Beutegreifer
Fünf Wölfe und zwei Bären bis jetzt in Tirol nachgewiesen

Zwei Bären wurden bis jetzt dieses Jahr in Tirol nachgewiesen.  | Foto: Jägerverband
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  • Zwei Bären wurden bis jetzt dieses Jahr in Tirol nachgewiesen.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

2023 ist ein Jahr mit vielen großen Beutegreifern. Zumindest in Tirol, denn Stand April wurden bereits fünf Wölfe und zwei Bären in Tirol nachgewiesen. Bislang sind die Tiere sehr scheu, deswegen gab es bis jetzt auch keine direkten Sichtungen oder Begegnungen. 

TIROL. Im Gemeindegebiet Brandenberg und im oberen Lechtal konnte dieses Jahr bereits ein Bär nachgewiesen werden. Sämtliche Bärennachweise erfolgten anhand von Wildkameraaufnahmen, Spuren im Schnee, Losungen (Kot) oder Kadavern von Wildtieren.

„Das macht gerade bei Bären in der Risikobewertung einen großen Unterschied. Alle Bären, die wir in Tirol in den vergangenen Jahren festgestellt haben, sind äußerst scheu. Die Wahrscheinlichkeit in Tirol einem Bären zu begegnen, ist zudem äußerst gering“,

sagt Martin Janovsky, Landesexperte für das Monitoring großer Beutegreifer. Jede einzelne der Behörde gemeldete Wahrnehmung wird genau analysiert, um mögliche Gefährdungen für die Bevölkerung einzuschätzen und zu bewerten, ob Maßnahmen zu treffen sind.

Neue Rechtslage in Tirol

LHStv Geisler betont allerdings, dass die Sicherheit der Bevölkerung oberste Priorität hat. Sobald ein Risiko für Menschen besteht oder auch wenn erheblicher Schaden verursacht wird, wäre man in der Lage sehr rasch zu handeln, so Geisler. Das gelte für Wolf, Bär und Goldschakal. 
Dieses rasche Handeln hat man vor allem der neuen Rechtslage in Tirol, die seit dem 1. April gilt. Mittels Verordnung kann die Landesregierung ein Risiko- oder Schadtier zum Abschuss freigeben. Eine solche Verordnung tritt unmittelbar in Kraft.

Die neue Rechtslage in Tirol könnte zum Abschuss der Wölfe führen. | Foto: Pixabay/hansharbig (Symbolbild)

Nutztiere sind gefährdet

Während es derzeit keine Hinweise gibt, dass die in Tirol aufhältigen Bären und Wölfe eine erhöhte Gefahr für Menschen darstellen, sind Nutztiere wie Schafe und Ziegen durchaus gefährdet.

„Die Stalltüren gehen jetzt auf und die Schafe kommen auf die Weiden im Tal. Anders als auf dem Almen ist auf den Heimweiden ein Schutz der Schafe vor großen Beutegreifern mittels wolfsabweisenden Elektrozäunen möglich“,

empfiehlt LHStv Geisler dringend das Aufstellen von geeigneten Herdenschutzzäunen. Für die Anschaffung des Zaunmaterials gibt es eine Unterstützung des Landes.

Wolf ist in ganz Tirol

In Osttirol wurden im heurigen Jahr zwei verschiedene Wölfe im Gemeindegebiet von Sillian und im Gailtal nachgewiesen. Ebenfalls zwei verschieden Wölfe wurden im Brixental im Tiroler Unterland bestätigt. Von einem weiteren Wolf, der im Gemeindegebiet von Thiersee anhand einer Losung bestätigt wurde, liegt noch keine Bestimmung des Individuums vor. Auch im Wipptal wurde gesichert ein Wolf nachgewiesen. Aufnahmen eines Wolfes gibt es auch aus dem Ötztal. Etwas weiter zurück liegt der genetische Nachweis eines Wolfs in Serfaus. In Kärnten an der Grenze zu Osttirol wurde bereits vergangenes Jahr ein Wolfsrudel bestätigt. Konkrete Hinweise auf eine Rudelbildung auf Tiroler Gebiet liegen den heimischen Behörden derzeit keine vor.

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