Allgemeinmedizin geht neue Wege
Primärversorgung in Zentren: Weg richtig, keine neuen Stellen

Nicht ganz einer Meinung: TGKK-Obmann Werner Salzburger und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg | Foto: © Krabichler
  • Nicht ganz einer Meinung: TGKK-Obmann Werner Salzburger und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg
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Bis 2021 sollten in Tirol sechs Primärversorgerzentren die medizinische Grundversorgung mitsichern.

TIROL. „Es ist ein großes Ziel, in Tirol in den kommenden Jahren die ärztliche Primärversorgung zu sichern. Die nun von der Bundesregierung geschaffene gesetzliche Möglichkeiten für Primärversorgerzentren ist ein richtiger Schritt“, sagt Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg. Diese Einrichtungen hätten großes Potential für das Land, die Arbeitsbelastung der Ärzte würde aufgeteilt und die Grundversorgung für die Menschen optimiert, was Tilg als großen Vorteil sieht. Aber: „Es ist ein richtiger Knochenjob, motivierte Vertragsärzte zu finden, die sich in solchen Zentren zusammenschließen und im Team arbeiten wollen.“
Für Tirols Ärztekammerpräsidenten Artur Wechselberger ebenfalls ein guter Anfang: „Bestehende Stellen vernetzen, gemeinsam arbeiten und die Synergien nutzen sind Vorteile. Aber die Primärversorgungszentren sind keine heilbringende Versorgungsform, auch wird es dadurch keine zusätzlichen Kassenstellen geben“, sagt Wechselberger.
Auch sei für viele Ärzte eine Zusammenarbeit in Gemeinschaftspraxen ungewohnt und „das geht nicht von heute auf morgen.“
Kritisch mit dieser neuen gesetzlichen Möglichkeit geht der Obmann der TGKK, Werner Salzburger, um. „Dieses Gesetz hätte es nicht gebraucht, die Zusammenarbeit in Gruppenpraxen ginge unkomplizierter auch ohne Gesetzesgrundlage.“

Standorte unbekannt

Wo die Primärversorgerzentren in Tirol entstehen, ist noch nicht bekannt. Die Verhandlungen beginnen erst. Im Stubaital oder im südöstlichen Mittelgebirge könnten solche entstehen. Auch in Osttirol gibt es bereits Gespräche. „Aber planerisch Standorte zu definieren, geht nicht, es müssen sich Ärzte finden, die auch bereit sind, hier mitzuarbeiten“, weiß der TGKK-Direktor Arno Melitopulos.
Die Einschätzungen, ob diese Zentren bis 2021 wirklich einsatzfähig sind, sind unterschiedlich. Während Wechselberger und Salzburger eher nicht dran glauben, diese zeitnah zu installieren, sieht Tilg das optimistischer. „Auch weil sich die Rahmenbedingungen für Ärzte und Patienten verbessern werden.“

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