Bilanz 2022
Tiroler Naturparke 2022 – Umsetzung zahlreicher Projekte
Kürzlich zog man bei den Tiroler Naturparken eine Bilanz zum Jahr 2022. Die fünf Naturparke glänzen mit zahlreichen Umsetzungen von Projekten und einem Fokus auf Umweltbildung und Artenschutzprojekte.
TIROL. Die fünf Tiroler Naturparke Karwendel, Tiroler Lech, Kaunergrat, Ötztal und Zillertaler Alpen ziehen Bilanz. Auch 2022 konnten zahlreiche Projekte in den unterschiedlichsten Themenbereichen umgesetzt werden.
„Mich freut es immer besonders, wenn ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Naturparke treffe und merke, wie groß ihr Engagement ist. Sie alle sind persönlich von der Bedeutung des Naturschutzes überzeugt und setzen sich für unsere Flora und Fauna ein.",
freut sich Naturschutzlandesrat René Zumtobel.
Jedes Jahr erhalten die Naturparke eine Basisförderung für das Personal in Höhe von 730.000 Euro vom Land sowie weitere 270.000 Euro für die jeweiligen Jahresprogramme. Zuletzt wurde bei den Naturschutzprojekten vermehrt in Öffentlichkeitsarbeit und die Lenkung von BesucherInnen investiert.
Welche Projekte standen 2022 an?
Im Naturpark Karwendel wurden 2022 zahlreiche Naturschutzmaßnahmen im Wald für die nächsten Jahre vorbereitet und Moore im Bereich Achenkirch weiter renaturiert. In Sachen Umweltbildung konnte die mittlerweile siebte Naturparkschule (Reith bei Seefeld) aufgenommen werden und das Junior-Ranger-Programm begeistert ganzjährig Kinder aus der Region. Vor dem Naturparkhaus in Hinterriß erstrahlt seit heuer eine bunte Blumenwiese und auch bei der alten Bastion in Hall (dem Sitz der Naturpark-Verwaltung) und vor dem Naturpark-Infozentrum in Scharnitz gibt es nun mehr Flächen für artenreiche Blumenwiesen und damit mehr Lebensraum für Insekten.
Renaturierung stand auch auf dem Programm des Naturparks Kaunergrat. Im Naturdenkmal Piller Moor wurden ehemals trockengelegte Moorbereiche wiederhergestellt.
Mittels Spundwänden aus Holz wurden Drainagegräben aus dem vorigen Jahrhundert verschlossen, um den trockengefallenen Torfkörper wieder mit Wasser anzureichern. Einhergehend mit der Renaturierung wurden auch die barrierefreien Stege durch das Moor saniert und die BesucherInnenlenkung verbessert. Gemeinsam mit freiwilliger HelferInnen und NaturparkschülerInnen wurden zudem die Arbeiten am Fließer Schmetterlingsweg fortgesetzt. Weiters wurden Erhebungen zur Umsetzung der Tiroler Neophytenstrategie in der gesamten Naturparkregion durchgeführt.
Im Naturpark Tiroler Lech gab es 2022 wieder Naturparktage für Volksschulkinder, an denen Wissen rund um Biber und den Lebensraum Lech vermittelt wurden. Auch das Team des Naturparks nahm an Schulungen teil und bildete sich beispielsweise rund um die heimischen Vogelarten im Naturpark Tiroler Lech weiter. Besonders stolz ist man auf die Betreuung der Laichgewässer der Kreuzkröte – der seltensten Amphibienart Österreichs – entlang des Lechs. Gemeinsam mit einer Naturparkschule wurde zudem eine Blühwiese am Spielplatz des Naturparkhauses angelegt.
Neben dem jährlichen Naturpark Familienfest gab es im Naturpark Ötztal wöchentliche Forscher-Nachmittage für Kinder, im Rahmen derer den Kleinen die Natur vor der Haustüre nähergebracht wurde. Und auch die Neophytenbekämpfung stand auf der Agenda des Naturparks. Eine eigens dafür angestellte Praktikantin erhob invasive Arten – gemeinsam mit freiwilligen HelferInnen konnten im Anschluss großflächig diese invasiven Pflanzen entfernt und die Verbreitung von Staudenknöterich und Drüsigem Springkraut eingedämmt werden.
Auch im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen gab es 2022 zahlreiche Highlights. Das Naturparkhaus in Ginzling wird erweitert, ab Frühjahr 2023 kann man auf mehr als 500 Quadratmeter die Welt der Geologie und Kristalle entdecken.
Auf der Höllensteinhütte gibt es zudem im Rahmen einer eigenen Ausstellung viel über die vier Raufußhuhn-Arten zu erfahren. Nach jahrelanger Arbeit erschien 2022 auch ein Buch über die vielfältige Pflanzenwelt der Zillertaler Alpen. Ebenso spektakulär ist die Artenvielfalt der Schmetterlinge: Im Rahmen einer Kartierung wurden 80 Falterarten auf den Brandberger Bergmähdern gezählt.
Naturschutzplan auf der Alm wurde weiter umgesetzt
Von den fünf Naturparken setzten vier das Projekt Naturschutzplan auf der Alm weiter um. Der Naturpark Kaunergrat startet dieses Jahr mit dem Projekt.
Ziel der vom Land Tirol geförderten Projekte ist, dass NaturparkbetreuerInnen und AlmbewirtschafterInnen Hand in Hand am nachhaltigen Erhalt von Almflächen arbeiten. Die Maßnahmen reichen vom Auflichten verbuschter Flächen über die Renaturierung von Almtümpeln bis hin zum Düngeplan zum Schutz der blühenden Magerrasen.
Auch für das heurige Jahr 2023 sind bereits zahlreiche weitere Projekte im Rahmen von „Naturschutzplan auf der Alm“ geplant.
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