Umfrageergebnis
Reparieren statt Wegwerfen - auch in Tirol

Immer wieder zeigt sich, dass Gerät am Müll landen, die eigentlich noch repariert werden könnten. Derweil gibt es in Tirol verschiedene Möglichkeiten, wo man defekte Geräte noch reparieren lassen kann. | Foto: wko (Symbolbild)
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  • Immer wieder zeigt sich, dass Gerät am Müll landen, die eigentlich noch repariert werden könnten. Derweil gibt es in Tirol verschiedene Möglichkeiten, wo man defekte Geräte noch reparieren lassen kann.
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Immer wieder zeigt sich, dass Gerät am Müll landen, die eigentlich noch repariert werden könnten. Derweil gibt es in Tirol verschiedene Möglichkeiten, wo man defekte Geräte noch reparieren lassen kann.

TIROL (skn). Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, oft werden Geräte wie Smartphones, Laptops oder Computer nur relativ kurz verwendet und dann durch ein neues Gerät ersetzt. Das alte Gerät wird durch neuere Modelle ersetzt. Sobald ein Gerät aber einen Defekt aufweist, landet es häufig auf dem Müll – vor allem auch dann, wenn die Garantie bereits abgelaufen ist. So gibt es in Tirol – aber nicht nur hier – verschiedene Möglichkeiten, wie man bei Geräten für eine längere Lebensdauer sorgen kann. 

Ergebnis unserer Umfrage der Woche zum Reparieren von kaputten E-Geräten

Hier das Ergebnis unserer Umfrage der Woche*:

Insgesamt haben 440 Leserinnen und Leser an unserer Umfrage der Woche zum Thema Reparatur oder Neukauf teilgenommen. Wir wollten von euch wissen, ob ihr kaputte E-Geräte reparieren lässt oder gleich Neue kauft.

  • 164 Teilnehmerinnen oder Teilnehmer geben an, dass sie Kaputtes zuerst reparieren oder reparieren lassen
  • 181 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sparen sich lieber den Aufwand einer Reparatur und kaufen gleich ein neues Gerät
  • 95 Leserinnen und Leser geben an, dass sie günstige Geräte gleich neu kaufen, nur bei den Teureren versuchen sie zuerst eine Reparatur

Bei unserer Umfrage der Woche zum Umgang mit kaputten Geräten haben 440 Leserinnen und Leser teilgenommen. Die Mehrheit lässt ihre Geräte zumindest teilweise reparieren. So geben 37,27 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, dass sie immer zuerst versuchen würden, ihr Kaputtes richten zu lassen. 21,59 Prozent kaufen günstigere Geräte eher neu, bei teureren versuchen sie eine Reparatur. 41,14 Prozent kaufen lieber gleich ein neues Gerät, denn so könnten sie sich den Aufwand sparen. 

Warum reparieren statt wegwerfen?

Generell hängt es von mehreren Faktoren ab, ob sich eine Reparatur lohnt. So spielt das Alter des Geräts eine wichtige Rolle. Gleichzeitig sollten die Kosten für eine Reparatur unter dem Anschaffungswert eines neuen Geräts liegen. Das heißt, die drei wichtigen Entscheidungskriterien, ob sich eine Reparatur lohnt sind:

  • Wie alt ist das defekte Gerät?
  • Wie groß sind die zu erwartenden Reparaturkosten?
  • Wie viel kostet das neue Gerät?
  • Wie hoch ist die Energieverbrauchsersparnis beim Kauf eines neuen Produkts?

Durch die Reparatur kann man sich in vielen Fällen aber dennoch hohe Kosten ersparen. Hat man sich für eine Reparatur entschieden, hat man in Tirol mehrere Möglichkeiten.

Repair Cafés in Tirol

Beim Repair Café unterstützen ehrenamtliche Expertinnen und Experten bei der Reparatur von defekten Gebrauchsgegenständen. Angenommen wird alles, was leicht transportiert werden kann. Repair Cafés finden sich in allen Bezirken. Diese finden zu bestimmten Terminen statt. Teilweise bieten sie noch einen Zusatzservice wie beispielsweise einen Fahrradservice.
Hier geht es zu den kommenden Terminen und Standorten: Repair Café Tirol. Die Reparatur ist kostenlos, es wird jedoch um eine freiwillige Spende gebeten

Reparaturbonus

Eine weitere Möglichkeit, dem kaputten Elektrogerät eine zweite Chance zu geben, ist der sogenannte Reparaturbonus. Dabei handelt es sich um eine österreichweite Aktion, bei der man Förderungen für die Reparatur eines kaputten E-Geräts bekommt. Das heißt, man bezahlt nicht den vollen Preis einer Reparatur. Jedoch muss diese bei einem Partnerbetrieb durchgeführt werden (Partnerbetriebe Tirol). Mit dem Reparaturbonus erhalten Privatpersonen mit Wohnsitz in Österreich für Elektro- und Elektronikgeräte pro Reparaturbon:

  • 50 Prozent der Kosten für eine Reparatur, jedoch maximal 200 Euro.
  • 50 Prozent der Kosten für einen Kostenvoranschlag, jedoch maximal 30 Euro.

Für jede Reparatur muss jedoch ein Bon ausgefüllt werden. Und so geht es:

  • Beantragung vor Reparatur
  • Der Bonus wird per Mail zugesandt bzw. steht als Download bereit
  • Innerhalb von drei Wochen bei einem teilnehmenden Partnerbetrieb einlösbar
  • Der Förderbetrag wird von der Rechnung abgezogen und auf der Rechnung ausgewiesen

Reparieren über Repady

Seit November 2023 gibt es die Online-Plattform Repady. Repady funktioniert fast wie eine Dating App und soll Kunden mit den passenden Dienstleistern verbinden. Mit dieser Plattform findet man schnell und unkompliziert online den passenden Handwerker. Mittels Kategorien und Location werden einem die passenden Helfer für das eigene Problem vorgeschlagen: 

„Das Airbnb für Reparaturen” (Thomas Bauer, Co-Gründer von Repady)

Die Suche für Kunden ist dabei kostenlos. Unternehmen zahlen je nach Mitarbeiteranzahl einen bestimmten Betrag. 

Do it Yourself – die Reparatur Zuhause

Hat man schon ein wenig Erfahrung mit der Reparatur von Geräten, kann man sich natürlich auch selbst an die Reparatur machen. Für kleine Probleme hilft auch schon mal der Blick in die Bedienungsanleitung. Hier bekommt man oft schon erste Hinweise darauf, was defekt sein könnte. In anderen Fällen ist das Finden des Defekts nicht immer ganz einfach. Und gerade während der Gewährleistungsfrist sollte man immer auf den Fachmann zurückgreifen. Will man die Reparatur jedoch dennoch selbst durchführen, helfen Internetseiten wie ifixit. Hier findet man neben zahlreiche Schritt-für-Schritt-Anleitungen auch eine große Community, die mit Hilfe, Tipps und Tricks bei der Reparatur des defekten Geräts zur Seite steht. Weiters bietet fixit einen Online-Shop, in dem Ersatzteile und hochwertige Reparaturwerkzeuge angeboten werden. Zusätzlich gibt es viele informative Blogeinträge mit News zum Thema. 

Re-Use - noamol

Auch beim Re-Use werden E-Geräte, aber auch Kleidung oder Möbel, wiederverwendet. Unter Wiederverwendung versteht man "jedes Verfahren, bei dem Produkte sowie Bestandteile, die keine Abfälle sind, wieder für denselben Zweck verwendet werden, für den sie ursprünglich eingesetzt und bestimmt waren." Neben der Wiederverwendung zählt aber auch die "Vorbereitung zur Wiederverwendung". Darunter versteht man "jedes Verwertungsverfahren der Prüfung, Reinigung oder Reparatur, bei dem Produkte sowie Bestandteile von Produkten, die zu Abfällen geworden sind, so vorbereitet werden, dass sie ohne weitere Vorbehandlung wiederverwendet werden können." Auch beim Re-Use werden beispielsweise Elektrogeräte länger verwendet. Ein Beispiel aus Tirol ist hier die jährliche Tiroler Schultaschensammlung. 

Noamol ist das Re-Use Netzwerk für Tirol. Unter anderem gibt es in vielen Gemeinden Tirol die noamal-Box. Sie ist ein tirolweites Re-Use-Sammelsystem. Mit der noamol-Box können beteiligte Gemeinden gebrauchten Artikeln ein zweites Leben schenken. Anstatt im Restmüll landen die Spenden bei sozialwirtschaftlichen Unternehmen und sichern so Arbeitsplätze in der Region. Hier gibt es Noamal-Termine.

Refurbed-Geräte als Alternative

Unter refurbed oder refurbished (übersetzt: runderneuert) versteht man gebrauchte Geräte, die von einem Hersteller oder Händler generalüberholt, gereinigt und geprüft worden sind. Häufig handelt es sich dabei um Geräte, die länger in einem Unternehmen verwendet worden sind und nachdem der Leasing-Vertrag ausgelaufen ist, werden sie an einen Händler/ein Unternehmen zurückgegeben. Beim Kauf eines derartigen Refurbed-Gerätes kann man als Käufer durchaus 50 Prozent sparen. Refurbished Geräte haben gegenüber gebrauchten Geräten den Vorteil, dass sie erst zum Verkauf gelangen, nachdem sie generalüberholt wurden. Zusätzlich gibt es bei Refurbed mindestens 12 Monate Garantie.

Gebrauchte Geräte gibt es im Gegensatz dazu in dem Zustand, in dem sie "ausgemistet" bzw. aussortiert wurden. Hier gibt es keine Garantie, dass das Gerät technisch sicher ist oder dass auch tatsächlich alles funktioniert. Auch einen gesetzlichen Garantieanspruch gibt es in diesem Fall nicht. In Tirol bekommt man Refurbished-Geräte unter anderm auf Refurbed. Hier kann man nicht nur Geräte kaufen, Gebrauchtes, beispielsweise Smartphones, wird angekauft.

*Die Umfrage ist nicht repräsentativ

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Externer Link: www.noamol.at
Externer Link für die Reparatur von Kleidung in Innsbruck: Nadelöhr Nähcafé
Externer Link: www.reparaturbonus.at

Immer wieder zeigt sich, dass Gerät am Müll landen, die eigentlich noch repariert werden könnten. Derweil gibt es in Tirol verschiedene Möglichkeiten, wo man defekte Geräte noch reparieren lassen kann. | Foto: wko (Symbolbild)
Immer mehr Leute lassen ihre Produkte reparieren, anstatt neue zu kaufen. | Foto: stock.adobe.com/Roman (Symbolbild)
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