Exklusive Österreich-Premiere im Schloss
"Schuberts Reise nach Atzenbrugg"
Österreich-Präsentation der Oper Schuberts Reise nach Atzenbrugg.
ATZENBRUGG. "Den Geist von Schubert lassen wir auch heute aufleben", leitete Kultur.Region.NÖ-Geschäftsführer Martin Lammerhuber ein.
Das Schloss Atzenbrugg, wo einst Franz Schubert und sein Freundeskreis ihre Sommerfrische verbrachten, bietet die ideale Kulisse für die Österreich-Präsentation der Oper "Schuberts Reise nach Atzenbrugg", die ein Auftragswerk für das Staatstheater am Gärtnerplatz München ist.
Dienstag Abend wurden die Hintergründe der Oper von Komponistin Johanna Doderer, Staatsintendant am Gärtnerplatztheater Josef E. Köpplinger und Sänger und Franz Schubert-Darsteller Daniel Prohaska präsentiert. Kein geringerer als Landeshauptmann a.D. Erwin Pröll wurde in die Gesprächsrunde über "Kunst und Kommunikation – das Unaussprechliche bearbeiteten" miteinbezogen.
Als „Weltsensation“ bezeichnete Martin Lammerhuber die Oper „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“, die Dienstag im Rahmen einer exklusiven Österreich-Präsentation im Schloss Atzenbrugg vorgestellt wurde.
„Denn welche Ortschaft kann von sich sagen, Namensgeber für eine Oper zu sein?“,
so der Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich. Dementsprechend groß war das Interesse der Atzenbrugger Bevölkerung, angeführt von Bürgermeisterin Beate Jilch, aus erster Hand mehr über die Oper zu erfahren. Für Jilch hat das Schloss Atzenbrugg mit Schubert eine ganz besondere Bedeutung: "Als ich von der Oper erfahren habe, war schnell klar: Da müssen wir hin", sagt sie. Im Beisein von u.a. Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur im Land Niederösterreich, und Erwin Pröll, Landeshauptmann a. D. und Aufsichtsratsvorsitzender der Kultur.Region.Niederösterreich, gaben Komponistin Johanna Doderer, Josef E. Köpplinger, Intendant des Staatstheaters am Gärtnerplätz München, und Sänger und Franz Schubert-Darsteller Daniel Prohaska Einblicke in Entstehung und Inhalt des Werkes.
Zweite Zusammenarbeit
Nach der Oper „Liliom“ ist „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“ die bereits zweite Zusammenarbeit von Doderer, Köpplinger und Prohaska, die im Rahmen der Präsentation alle drei ihre Verbundenheit zu Niederösterreich – Köpplinger ist gebürtiger Niederösterreicher und wuchs in Bruck an der Leitha auf – sowie zu Peter Turrini beschrieben. Der ebenso wie Doderer Wahlniederösterreicher und berühmte Dichter verfasste das Libretto zur neuen Oper, „in der Schubert mit seiner Entourage aus dem Gestank einer Großstadt aufs Land reist“, wie es Köpplinger formulierte. Mit dabei ist die Baumeistertochter Josepha von Weisborn, in die der junge Komponist unsterblich verliebt ist. Im Gegensatz zum „schönen Franz“ von Tassié ist er aber unfähig, ihr gegenüber seine Gefühle zu offenbaren.
Dieser Zwiespalt zwischen den Melodien Schuberts und seiner Sprachlosigkeit, wenn es um die Liebe geht, wird auch musikalisch aufgegriffen. Die Musik zur neuen Oper wird dabei in drei Spielarten erklingen:
„Musik von Schubert selbst, Musik inspiriert von Schubert und dann meine eigene Musik“,
so Doderer, die das Auftragswerk für das Staatstheater am Gärtnerplatz München als „eine Oper über Schubert mit Schubert“ bezeichnet.
Atzenbrugger Tänze
Teil der Oper, die am 23. April 2020 in München uraufgeführt wird, werden somit u.a. die Atzenbrugger Tänze sein, die Schubert im Jahr 1821 komponierte. In den Jahren 1820 bis 1823 verbrachte der große Komponist gemeinsam mit seinem Freundeskreis nachweislich die Sommermonate in Atzenbrugg. Das Schloss bot somit gemeinsam mit dem Schubertmuseum und dem Schuberthäuschen, in das sich Schubert bei seinen Aufenthalten in Atzenbrugg zum Komponieren zurückzog, die stimmige Kulisse für die Präsentation der Oper.
Anlässlich des 200. Geburtstages Franz Schuberts am 14. Dezember 1997 wurde das Kulturjuwel im Tullnerfeld revitalisiert. Seither ist es eine wichtige Wirkungsstätte für die regionale Kulturarbeit der Kultur.Region.Niederösterreich, wo etwa das heutige Musik & Kunst Schulen Management Niederösterreich im Jahr 2000 seine Arbeit aufnahm.
„Der Geist und die künstlerische Schaffenskraft Franz Schuberts und seiner Freunde sind in Atzenbrugg nach wie vor spürbar“, so Lammerhuber im Rahmen der Präsentation nicht zuletzt in Richtung der drei jungen Klosterneuburger Musikschüler Tobias Nurscher, Veronika Schmalwieser und Astrid Fichner aus dem Talenteprogramm des Musik & Kunst Schulen Managements. Mit Schuberts Forelle, dem 1. Satz aus der Schubert Sonatine in D-Dur, 137/1, und Schuberts Impromptu op. 90 Nr. 2 sorgten die jungen Talente für die passende und viel akklamierte musikalische Umrahmung der Veranstaltung.
Zur Oper
Nach der erfolgreichen Uraufführung ihrer Oper „Liliom“ hat Johanna Doderer im Auftrag des Staatstheaters am Gärtnerplatz München mit „Schuberts Reise nach Atzenbrugg“ ein neues Werk für die Bühne komponiert. Gemeinsam mit dem Dichter Peter Turrini ist ein zartes, sinnliches Werk über ein Künstlerdasein entstanden – heiter, abgründig und im Schubert’schen Sinne melancholisch.
Die Uraufführung findet am 23. April 2020 statt.
Geplante Erscheinung des Librettos im Suhrkamp Verlag am 16. Dezember 2019 (Leseprobe).
Besetzung:
Musikalische Leitung: Michael Brandstätter
Regie: Josef E. Köpplinger
Choreografie: Karl Alfred Schreiner
Bühne und Kostüme: Rainer Sinell
Licht: Wieland Müller-Haslinger
Dramaturgie: Fedora Wesseler
Franz Schubert: Daniel Prohaska
Josepha von Weisborn: Sophie Mitterhuber
Franz von Tassié: Alexandros Tsilogiannis
Leopold Kupelwieser: Mathias Hausmann
Caroline Helmer: Anna-Katharina Tonauer
Nepomuk Feder: Daniel Gutmann
Johann Michael Vogl: Timos Sirlantzis
Louise Lautner: Ilia Staple
Dorothea Tumpel: Florine Schnitzel
Theodor Schubert, Vater von Franz: Holger Ohlmann
Chor und Kinderchor des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Wortmeldungen - Achtung, Humor gefragt:
Kultur.Region.NÖ-Geschäftsführer Martin Lammerhuber.
"Irgendwer hat gemeint, dass wir mit dem Bus zur Oper nach München fahren und bis zum Oktoberfest dortbleiben".
"Wir dehen jeden Kultureuro drei Mal um und schauen, dass wir sechs Mal so viel rausholen".
"Sie hat gesagt, dass sie nicht mehr als zwei Minuten und zwanzig Sekunden reden wird", über Bürgermeisterin Beate Jilch.
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