16 Tage gegen Gewalt an Frauen
Yildirim: Gewaltschutz muss ausgebaut werden

 In Tirol gab es 448 Betretungsverbote. Weitere Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen werden gefordert. | Foto: pixabay/Counselling
  • In Tirol gab es 448 Betretungsverbote. Weitere Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen werden gefordert.
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TIROL. Gewalt an Frauen ist immer noch ein großes Thema. In Österreich wurden 2018 41 Frauen in Österreich ermordet. In Tirol gab es 448 Betretungsverbote. Weitere Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen werden gefordert.

Gewalt an Frauen geschieht meist in der Beziehung

Jedes Jahr vom 25. November bis zum 10. Dezember läuft die europaweite Aktion 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Gewalt tritt manchmal öffentlich zutage. So wurden 2018 in Österreich 41 Frauen ermordet (2014: 19). Dabei waren die meisten Morde an Frauen Beziehungstaten. "Das ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs – meist findet Gewalt versteckt, beispielsweise in psychischer, sexualisierter, struktureller, ökonomischer, oder eben körperlicher Form, statt. Auch diese müssen öffentlich thematisiert und damit sichtbar gemacht werden“, so Selma Yildirim, Nationalratsabgeordnete und Landesfrauenvorsitzende der SPÖ-Tirol.

Österreichweit wurden 2018 8.076 Betretungsverbote von der Polizei verhängt. Alleine in Tirol wurden 448 Betretungsverbote ausgesprochen. Insgesamt wurden 18.526 Opfer familiärer Gewalt wurden von den Gewaltschutzzentren/Interventionsstellen betreut. Es zeigte sich auch, dass

  • 84 % der Opfer Frauen und Mädchen und
  • 91 % der Gefährder männlich

waren.

Mehr Maßnahmen zum Schutz von Frauen gefordert

Um eine gesellschaftliche Veränderung und ein Umdenken zu erreichen bräuche es mehr Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen. Ein wichtiger Schritt wäre eine Veränderung des Frauen- bzw. Männerbildes in der Gesellschaft zu erreichen. Ein weiterer Schritt wäre der Ausbau der Arbeit mit Opfern und den Tätern. In Tirol fehlen immer noch 20 Schutzplätze, so Selma Yildirm.

„Angesichts der dramatischen Zahl an Frauenmorden fordert die SPÖ ein Soforthilfepaket von 4 Millionen Euro und weitere finanzielle Mittel im Anschluss. Es braucht den Ausbau der Hilfseinrichtungen in ganz Österreich und mehr Mittel für Prävention und Aufklärung. Auch der Schutz der betroffenen Kinder muss verbessert werden" (Selma Yildirim)

Foderungen der SPÖ Frauen

  • Ausbau von Frauen- und Gewaltschutzeinrichtungen. In Tirol – vor allem im Oberland – fehlen 20 Gewaltschutzplätze.
  • Mehr finanzielle Mittel für Prävention. Anti-Gewalt-Trainings sollen für Täter eingerichtet werden.
  • Der Schutz betroffener Kinder muss ausgebaut werden.
  • Mehr finanzielle Mittel für den Opberschutz bei Gericht.
  • Frauen haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben und ein Einkommen, von dem sie leben können.

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