Landeskulturfonds
Ergänzende Betriebszweige für bäuerliche Betriebe?

Mit Unterstützung des Landeskulturfonds konnte unter anderem in die PV-Anlage investiert werden.  | Foto: © Land Tirol/Christanell
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Eine Bauernfamilie braucht heutzutage meist mehrere Standbeine, um ihren landwirtschaftlichen Betrieb im Vollerwerb führen zu können. Der Landeskulturfonds unterstützt betroffene Betriebe bei ihren ergänzenden Betriebszweigen.

TIROL. Ein Hof, der erfolgreich auf mehrere Betriebsstandbeine setzt, ist der Kapfererhof in Zirl. Der Hof liegt zwar in einer sogenannten Gunstlage, braucht jedoch trotzdem mehrere Standbeine, um den landwirtschaftlichen Betrieb im Vollerwerb führen zu können. Für mehrere Betriebsstandbeine braucht es allerdings Einsatz, Ideenreichtum und natürlich auch Investitionen.

Landeskulturfonds unterstützt

Der Landeskulturfonds unterstützt betroffene Betriebe über verschiedene Kreditprogramme beim Aufbau zusätzlicher Betriebszweige. Im Falle der Familie Georg und Manuela Kapferer sind das neben der traditionellen Milchwirtschaft insbesondere die Direktvermarktung, der Getreideanbau und auch die Sonnenernte vom Dach.

LHStv Josef Geisler (1.v.re.) und Thomas Danzl, Geschäftsführer vom Landeskulturfonds (1.v.li.) mit Georg und Manuela Kapferer sowie den zwei Töchtern Franziska (rechts) und Michaela. Mithilfe des Landeskulturfonds war es Familie Kapferer möglich, zahlreiche Investitionen vorzunehmen.  | Foto: © Land Tirol/Sax
  • LHStv Josef Geisler (1.v.re.) und Thomas Danzl, Geschäftsführer vom Landeskulturfonds (1.v.li.) mit Georg und Manuela Kapferer sowie den zwei Töchtern Franziska (rechts) und Michaela. Mithilfe des Landeskulturfonds war es Familie Kapferer möglich, zahlreiche Investitionen vorzunehmen.
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40 Millionen Euro haben Tirols Bäuerinnen und Bauern mit Hilfe von zinsgünstigen Darlehen des Landeskulturfonds vergangenes Jahr investiert.

„Wer etwa in einen neuen Stall investiert, hat den Willen weiterzumachen und schaut mit einer gewissen Zuversicht in die Zukunft – ob im Voll- oder im Nebenerwerb. Die Kreditvergaben des Landeskulturfonds sind damit so etwas wie ein Seismograph für die Lage und die Stimmung in der Tiroler Landwirtschaft“,

weiß Agrarreferent LHStv Josef Geisler.

Landwirtschaftsreferent LHStv Josef Geisler im Gespräch mit Thomas Danzl, Geschäftsführer des Landeskulturfonds (rechts) und Georg Kapferer vom "Kapfererhof". | Foto: © Land Tirol/Sax
  • Landwirtschaftsreferent LHStv Josef Geisler im Gespräch mit Thomas Danzl, Geschäftsführer des Landeskulturfonds (rechts) und Georg Kapferer vom "Kapfererhof".
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Die Situation bezeichnet LHStv Geisler als „weitgehend stabil“, wenngleich das steigende Zinsniveau Investitionen schwieriger mache.

Nur 11.000 aktive bäuerliche Betriebe in Tirol

Aktive bäuerliche Betriebe gibt es in Tirol aktuell 11.000. Bei jenen werden zwei von drei im Nebenerwerb ausgeführt. Damit eine Familie von dem Hof leben kann, muss fast immer ein zusätzlicher Betriebszweig her. So zum Beispiel Urlaub am Bauernhof, die Tätigkeit im Maschinenring, die Direktvermarktung oder eine zusätzliche außerlandwirtschaftliche Erwerbstätigkeit. 

„Über den Landeskulturfonds unterstützen wir alle, die sich breiter aufstellen, um so die Lebensmittelproduktion sowie die Bewirtschaftung und Pflege unseres Landes sicherzustellen“,

so LHStv Geisler. 

Pressekonferenz beim Kapfererhof in Zirl mit (v.li.) Thomas Danzl, Geschäftsführer Landeskulturfonds, Landwirtschaftsreferent LHStv Josef Geisler und Georg Kapferer.  | Foto: © Land Tirol/Christanell
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Worin wird am meisten investiert?

Meistens vergibt der Landeskulturfonds Kredite für sogenannte Agrarinvestitionskredite für den Neu-, Zu- oder Umbau von Ställen, Verarbeitungsräumen oder Spezialmaschinen. So wurden allein 2022 85 Stallbaumaßnahmen finanziert.  
Neben 109 Agrarinvestitionskrediten wurden im vergangenen Jahr zudem je neun Kredite für PV-Anlagen und Grundankäufe sowie ein Kredit für Urlaub am Bauernhof vergeben. Die Nachfrage nach Krediten für PV-Anlagen ist im heurigen Jahr weiter gestiegen. Allein im ersten Halbjahr konnten gleich viele Kreditanträge genehmigt werden wie im ganzen Vorjahr – Tendenz steigend.

Die PV-Anlage beim Kapfererhof soll künftig nochmals erweitert werden.  | Foto: © Land Tirol/Christanell
  • Die PV-Anlage beim Kapfererhof soll künftig nochmals erweitert werden.
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Beispiel Kapferer Hof in Zirl

Der Kapferer Hof investierte bereits 2016 in eine PV-Anlage mit 64 Killowattstunden (kWh). Eine zweite Anlage mit 190 kWh wird heuer errichtet und machen den Landwirt endgültig auch zum Energiewirt. Der Einstieg in die Direktvermarktung und die Joghurtproduktion erfolgte 2019/2020. Neben PrivatkundInnen beliefert die Familie Kapferer das Krankenhaus Hochzirl mit pasteurisierter Frischmilch und das örtliche Altersheim mit Milch und Joghurt. In regelmäßigen Abständen kommt die mobile Lohnkäserei auf den Hof und verarbeitet die betriebseigene Milch zu Käse, der ebenfalls ab Hof verkauft wird. Rund zehn Prozent der produzierten Milch werden selbst verarbeitet und vermarktet.

Doch damit nicht genug. Der Kapferer Hof hat ein weiteres Betriebsstandbein: den Getreideanbau. Auf fünf Hektar produzieren Manuela und Georg Kapferer Roggen und Weizen für eine regionale Bäckerei. 

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