Schnee: Jetzt wird geräumt
Bisher ist der Winter ausgeblieben – Gemeinden haben jedoch trotzdem keinen Tausender frei.
BEZIRK TULLN. Sonntag Abend. Das Hauptabendprogramm geht in die letzte Runde. Pyjama anziehen, Zähne putzen und ab in’s Bett. Doch nicht für Stefan Marschall. Für den gelernten Elektriker aus Zwentendorf geht's jetzt erst los. Denn er ist einer von insgesamt acht Mann hoch, die Firmen-Parkplätze und die Gemeindestraßen in Zwentendorf vom Schnee befreien.
Spareffekt verpufft
Der warme Winter verwirrt nicht nur die Natur, er spült auch Millionen in die Kassen von Gemeinden und Land. Grund: Die Kosten für die Schneeräumung blieben bisher aus. Die Bezirksblätter fragten im Bezirk Tulln nach, wie hoch der Spareffekt ist und was mit dem überschüssigen Geld nun gemacht wird.
Es wäre voreilig, jetzt schon über eine eventuelle Kostenersparnis zu reden, informiert Langenrohrs Amtsleiterin Elisabeth Harold. Detto lautet auch die Aussage von Judenau-Baumgarten, wo 20.000 Euro budgetiert wurden.
Prognose nicht aussagekräftig
In Sankt Andrä-Wördern sind für die Straßenreinigung inkl. Kehrmaßnahmen 126.700 Euro vorgesehen, eine Finanzprogrnose wäre nicht aussagekräftig, "es gibt bisher keinen Tausender, der jetzt frei ist", so Amtsleiter Peter Ohnewas. In Atzenbrugg sind ganze 25.000 Euro für den Winterdienst vorgesehen, "Sand und Schotter wurden nur in geringem Ausmaß angekauft", informiert Amtsleiter Josef Brandfellner.
Kosten sind explodiert
Auf der sicheren Seite will man in der Gemeinde Tulbing sein. 30.000 Euro wurden geplant, deshalb weil im Vorjahr die Kosten explodierten: 25.000 Euro wurden budgetiert, diese jedoch um 15.000 Euro überzogen. Ob heuer ein Polster bleibt werde sich erst Mitte April weisen, so Bürgermeister Eduard Eckerl.
Nachtarbeit ist normal
Ob er Verluste einfahren müsse, weil der Schnee erst so spät gekommen ist? "Das gleicht sich die Jahre hindurch aus", sagt Stefan Marschall, der das Wintergeschäft schon das vierte Jahr macht. Jedenfalls ist er jetzt im Dauereinsatz: "Heute fahre ich sicher noch bis fünf Uhr Früh durch", erzählt Marschall Sonntag um 21.15 Uhr, steigt in seinen Traktor und rast davon:
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