Tirol und die Ukraine
Ukrainehilfe: Tiroler Delegation in Transkarpatien

Johannes Fitsch (3. v .li.), Geschäftsführer des Tiroler Schafzuchtverbandes, erörterte vor Ort die Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Schäferei. | Foto: Land Tirol
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  • Johannes Fitsch (3. v .li.), Geschäftsführer des Tiroler Schafzuchtverbandes, erörterte vor Ort die Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Schäferei.
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Konkrete Kooperation im Bereich Schafzucht vereinbart. Aus Akutunterstützung soll langfristige Zusammenarbeit werden. Geknüpfte Kontakte erleichtern Umsetzung künftiger Projekte.

TIROL. Anfang November reiste eine Tiroler Delegation unter Leitung von Landtagspräsidentin und damit Vertreterin des Landes Tirol Sonja Ledl-Rossmann auf Einladung der dortigen Regionalverwaltung in die westukrainische Oblast Transkarpatien.
Ziel des Besuchs war es, Kontakte zu knüpfen und Bereiche zu definieren, in denen das Land Tirol einen Beitrag zum Wiederaufbau der Ukraine leisten kann.
Ein erstes, konkretes Ergebnis ist die Unterstützung der transkarpatischen Schäferei. 120 Tiroler Zuchtschafe sollen dortigen Schafbetrieben zum Aufbau einer professionellen Lämmerproduktion zur Verfügung gestellt werden. Weiter sind Kurse zur Fleisch- und Milchverarbeitung angedacht.

Neben Ledl-Rossmann bestand die Delegation aus Walter Peer, Honorarkonsul der Ukraine in Tirol, Klaus Schröder, Präsident a. D. des OLG Innsbruck und Universitätsrat der LFU Innsbruck, sowie Johannes Fitsch, Geschäftsführer von Schaf- und Ziegenzucht Tirol. Sie wurden von Transkarpatiens Gouverneur Viktor Mykyta und Roman Saray, dem Präsidenten des transkarpatischen Regionalrates, sowie weiteren hohen FunktionärInnen der Region empfangen.
In Gesprächen kristallisierten sich zentrale Bereiche, in denen Tirol und Transkarpatien künftig eng zusammenarbeiten können, heraus.

Ansprechpartner für Zusammenarbeit

„Vor allem in den ersten Kriegsmonaten übernahm auch das Land Tirol Verantwortung und hat unbürokratisch zahlreiche Kinder aus ukrainischen Waisenhäuser aufgenommen. Aktuell befinden sich laut Zentralem Melderegister 3.742 Personen aus der Ukraine in Tirol“,

berichtete Ledl-Rossmann. Vonseiten des Landes Tirol wird seit einiger Zeit bereits an einer Partnerschaft mit der Region Transkarpatien und der Stadt Charkiw gearbeitet. So wurden im Juni zwei einsatzbereite Rettungsfahrzeuge für die lokalen Hilfskräfte zur Verfügung gestellt. Parallel dazu, beschloss die Tiroler Landesregierung das Recovery Program Ukraine Tirol (RPUT) ins Leben zu rufen, um schon jetzt erste Maßnahmen in Richtung Wiederaufbau setzen zu können.

Mit der Reise sollten vor allem erste persönliche Kontakte durch Gespräche mit EntscheidungsträgerInnen vor Ort geknüpft werden, die sämtliche weiteren Schritte in Richtung partnerschaftlicher Kooperation erleichtern werden. Als offizielle Vertreterin des Landes Tirol sagte Ledl-Rossmann im Anschluss:

„Wir kennen nun die zuständigen Ansprechpartner in Transkarpatien, mit denen die Tiroler Expertinnen und Experten künftig an konkreten Themen arbeiten können.“

Honorarkonsul Peer, betont:

„Unsere Partnerschaft mit Transkarpatien öffnet die Tür zu neuen Horizonten der Zusammenarbeit und des gemeinsamen Wachstums und spendet der Ukraine gerechtfertigte Zuversicht.“

Interesse an Tiroler Know-how

Auf ukrainischer Seite zeigte man sich sehr interessiert am Tiroler Know-how in Sachen Raumordnung, universitärer Forschung und medizinischer Versorgung. Zugleich herrsche in der transkarpatischen Verwaltung und Justiz ein hoher Digitalisierungsgrad – Erfahrungen, die auch für Tirol wertvoll sein können.
Für Tiroler Unternehmen wiederum böte Transkarpatien großes Investitionspotential. Von der Ansiedelung ausländischer Firmen und dadurch geschaffenen Arbeitsplätzen würden vor allem auch die zahlreichen Binnenflüchtlinge, die sich in der Westukraine befinden, profitieren, so Gouverneur Mykyta.
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Kanzler Nehammer am MCI

Johannes Fitsch (3. v .li.), Geschäftsführer des Tiroler Schafzuchtverbandes, erörterte vor Ort die Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Schäferei. | Foto: Land Tirol
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann (3. v. li.), Honorarkonsul Walter Peer (4. v.l i.), OLG-Präsident a. D. Klaus Schröder (5. v. li.) und Schafzuchtexperte Johannes Fitsch (6. v. li.) im Gespräch mit hohen VertreterInnen der transkarpatischen Verwaltung und des Regionalrates. | Foto: Land Tirol
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