Finanzen

Ausnahmejahr bei der RLB Tirol AG

Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 außergewöhnliche Ergebnisse. Die historische Zinswende der EZB prägte das Jahr, wobei das Institut ein überdurchschnittliches Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 43,2 Mio. Euro erzielte. Die Kernkapitalquote stieg auf 16,11 %. Zudem war der am Kapitalmarkt platzierte Covered-Bond in Höhe von 500 Mio. Euro deutlich überzeichnet.

TIROL. MMag. Reinhard Mayr, der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, bilanziert, dass das Ergebnis des vergangenen Jahres es ermöglicht, die sehr gute Eigenkapitalsituation weiter zu stärken. Er betont, dass dadurch sichergestellt ist, dass die Bank auch in einem wirtschaftlich nach wie vor herausfordernden Umfeld weiterhin ein starker und verlässlicher Partner für ihre Kunden bleibt. Mayr ergänzt, dass die RLB Tirol auch am Kapitalmarkt als stabiles und langfristig erfolgreiches Unternehmen bewertet wird, was die eindrucksvolle 1,5-fache Überzeichnung ihres Covered-Bonds deutlich zeigt.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG verzeichnete 2023 ein EGT von 43,2 Mio. Euro, im Vergleich zu 28,5 Mio. Euro im Vorjahr. Das Kernkapital stieg auf 518 Mio. Euro und die Kernkapitalquote erreichte 16,11 %. Die Ende der Nullzinspolitik der EZB beeinflusste das Kerngeschäft wesentlich, was zu einer leichten Reduzierung der Ausleihungen auf 3,3 Mrd. Euro und der Einlagen auf 2,1 Mrd. Euro führte. Dies ist hauptsächlich auf den Verkauf der Bankstellen Imst und Tarrenz zurückzuführen. Die Bilanzsumme erhöhte sich auf 10,6 Mrd. Euro.

Neukundenakquisition

Mag. Thomas Wass, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende, erläutert, dass das unerwartet schnelle Anheben der Leitzinsen durch die EZB, die hohe Inflation und eine gedämpfte Konjunkturaussicht vor allem bei Unternehmen zu einem reduzierten Investitionsaufkommen sowie Sondertilgungen führte. Im Privatkundenbereich stellte die KIM-Verordnung eine meist unüberwindbare Hürde dar, was zu einem Einbruch bei den privaten Wohnraumfinanzierungen führte. Dennoch resümiert er das vergangene Jahr positiv: Die Stärken im Kundengeschäft – persönliche Nähe, Partnerschaftlichkeit, Verlässlichkeit und rasche Entscheidungen vor Ort – wurden sehr gut genutzt. Insbesondere im Firmenkundenbereich konnten zahlreiche neue Unternehmen aus den Top 1000 gewonnen werden. Auch im Private Banking war die Neukundenakquisition erfolgreich, und die betreuten Kundengelder wurden deutlich gesteigert. Das neu formierte Team Young Banking, das sich um die Betreuung junger Kunden kümmert, entwickelte sich sehr erfreulich und konnte durch viel Engagement und ein maßgeschneidertes Leistungsangebot zahlreiche neue Kunden gewinnen.

Wenig Insolvenzen in Tirol

Laut KSV1870 stieg die Zahl der Insolvenzen in Tirol im Vergleich zum Vorjahr um 7 % (2023: 323, 2022: 302). Tirol belegt damit im Bundesländervergleich den letzten Platz in Bezug auf die Steigerungsraten, was als positiv zu bewerten ist. Risikovorstand Dr. Christof Splechtna bezeichnet die Lage als sehr stabil und betont die kontinuierliche Betonung des zentralen Leistungsversprechens von Raiffeisen: hohe Sicherheit.

„Unsere Kreditengagements sind qualitativ sehr hochwertig, was auch die niedrige NPL-Ratio von 1,7 % widerspiegelt. Professionelles Risikomanagement bedeutet aber auch, auf mögliche künftige Risiken vorbereitet zu sein. Dafür halten wir einen Vorsorgestand, der über dem Branchenschnitt liegt und sowohl für unsere Kundinnen und Kunden als auch für die RLB selbst ein hohes Maß an Sicherheit mit sich bringt“,

so Splechtna.

DAS RAIQA

Die Quartiersentwicklung der RLB Tirol am Standort Adamgasse schreitet mit großen Schritten voran. Im März 2024 wurde daher mit dem Einsatz des Werkstoffes Holz auf der Baustelle begonnen. Die Hotelzimmer werden in sogenannter Holzmodulbauweise über bis zu vier Geschoße hinweg an der Ost-, Süd- und Westseite aufgebaut. Zusätzlich werden die schwebende Plattform im obersten Geschoss, Decken und die Dachterrasse der Skybar sowie die Flachdecke im neunten Obergeschoss in Holzbauweise errichtet. Christof Splechtna, dessen Verantwortungsbereich der Bau und die Bespielung des RAIQA fallen, betont, dass Nachhaltigkeit von Anfang an ein großes Thema im Projekt war. Er erklärt:

"Nach Social Urban Mining im Rückbau und der Nutzung von Geothermie bei der Energieversorgung war der Einsatz von nachwachsenden Materialen wie Holz in der Planung und Ausführung des Hochbaus ein konsequenter nächster Schritt."

Prime-Status bei Nachhaltigkeits-Performance

"Nachhaltigkeit steht nicht nur bei unserem Umbau im Mittelpunkt. Es ist ein grundlegendes Thema, das fest in unserer Gesamtbankstrategie verankert ist",

erklärt Reinhard Mayr. Die RLB Tirol hat klare ESG-Ziele in den Bereichen Produkte, Infrastruktur, Personal und Kommunikation. Zum Beispiel soll bis 2025 eine Senkung der eigenen CO2-Emissionen um 60 % erreicht und der Anteil nachhaltiger Anlageprodukte am Kundendepotvolumen auf 35 % erhöht werden. Diese Bemühungen wurden 2023 durch die Bewertung der renommierten Ratingagentur ISS ESG gestärkt. Die RLB Tirol erhielt den begehrten Prime-Status und die Note C. "Damit gehören wir zu den besten 15 % der von ISS ESG weltweit bewerteten Banken", freut sich Reinhard Mayr.

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