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Gigaliner-Problematik: Lkw-Lobby gegen Alpenschutzkommission

Unter Gigalinern versteht man Lkw, die bis zu 60 Tonnen schwer und 25 Meter lang sein können. Genau für jene Fahrzeuge hat sich der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments Mitte Februar 2024 ausgesprochen. Dies stößt der CIPRA übel auf. | Foto: Canva
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  • Unter Gigalinern versteht man Lkw, die bis zu 60 Tonnen schwer und 25 Meter lang sein können. Genau für jene Fahrzeuge hat sich der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments Mitte Februar 2024 ausgesprochen. Dies stößt der CIPRA übel auf.
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Die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA äußert ihre deutliche Kritik an den vom Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments befürworteten Gigalinern. Diese bis zu 60 Tonnen schweren und 25 Meter langen Lastwagen bringen so einige Gefahren mit sich, wie CIPRA aufklärt. 

TIROL. Unter Gigalinern versteht man Lkw, die bis zu 60 Tonnen schwer und 25 Meter lang sein können. Genau für jene Fahrzeuge hat sich der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments Mitte Februar 2024 ausgesprochen. Das Argument für die Fahrzeuge: sie könnten drei herkömmliche Lastwagen ersetzen. Doch dies als positiv, oder sogar im Sinne des Klimaschutzes auszulegen, wäre hochgradig falsch so CIPRA.

Mehr Transport auf der Straße

Dass die Gigaliner Lastwagen reduzieren würden und somit weniger Lastwagen auf den Straßen verkehren würden, widerlegte die CIPRA in einem Schreiben den Verkehrsausschuss. Punkt für Punkt widerlegt das Schreiben die Argumente der Befürworterinnen und Befürworter. Gigaliner würden zu mehr Transporten auf der Strasse anstatt auf Schienen führen, wie eine aktuelle Studie der Europäischen Vereinigung für Schienentransporte belegt. Das Resultat wären bis zu 10,5 Millionen zusätzliche Lastwagen-Fahrten pro Jahr, 6,6 Millionen Tonnen zusätzliche CO2-Emissionen und eine Verdreifachung der externen Kosten.

Dass die Gigaliner Lastwagen reduzieren würden und somit weniger Lastwagen auf den Straßen verkehren würden, widerlegte die CIPRA in einem Schreiben den Verkehrsausschuss.  | Foto: Canva
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Was spricht noch gegen Gigaliner?

Des weiteren zählt CIPRA mehr Gegenargumente bezüglich der Gigaliner auf. Das Überholen der überlangen Lastwagen würde deutlich länger brauchen, beim Abbiegen, an Kreuzungen, in Kreisverkehren und an Autobahnkreuzen würden sie ein größeres Risiko für alle anderen Verkehrsteilnehmer darstellen als normale Lastwagen.
Ein zusätzliches Sicherheitsrisiko wären zudem die längeren Räumzeiten an Bahnübergängen. Auch die Schwere der Folgen eines Unfalls mit dem Gewicht des Lastwagens würde zunehmen. 
Letztendlich würden all diese Faktoren durch die kurvenreichen Straßen im Alpenraum verstärkt werden. 

"Da die Alpentransitrouten auch entlang und durch unzählige Dörfer und Wasserläufe führen, stellt jeder Gigaliner eine zusätzliche Gefahr für Mensch und Natur dar",

meint Kaspar Schuler, Geschäftsführer von CIPRA International.

Erhebliche Mehrkosten für Steuerzahlende

Als letztes Argument bringt CIPRA noch die Mehrkosten für Steuerzahlerinnen und Steuerzahler an. Denn für Gigaliner müssten Kreuzungen, Kreisverkehre, Nothaltebuchten in Tunnels und Lastwagen-Parkplätze ausgebaut werden. 
Die Instandhaltungskosten würden steigen, da das Gewicht dieser Riesen-Lastwagen Brücken und Strassen stärker beansprucht. Sie würden zwar den Güterverkehr billiger machen, doch die Kosten für die öffentlichen Haushalte würden erheblich und dauerhaft steigen. 

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Unter Gigalinern versteht man Lkw, die bis zu 60 Tonnen schwer und 25 Meter lang sein können. Genau für jene Fahrzeuge hat sich der Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments Mitte Februar 2024 ausgesprochen. Dies stößt der CIPRA übel auf. | Foto: Canva
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