Regierung zieht Konsequenzen aus Ischgl-Bericht
Tirol bekommt Gesundheitsdirektion

Nach dem Bericht „Management Covid-19-Pandemie Tirol“ der unabhängigen Expertenkommission  befasste sich die Tiroler Landesregierung intensiv mit dessen Inhalten und bekannte sich zur umgehenden Umsetzung der darin festgehaltenen Empfehlungen.

TIROL. Neben einem Tiroler Krisen- und Katastrophenmanagementzentrum wird es künftig auch eine Gesundheitsdirektion geben. "Wir nehmen die Empfehlungen des Berichts sehr ernst. Schließlich geht es darum, für die Zukunft die richtigen Schlüsse zu ziehen“, betont LH Platter.
Das Tiroler Krisen- und Katastrophenmanagementzentrum wird als Stabstelle eingerichtet, in welcher alle wesentlichen Inhalte und Fragen eines erfolgreichen Krisen- und Katastrophenmanagements behandelt werden. Dahingehend werden auch bisherige Krisen- und Katastrophenpläne überarbeitet. Für die organisatorische Umsetzung wird eine eigene Expertengruppe unter der Führung von Elmar Rizzoli – dem Leiter des Corona-Einsatzstabes – beauftragt. Ihm zur Seite stehen Vertreter der Blaulichtorganisationen, der zuständige LHStv. Josef Geisler sowie als zusätzliche Experten Bruno Hersche und General Othmar Commenda.

„Die Herausforderungen der Zukunft und zukünftiger Krisen sind viel breiter gefasst, als wir das bisher im Rahmen eines klassischen Katastrophenmanagements kennen, das insbesondere auf Naturgefahren zugeschnitten ist. Wir müssen uns deshalb dahingehend besser aufstellen, hin zu einem modernen Krisenmanagement, das umfassender ist und vielfältige Bereiche miteinbezieht, auch innerhalb der Verwaltung. Das ist eine große Aufgabe, für die ich zur Verfügung stehe und die wir gemeinsam angehen“, erklärt Elmar Rizzoli vom Einsatzstab Corona.

Landesdirektion für Gesundheit

Zudem hat die Tiroler Landesregierung die Einrichtung einer Expertengruppe zur Weiterentwicklung und Neuaufstellung des Tiroler Gesundheitswesens beschlossen. An der Spitze der Gesundheitsdirektion steht künftig ein Landesdirektor bzw. eine Landesdirektorin für Gesundheit. Damit werden alle fachlichen und rechtlichen Belange des Gesundheitswesens gebündelt und unter eine einheitliche fachliche Führung gestellt. Vorsitzender der Expertengruppe ist Universitätsprofessor Günter Weiss. Weiters in der Gruppe vertreten sind Ärztekammer und Gesundheitskasse sowie der zuständige Landesrat und medizinische Experten.
Damit dürfte Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber in die zweite Reihe müssen.
„Diese Corona-Pandemie ist noch nicht vorbei – die nächsten Wochen und Monate werden entscheidend sein. Umso wichtiger ist es, dass wir aus der Vergangenheit lernen. Die Empfehlungen der Expertenkommission werden uns dafür eine gute Handlungsanleitung sein – wir sehen sie als Chance, das Krisenmanagement weiterzuentwickeln. Wir sind weltweit das erste Land, dem jetzt schon eine umfassende Analyse über das Krisenmanagement vorliegt – und das daraus nun für die weitere Bekämpfung der Pandemie lernen kann“, fasst LH Platter zusammen.

Strategie für Pandemie

„Der Landeshauptmann hat mich ersucht, bei der Erarbeitung einer zukünftigen Strategie bei Pandemien mitzuwirken und meine Erfahrungen einzubringen,  denn Infektionskrankheiten werden auch in Zukunft immer wieder auftreten. Wir haben jetzt die Gelegenheit, die Zeit sowie die Informationen und Erkenntnisse aus dem Bericht zu nutzen, um uns für die Zukunft besser aufzustellen. Gleichzeitig ist die Coronapandemie noch nicht zu Ende – wir werden also die Erkenntnisse auch für die Bewältigung der derzeitigen Krise nutzen“, so Günter Weiss, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin.

Den Bericht der Expertenkommission in Ischgl finden Sie hier:

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