Bundespflegepaket
Tirols Pflegekräfte sollen noch heuer profitieren

Mit dem entwickelten Modell sollen die rund 14.000 Pflegekräfte in Tirol bis zu 1.900 Euro brutto zusätzlich für das gesamte Jahr 2022 ausbezahlt bekommen. | Foto: Pixabay/eliola (Symbolbild)
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  • Mit dem entwickelten Modell sollen die rund 14.000 Pflegekräfte in Tirol bis zu 1.900 Euro brutto zusätzlich für das gesamte Jahr 2022 ausbezahlt bekommen.
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Das beschlossene Bundespflegepaket soll in Tirol noch dieses Jahr in Kraft treten. Das bedeutet im Detail, dass sich die Gehaltssituation für das Pflegepersonal verbessern wird. Tirol konnte ein Modell ausarbeiten, mit dem die Gehaltsauszahlung schneller als in allen anderen Bundesländern von statten gehen soll. 

TIROL. Im „5-mal-MEHR-Pflegepaket“ des Landes Tirol sind unter anderem auch knapp 26 Millionen Euro des Bundes für heuer sowie nochmals knapp 26 Millionen Euro für das Jahr 2023 vorgesehen (diese Beträge sind Teil der insgesamt 71 Millionen Euro zusätzlich), von denen das Pflegepersonal in Tirol direkt und unmittelbar profitieren soll.

Rund 14.000 Pflegekräfte profitieren

Mit dem entwickelten Modell sollen die rund 14.000 Pflegekräfte in Tirol bis zu 1.900 Euro brutto zusätzlich für das gesamte Jahr 2022 ausbezahlt bekommen. Die 1.900 Euro brutto werden Vollzeitkräften ausbezahlt, die von Jänner bis Dezember 2022 als Pflegekraft in Tirol gearbeitet haben. Bei Teilzeitkräften bzw. bei jenen PflegerInnen, die unterjährig mit der Tätigkeit begonnen haben bzw. diese beendet haben, wird der Betrag entsprechend aliquotiert.

Gesundheitslandesrätin Annette Leja: "Mit dem von uns ausgearbeiteten Modell sind wir österreichweit Vorreiter bei der Gehaltsauszahlung.“ | Foto: © Angerer/VP-Tirol
  • Gesundheitslandesrätin Annette Leja: "Mit dem von uns ausgearbeiteten Modell sind wir österreichweit Vorreiter bei der Gehaltsauszahlung.“
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„Seitens des Bundes gibt es hinsichtlich der Gehaltsaufzahlung bis dato keine Lösung, deshalb tritt das Land Tirol in Vorlage und hat dieses Modell entwickelt.“,

führt Gesundheitslandesrätin Leja aus.

Bereits im Sommer hat der Tiroler Landtag einen Grundsatzbeschluss gefasst, damit die Mittel aus dem Bundespflegepaket seitens des Landes vorgezogen und bereits heuer ausbezahlt werden können. Jetzt muss nur noch der notwendige Regierungsantrag von Leja vorbereitet werden, damit die Landesregierung die zusätzliche Auszahlung final beschließen kann. 

Nachhaltige Gehaltslösung für Pflegebedienstete?

Anspruchsberechtigt sind laut dem ausgearbeiteten Modell: alle MitarbeiterInnen in den Pflegeberufen (Pflegeassistenz, Pflegefachassistenz, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege)und Sozialbetreuungsberufen (Diplom-SozialbetreuerInnen, Fach-SozialbetreuerInnen, HeimhelferInnen), die in Krankenanstalten, in Alten- und Pflegeheimen, bei mobilen Betreuungs- und Pflegediensten, Einrichtungen der Behindertenarbeit sowie in Kureinrichtungen Dienst verrichten.

Für aktive DienstnehmerInnen soll die Auszahlung automatisch ab November (für die Monate Jänner bis November), für karenzierte MitarbeiterInnen oder jene, die unterm Jahr die Arbeitsstelle gewechselt haben, soll die Abrechnung auf Antrag erfolgen. Den privaten Trägern soll der Betrag zur Verfügung gestellt werden, damit sie dies jeweils in ihrem Bereich entsprechend der Vorgaben umsetzen können. Die grundsätzliche Intention des Bundes bei der Bereitstellung der zusätzlichen Finanzmittel war es, eine dauerhafte Lösung für das Pflegepersonal anzustoßen.

Kommendes Jahr soll es eine nachhaltige Gehaltslösung, so das Ziel der Gesundheitslandesrätin. Dann sollen die Pflegebediensteten eine Entlohnungsklasse höher steigen, was sich auch positiv beim monatlichen Gehalt der Pflegekräfte bemerkbar machen würde. 

ÖGB: "Da geht noch mehr"

Grundsätzlich erfreut über den versprochenen Pflege-Bonus in Höhe von bis zu 1.900 Euro bei Vollzeitkräften zeigt sich Ralf Wiestner, stv. Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Tirol.

„Seit Jahren machen wir auf die verheerende Pflege-Situation aufmerksam, über den Zeitpunkt der Ankündigung der Landesrätin kann sich jeder selbst Bild machen. Wichtig ist, dass die MitarbeiterInnen in der Pflege endlich ihr Geld bekommen.“

Trotzdem bemängelt man bei der Gewerkschaft, dass man bei der jetzigen Vorgehensweise nicht eingebunden war. Nach wie vor würden auch noch zahlreiche Maßnahmen fehlen. Unter anderem mehr Personal, eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich, eine Bezahlung der Praktika analog zu PolizeischülerInnen sowie die Erhöhung des Pflege-Minuten-Schlüssels.
Jetzt erwartet man bei der Gewerkschaft eine "schnellstmögliche und unbürokratische Auszahlung". Wichtig wäre auch, dass dieses Mal alle MitarbeiterInnen erfasst werden würden, merkt man mit Gedanken an den Corona-Bonus an. 

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