Coronavirus
Infizierter Erntehelfer wirft Fragen auf

Einer der aus Rumänien eingeflogenen Erntehelfer ist mit dem Coronavirus infiziert. Dies führt auch zu weiteren Fragen. | Foto: Michael Kendlbacher
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TIROL. Einer der aus Rumänien eingeflogenen Erntehelfer ist mit dem Coronavirus infiziert. Dies führt auch zu weiteren Fragen.

Positiv getesteter Erntehelfer

Einer der Erntehelfer, die am Mittwochnachmittag aus Rumänien angekommen sind, wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Er wurde sofort isoliert. Weiters wurden auch jene 19 Personen, mit denen er engeren Kontakt während des Flugs hatte, wurden für zwei Wochen in häusliche Quarantäne geschickt. Bis zum Vorliegen aller Testergebnisse dürfen die Erntehelfer ihre Unterkunft nicht verlassen. Alle Passagiere haben bereits im Flugzeug Mund-Nasen-Masken und Handschuhe getragen. Sie wurden am Flughafen Innsbruck grenz- und gesundheitspolizeilich kontrolliert und umgehend in ihre Unterkünfte gebracht.

Arbeitsbeginn in gleichbleibenden Kleingruppen

All jene, die ein negatives Testergebnis haben und die keine Kontaktperson des mit dem Coronavirus infizierten Mitarbeiters sind, können ihre Arbeit in gleichbleibenden Kleingruppen beginnen. Vorsichtshalber halten sich diese Personen in ihrem Mitarbeiter- und Arbeitsumfeld auf. Für die Unterkünfte, die Arbeit im Freiland oder auch in überdachten Bereichen gelten strenge vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Österreich ausgearbeitete Sicherheits- und Hygienestandards.

Kritik: Wirtschaftsinteressen vor Gesundheitsinteressen

Die SPÖ Tirol kritisiert, dass hier wieder Wirtschaftsinteressen vor die Gesundheit der Menschen gestellt werden würden:

„Wieder stehen Wirtschaftsinteressen vor der Gesundheit der Menschen. Die disziplinierte Tiroler Bevölkerung tut seit Wochen alles, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen und die Tiroler Landesregierung öffnet den Flughafen. Dieses Handeln gefährdet die Tiroler Bevölkerung und die ErntehelferInnen.“ (Elisabeth Fleischanderl, Gesundheitssprecherin der neuen SPÖ Tirol im Landtag)

In Österreich sind in dieser Branche aktuell 560.000 Personen als arbeitslos gemeldet. Auch die bundesweite Anwerbeaktion schaffte es nicht, genug einheimische Arbeitskräfte zu finden. Dies läge an den dramatisch niedrigen Lohnniveaus und der vorherrschenden Arbeitsbedingungen, so Elisabeth Fleischanderl.

Abwerzger: Unverständlich, dass ausländische Erntehelfer nach Tirol geflogen werden

Kritik gibt es auch von der FPÖ Tirol: So sei es für Markus Abwerzger unverständlich, dass ausländische Erntehelfer nach Tirol eingeflogen werden. Es gäbe hier genügend Asylwerber und Asylberechtigte, die man als Erntehelfer einsetzen hätte können.

„Die Grenzen in ganz Europa sind dicht, aber in Tirol werden 143 Erntehelfer aus Rumänien eingeflogen.“ (Markus Abwerzger)

Weiters hätten diese 143 Erntehelfer sofort in amtsärztliche Quarantäne gestellt, beziehungsweise sofort wieder zurückreisen müssen: „Freiwillige häusliche Quarantäne wurde verhängt, wie, und wer soll das kontrollieren?“, so Markus Abwerzger. Weiters stelle sich die Frage, wer die gesamten Kosten für Flugtransport, Unterkunft, Testungen usw. für die rumänischen Erntehelfer aufkommen werde.

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