Bezirk Tulln
34 gemeldete Masernfälle in Ö - Impfung dringend empfohlen

- Kinderprimar Hans Salzer und Oberärztin Andrea Bachmann.
- Foto: UK Tulln
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Die Masern sind eine hochansteckende Infektionskrankheit. Eine Impfung wird dringend empfohlen.
BEZIRK. "Masern sind neben Feuchtblattern die ansteckendste Infektionskrankheit überhaupt. Wer nicht geimpft ist oder keine Masern hatte, bekommt mit 100 Prozent Sicherheit bei Kontakt mit einem Erkrankten auch Masern. Durch die Krankheit kommt es zu einer vorübergehenden Schwäche des Immunsystems und es besteht die Gefahr nach den Masern eine schwere Lungen- oder Mittelohrentzündung zu bekommen. Die gefürchtetste Folge ist die Enzephalitis, eine Entzündung des Gehirns, die sofort oder auch Wochen bis Monate nach der Masernerkrankung auftritt und zu schwersten Behinderungen führt. Alle Komplikationen lassen sich durch die Masernimpfung vermeiden. Wenn man Kontakt mit einem Erkrankten hat und nicht geimpft ist, kann man durch eine Impfung innerhalb von drei Tagen nach Kontakt den Ausbruch verhindern", verrät Hans Salzer, Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde am UK Tulln.
Symptome der Krankheit
Die Krankheit beginnt mit Fieber und Bindehautentzündung, gefolgt von Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit und trockenem Husten. Danach beginnt ein dunkelroter Ausschlag, der sich am ganzen Körper ausbreitet. Der Ausschlag und das Fieber bleiben für zwei bis vier Tage. Der Höhepunkt ist nach drei Tagen erreicht, dann beginnt der Ausschlag zu verblassen und das Fieber sinkt. Bei Masern fühlen sich die Patienten meist sehr krank, haben wenig Appetit und sind sehr geschwächt.
"Der Masern-Impfstoff wird als Kombinationsimpfstoff verabreicht zusammen mit Röteln und Mumps und ist eine Lebendimpfung. Die Verträglichkeit ist sehr gut. Es kann nach der Impfung zur Rötung an der Einstichstelle kommen, zu Fieber oder einem masernähnlichen Ausschlag. Wichtig ist, dass keine Schwangeren und keine immunsupprimierten Personen geimpft werden dürfen",
verrät Cornelia Moreno von "Die Hausarztpraxis" Tulln. Der Impfstoff ist für alle in Österreich lebenden Personen in allen öffentlichen Impfstellen kostenfrei erhältlich und kann in jedem Alter nachgeholt werden.
"Es ist dringend angeraten sich selbst und seine Kinder impfen zu lassen. Nach zwei Impfungen besteht ein lebenslanger Schutz". Leider werden in diesem Zusammenhang sogenannte Masernpartys, also Treffen von an Masern erkrankten Kindern mit ungeimpften noch gesunden Personen veranstaltet. "Von medizinischer Seite absolut fahrlässig! Die Masernerkrankung ist deutlich gefährlicher als die Impfung. Bei 0,1 Prozent der Erkrankten kommt es zum Auftreten einer Gehirnentzündung, bleibende Schäden können zurück bleiben",
so Moreno.
34 Fälle in Niederösterreich
"In Österreich sind bisher 34 bestätigte Fälle von Masern gemeldet worden. Das Virus wird über die Luft beim Husten oder Niesen übertragen. Da Masern nur beim Menschen vorkommen und nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, können sie durch eine hohe Durchimpfungsrate ausgerottet werden", so Irmgard Lechner, Sanitätsdirektorin im Amt der NÖ Landesregierung. "Die Masernerkrankung schwächt die Abwehrkräfte des Körpers dermaßen, dass über mehrere Jahre hinweg das Risiko an einer anderen Infektionskrankheit zu sterben, erhöht ist".
Ausschluss möglich
Personen, die nicht ausreichend gegen Masern geimpft sind, können im Falle eines Kontakts mit einer an Masern erkrankten Person von der Gesundheitsbehörde bis zu 21 Tage vom Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergarten, Schule, Hort, Arbeitsplatz, etc. ausgeschlossen werden. Bei Verdacht auf Masern, oder Auftreten von unspezifischen Symptomen wie Schnupfen, Fieber, geröteten Augen oder anderen grippeähnlichen Symptomen, die auf Masern hinweisen, UNBEDINGT die Ärztin bzw. den Arzt oder das Krankenhaus VORHER telefonisch kontaktieren, damit eine Übertragung in Warteräumen und Ambulanzen verhindert werden kann.
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