Klares "Ja" für Zivis
Jeder Zweite hat seine Meinung kundgetan: 19.841 Tullner für Beibehaltung des Zivildienstes.
BEZIRK TULLN. Am Sonntag herrschte Hochbetrieb in den Wahllokalen im Tullner Bezirk. Jeder zweite Bürger wollte über die Frage, ob die Wehrpflicht und der Zivildienst beibehalten bleiben, abstimmen. 19.841 Personen sprachen sich für die Wehrpflicht aus, 12.657 forderten die Einführung eines Berufsheeres.
Dass die Wahlbeteiligung so hoch war, ist für LA Alfred Riedl "keine Überraschung". Er freut sich, dass sich die "Bürger in Sachthemen eine eigene Meinung bilden". Er ist fest davon überzeugt, dass das Ergebnis im Bezirk deshalb so ausgefallen ist, weil "wir von Katastrophen nicht verschont geblieben sind".
Mit dem Ergebnis herrsche "endlich Klarheit", sagt NR Johann Höfinger. Die Solidarität habe man gespürt, die er auf die lebendige Erinnerung der Menschen im Katastrophenfall zurückführt. Jetzt müsse jedoch eine Weiterentwicklung des Bundesheeres passieren, fordert er auf, dass Verteidigungsminister Darabos von den bisherigen Ideen abrücken und "konstruktiv für das System arbeiten soll". In Höfingers Gemeinde gibt es jedoch eine Katastrale – Riederberg –, die sich mit 51,62 % für das Berufsheer einsetzte.
LA Günter Kraft ist erfreut ob der hohen Beteiligung an der Befragung: "Der Wahlausgang hat viele junge Menschen enttäuscht, wegen der verlorenen Chance", sagt er. Nach dem Ergebnis ist für ihn klar, dass das ein "klarer Auftrag für eine Reform" ist.
Höchste Wahlbeteiligung im Bezirk war in Großriedenthal mit 72, gefolgt von Königsbrunn mit 66,1 und Langenrohr an dritter Stelle mit 65,9 Prozent. Die Bezirkshauptstadt Tulln liegt mit 52%iger Beteiligung an letzter Stelle.
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