Umbau
Nach neun Monaten öffnet der neue Bahnhof

- Foto: ÖBB, Fritscher
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In nur neun Monaten konnte der Umbau zu einem barrierefreien Bahnhof realisiert werden. Investiert wurden 7,1 Millionen Euro.
KIRCHBERG/WAGRAM (pa). Der Bahnhof Kirchberg am Wagram am Kremser Ast der Franz-Josefs-Bahn wurde in diesem Jahr umfassend modernisiert und zu einer kundenfreundlichen und barrierefreien Verkehrsdrehscheibe umgebaut. Die ÖBB setzten damit wichtige Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung, denn die Modernisierung erhöht nicht nur den Reisekomfort für die Fahrgäste, sondern hebt auch die Verknüpfung der einzelnen Verkehrsmittel auf ein zeitgemäßes und attraktives Niveau. Die Arbeiten dauerten ca. neun Monate und wurden von März bis November 2020 umgesetzt. Das Projekt ist ein Gemeinschaftsvorhaben von ÖBB, Land Niederösterreich und Marktgemeinde Kirchberg am Wagram und hat ein Investitionsvolumen von 7,1 Millionen Euro.
Franz Bauer, Vorstandsdirektor ÖBB-Infrastruktur AG:
„Die Franz-Josefs-Bahn ist eine der wichtigsten Strecken in Niederösterreich. Mit der Modernisierung sind in Kirchberg nun die Voraussetzungen gegeben, ohne Hindernisse auf die umweltfreundliche Bahn umsteigen zu können.“
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko: „Wir attraktivieren nicht nur die Angebote im Bahnverkehr laufend, sondern auch die Infrastruktur für die Pendlerinnen und Pendler. Der neue Bahnhof in Kirchberg lädt zum Bahnfahren ein und dafür hat auch das Land einen entsprechenden finanziellen Beitrag geleistet.“
Kundenfreundlich und 100 Prozent barrierefrei
Vor dem Umbau war am Bahnhof Kirchberg am Wagram nur der Bahnsteig 1 von der Park&Ride-Anlage sowie vom Ort aus barrierefrei erreichbar. Der Zugang zum Bahnsteig 2 erfolgte jedoch nicht barrierefrei über einen Stiegenaufgang und den Personendurchgang. Auch ein Blindenleitsystem war nicht vorhanden. Mit der Schaffung der Barrierefreiheit im gesamten Bahnhof durch den Einbau von zwei Liften wird ein einfacher und unkomplizierter Zugang zum Zug ermöglicht und das Bahnfahren noch attraktiver. Einerseits natürlich generell für alle Bahnkunden, andererseits aber in noch größerem Ausmaß für die Kundengruppe der mobilitätseingeschränkten Personen, wie RollstuhlfahrerInnen oder auch für Fahrgäste mit Kinderwagen oder schwerem Gepäck. Zusätzlich wird der Boden mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet. Dafür werden Steinplatten verlegt, in denen sich Vertiefungen befinden – so genannte Rillenplatten. Der Einbau erfolgt bündig mit der restlichen Fläche. Das Boden- Leitsystem ist eine wichtige Voraussetzung zur Erhöhung der Sicherheit und erleichtert die Orientierung für blinde oder sehbehinderte Menschen am gesamten Bahnhof.
Umfangreiche Umbaumaßnahmen
Die vorhandenen Bahnsteige, Stiegenanlagen und Einhausungen wurden abgetragen. Auf der Nordseite wurde das Bahnsteigdach an das Bahnhofsgebäude angepasst und vergrößert, damit auch die Bike&Ride-Anlage darunter Platz findet. Die Bahnsteige erhielten ein rund 40 Meter langes Dach und eine Glas-Wartekoje. Diese bietet einen deutlich verbesserten Schutz bei Wind, Regen oder Schneefall. Am bestehenden Personendurchgang wurden zwei Aufzüge und neue Stiegenanlagen errichtet. Das südliche Portal des Personendurchgangs wurde teilweise abgetragen und in die neue Aufzugs- und Stiegenanlage integriert. Im Zuge der Maßnahmen am Bahnsteig und im Personendurchgang wurde auch das Erdgeschoss des Bahnhofsgebäudes umgebaut, eine umfassende Fassadensanierung inklusive Fenster- und Türentausch durchgeführt und der östliche Zubau abgetragen.
Projekt im Detail
Einbau von zwei Aufzugsanlagen am bestehenden Personendurchgang
Ausrüstung der Aufzüge mit Videoüberwachung und Notruf
Einbau Blindenleitsystem an den Randbahnsteigen
Errichtung von Bahnsteigdächern an den Randbahnsteigen
Umgestaltung der Stiegenaufgänge zu beiden Randbahnsteigen
Neue Infomonitore im Bereich der Bahnsteigzugänge
Neue Bahnsteigbeleuchtung und neue Beleuchtung im Personendurchgang
Umgestaltung des Erdgeschosses im Aufnahmegebäude (Warteraum, Technikräume)
Abtrag des Zubaus am Aufnahmegebäude
Abtrag und Neuerrichtung Oberleitung
Bauzeit: März bis November 2020
Investitionsvolumen rd. 7,1 Mio. €
Kosten und Finanzierung
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 7,1 Millionen Euro, davon übernimmt das Land Niederösterreich knapp 1,3 Millionen Euro und die Marktgemeinde Kirchberg am Wagram die Betreuung.


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