Düstere Prognosen für Tiroler Handel
"Es kommen schwere Zeiten"

Düstere Prognosen:  Wolfgang Feucht, Gremialobmann des Tiroler Modehandels und Mitglied des Spartenpräsidiums und Dieter Unterberger, Obmann des Tiroler Handels | Foto: Krabichler
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Der Tiroler Handel zeichnet ein düsteres Bild für die Konjunkturaussichten. Auch das Weihnachtsgeschäft wird eher flau werden, bis ins nächste Jahr bleibt der Druck auf die Handelsbetriebe weiter aufrecht.

TIROL. "Wir waren der Meinung, nach dem Abebben der Coronapandemie geht es wieder steil nach oben. Aber die derzeitlichen volkswirtschaftlichen Gegebenheiten lassen nur ein düsteres Bild zu", sagt  Dieter Unterberger, Obmann des Tiroler Handels in der Wirtschaftskammer. Die Bedingungen seien katastrophal für die Handelsbetriebe.

"Es wird zum Jahreswechsel Mietpreiserhöhungen geben, die Zinsen für Kredite wurden ebenfalls erhöht, auch die Energiekosten sind enorm hoch. Das wird viele Betriebe an den Rand der Rentabilität bringen",

ist sich Unterberger sicher. Auch die zu erwartenden harten Kollektivverhandlungen täten ihr Übriges.
Wolfgang Feucht, Gremialobmann des Tiroler Modehandels und Mitglied des Spartenpräsidiums sieht die derzeitige Ungewissheit als Grund für die Zurückhaltung der Konsumenten. "Dabei ist der Nonfood-Handel schon durch Corona massiv geschädigt, jetzt kommen schwere Zeiten auf uns zu."

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Regierung ist gefordert

Beide Vertreter des Tiroler Handels fordern die Bundesregierung auf, hier endlich auch Förderungen für die Handelsbetriebe auszubezahlen. "Wir sind vom Energiekostenzuschuss ausgeklammert, die Lohnnebenkosten sind im internationalen Vergleich viel zu hoch, hier muss angesetzt werden, damit die Konsumenten mehr Geld zur Verfügung haben", sagen beide unisono. Dabei gehe es nicht um eine "Überförderung", sondern darum, dass die Unternehmen mit ihren Mitarbeitern erfolgreich arbeiten können, sagt Unterberger.
Feucht erinnert daran, dass die Innenstädte vom Handel profitieren und dadurch auch das gesellschaftliche Leben.  "Nur ein gesundes Maß an Betrieben in den Städten kann diese retten und damit bleiben sie auch für die Menschen lebenswert." 

Düstere Prognosen

Peter Voithofer, Economica Institut für Wirtschaftsforschung, belegt anhand einer Studie, dass die derzeitige Situation für den Handel äußerst prekär ist. "Die enormen Preissteigerungen belasten die Konjunktur, es könne keine realen Umsatzsteigerungen erwartet werden. Auch wird 2023 eine stagnierende Wirtschaft und eine Stagflation  erwartet, dazu kommt noch ein aktuell sehr geringes Verbrauchervertrauen", so Voithofer. 

Zahlen

Mit rund 7.000 Unternehmen, ca 49.000 Beschäftigten und einem Nettojahresumsatz in Höhe von rund 13 Milliarden Euro stellt der Handel einen zentralen Wirtschaftsfaktor für Tirol dar.

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