Lohnunterschiede im Einzelhandel
„Der Vergleich zeigt: Löhne müssen rauf, Preise runter!“

Der Vergleich mit Bayern zeigt eklatante Lohnunterschiede im Einzelhandel
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„Löhne müssen rauf, Preis runter!“: Vergleich mit Bayern zeigt eklatante Lohnunterschiede im Einzelhandel.

TIROL. Im Hinblick auf die nächsten KV-Verhandlungsrunden lässt der Faktencheck durchgeführt von Profis der AK Tirol aufhorchen.
„Die Argumentation der Arbeitgeberseite im Handel, die geringen Lohnsteigerungen und vergleichsweise hohen Preise im Lebensmittelhandel seien aufgrund der hohen Lohn- und Lohnnebenkosten gerechtfertigt, ist durch die Erhebung jedenfalls fraglich geworden“, hält AK Präsident Erwin Zangerl das Ergebnis fest.

Einkommen in Bayern um ein Viertel höher

Verglichen wurden die Lohnkosten eines vollzeitbeschäftigten Verkäufers im Einzelhandel im 7. Berufsjahr auf Basis des kollektivvertraglichen Mindestlohnes für die Normalarbeitszeit. Mit der Erstellung der monatlichen Lohnabrechnung wurde sowohl ein österreichischer als auch ein deutscher Steuerberater beauftragt. Das Ergebnis: Inklusive der Sonderzahlungen beträgt in Bayern der Gesamtjahresverdienst EUR 37.222,50 brutto, in Österreich EUR 29.848,- brutto. Ein Unterschied von 25 Prozent.

Filialdichte nicht für Preisunterschiede verantwortlich

Auch das Argument der Filialdichte als maßgebliche Ursache für bestehende Preisunterschiede konnte durch die Erhebung widerlegt werden. Denn dann müssten die Unterschiede bereits innerhalb von Tirol zwischen den miteinander konkurrierenden Supermärkten viel größer sein, beispielsweise zwischen Billa (mit einer geringen Filialdichte in Tirol) und Spar oder MPreis (mit jeweils hohen Filialdichten).

Forderung nach Preisregulierung

Die Ergebnisse des Faktenchecks lassen AK Präsident Erwin Zangerl die Bundesregierung zum Handeln aufrufen: „Die Erhebung zeigt einmal mehr, dass unsere Forderung der Preisregulierung auf Grundnahrungsmittel in Österreich endlich umgesetzt werden muss. Die Preispolitik der Supermärkte – bei einer der höchsten Inflationsraten Europas! – lässt sich offensichtlich nicht faktisch argumentieren, wie unsere Erhebung beweist.“

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