Liste Fritz
Windkraft-Euphorie wird skeptisch gesehen
Dass sich die ÖVP plötzlich zur Windkraft bekennt, löst bei der Oppositionspartei Liste Fritz Überraschen aus. Auslöser scheint die Aktualisierung der Windkraftpotenzial-Studie für Tirol zu sein. Liste Fritz-Haselwanter-Schneider bleibt kritisch und bezweifelt, dass sich die schwarz-rote Landesregierung die neugewonnene Motivation für die Windkraft-Thematik erhält.
TIROL. Bis dato hätte sich die ÖVP eher an das Mantra „Gipfelkreuze und keine Windräder“ gehalten, erklärt die Liste Fritz ihre Überraschung über die plötzliche Windkraft-Euphorie bei der Regierungspartei. Man bleibt skeptisch, insbesondere Klubobfrau Andrea Haselwanter-Schneider. Sie bezweifelt, dass die schwarz-rote Landesregierung die Windkraft-Thematik mit Nachdruck verfolgen wird und sieht in dem Diskurs eher einen Lückenfüller der Landesregierung für das "politische Sommerloch".
Tiwag scheint keine Rolle zu spielen
Kritisch sieht man das Bekenntnis zur Windkraft vor allem, da die Tiwag als Landesenergieversorger in diesem Zusammenhang mit noch keinem Wort erwähnt wurde.
"Ich hätte mir zumindest erwartet, dass die TIWAG und ihr Tochterunternehmen TINEXT zumindest mit einem Pilotprojekt beauftragt werden. Das ist nicht passiert“,
so Haselwanter-Schneider, die nicht nachvollziehen kann, warum nun ausschließlich private Investoren und Gemeinden gefordert sein sollen.
Der Vorwurf der Scheinheiligkeit steht im Raum.
"Zu sagen, wir stehen zum Ausbau der Windkraft in Tirol, dann aber die Umsetzung der privaten Hand zu überlassen und das erste Windkraftprojekt mit lediglich 100.000 Euro zu fördern, beweist, dass Geisler und die schwarz rote Landesregierung nicht mit Nachdruck dahinterstehen“.
Argument der Topologie
Das Argument der Topologie und dass es aufgrund dieser schwierig wäre Windkraftparks zu errichten, ist in den Augen der Liste Fritz auch kein Argument, den Ausbau der Windkraft "nur halbherzig zu unterstützen."
Immerhin würde für jeden neuen Lift sämtliches Baumaterial auf den Berg transportiert, da wäre diese auch bei der Errichtung von Windparks möglich, so die Liste Fritz.
Doch auch, dass die aktualisierte Windkraftstudie der Landesregierung bereits seit dem 24. März bekannt ist, verärgert Haselwanter-Schneider. Denn erst im Mai wurde die Studie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Für Haselwanter-Schneider eine unglaubliche Vorgehensweise und demokratiepolitisch sehr bedenklich.
„Eine mit Steuergeld bezahlte Studie ist kein Geheimpapier der ÖVP!“
Haselwanter-Schneider wirft der Landesregierung in diesem Zusammenhang gar eine Informationsverschleppung vor. Zumal die aktuelle Windkraftstudie schlussendlich erst einen Tag vor dem Juli-Landtag der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
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