Terra Mater
Wunderwesen Schmetterling auf Servus TV

- Detailaufnahme von Distelfalter-Flügeln.
- Foto: © Terra Mater / ThirteenWNET / Mark Carroll
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Farbenfroh, filigran, flatterhaft: Schmetterlinge sind ganz besondere Lebewesen. Sie flatterten schon durch die Lüfte, lange bevor Menschen da waren, um sie zu bemerken und zu bewundern. Heute gibt es weltweit rund 20.000 verschiedene Schmetterlingsarten. Fast jede zeigt ein charakteristisches Erscheinungsbild, das in erster Linie von den unterschiedlichen Färbungen und Zeichnungen der Flügel geprägt ist. Aber hinter der hübschen äußeren Erscheinung verbirgt sich ein dramatisches Dasein.
BEZIRK TULLN / NÖ (pa). Im Mittelpunkt der Dokumentation "Wunderwesen Schmetterling", die Servus TV am 29. April um 20.15 Uhr ausstrahlt, stehen die Merkmale und faszinierenden Fähigkeiten dieser Insekten. Schmetterlinge haben vier wichtige Entwicklungsphasen: vom Ei über Raupe und Puppe bis zum fertigen Falter. Speziell die Metamorphose von der Puppe zum Schmetterling ist eines der größten Rätsel der Natur - die Forscher kennen noch immer nicht alle Details. Man weiß, dass sich während des Puppenstadiums der Körper der ehemaligen Raupe beinahe vollständig verflüssigt. Aus dieser "Ursuppe" bildet sich der radikal anders geformte Schmetterlingskörper - der früheren Raupe wachsen Flügel, statt der Beißwerkzeuge gibt es einen Rüssel, komplexe Facettenaugen erblicken das Licht der Welt und Zahl wie Form der Beine sind ebenfalls sehr anders.

- Die Raupe des Schwalbenschwanzes frisst an einem Blatt.
- Foto: © Terra Mater / ThirteenWNET / Ann Johnson Prum
- hochgeladen von Karin Zeiler
Raffinierter Schutz vor Fressfeinden
Egal ob Ei, Raupe, Puppe oder Falter: In jedem Stadium sind sie ein gefundenes Fressen für Vögel, Reptilien oder kleine Säugetiere. Doch die Schmetterlinge schlagen mit ihren eigenen Waffen zurück. Sie haben im Laufe der Evolution raffinierte Verteidigungsstrategien entwickelt. So ernährt sich etwa die Raupe des Monarchfalters von der Seidenpflanze. Die Giftstoffe der Pflanze werden von der Raupe im eigenen Körper eingelagert. Auf diese Weise wird sie für Fressfeinde ungenießbar. Eine andere Raupe frisst die Blätter der Traubenkirsche und wandelt deren Inhaltsstoffe in ihrem Körper in eine Form von Blausäure um.
Manche Schmetterlinge setzen eine weitere Methode zur Abschreckung ein: Beim Monarchfalter ist nicht nur die Raupe giftig, die Giftstoffe bleiben auch im Körper des fertigen Schmetterlings erhalten und wirksam. Diese Abwehr nutzen andere Schmetterlingsarten, indem sie ihr äußeres Erscheinungsbild jenem des giftigen Monarchfalters angepasst haben und so potenzielle Feinde täuschen.

- Nahaufnahme eines Distelfalters mit Flügeln in Ruheposition.
- Foto: © Terra Mater / ThirteenWNET / Ann Johnson Prum
- hochgeladen von Karin Zeiler
Außergewöhnliche Koexistenz
Schmetterlinge kooperieren aber auch mit anderen Lebewesen. Im Amazonas-Dschungel von Peru zum Beispiel leben Ameisen, die sehr aggressiv sind und andere Insekten attackieren und fressen. Die Raupen der Schmetterlingsart Adelotypa annulifera jedoch werden von den Ameisen sogar bewacht, gehegt und gepflegt. Der Grund dafür: Die Raupen ernähren sich vom Pflanzensaft von Bambussprösslingen. Dieser wird in ihrem Körper beim Verdauen mit Zucker und Aminosäuren angereichert. Dadurch sind die Ausscheidungen der Raupen eine wahre Delikatesse für die Ameisen. Diese außergewöhnliche Koexistenz geht aber noch weiter: Auch die Schmetterlinge selbst werden von den Ameisen nicht etwa angegriffen, sondern beim gemeinsamen Genuss des Bambussaftes geduldet.

- Detailaufnahme der Unterseite von Distelfalter-Flügeln.
- Foto: © Terra Mater / ThirteenWNET / Ann Johnson Prum
- hochgeladen von Karin Zeiler
Schwieriger Dreh
Die Dreharbeiten waren eine besondere Herausforderung, da die Tierchen scheinbar zufällig, hektisch und ziellos durch die Gegend flattern. Dabei stößt man mit normalen Kameras rasch an Grenzen. Um die Schmetterlinge zu verlangsamen, wurden deshalb modernste UHD-Phantom-Highspeed-Kameras verwendet. In Superzeitlupe wurde jeder Flügelschlag und jedes Flugmanöver festgehalten - und so das Leben der Schmetterlinge bis ins Detail sichtbar gemacht.






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