Wagram und Tullnerfeld: Zitterpartie um die Beeren
- "Wir haben etwa 18 bis 20 Prozent Einbuße bei der französischen Erdbeer-Frühsorte in Langenrohr", so Gerhard Hufnagl.
- Foto: Hufnagl
- hochgeladen von Karin Zeiler
LANGENROHR / WAGRAM / BEZIRK. Marmelade, Essig oder Torte – ja, die kleinen Erdbeerpflänzchen sprießen bereits aus dem Boden. Doch dann meinte es das Wetter nicht so gut mit ihnen: "Wir hatten minus 3,5 Grad Celsius im Tullnerfeld, die Blüten sind kaputt und schwarz", erzählt Gerhard Hufnagl. Und das hat Auswirkungen – 18 bis 20 Prozent der Beeren hat dies betroffen. Vor allem die französische Frühsorte.
Austrieb gestoppt
Wettertechnisch ist aus aktueller Sicht auch noch nichts ausgestanden, weiß Weinbau-Chef Leopold Blauensteiner vom Wagram. "Die Frostgefahr ist noch nicht gebannt, wir haben noch ein Monat bis zu den Eismännern und jetzt ist eine Zitterpartie angesagt", sagt er auf Anfrage der Tullner Bezirksblätter. Bisher habe man noch keine Schädigung verzeichnen können. Durch den Kälteeinbruch wurde der Austriebvorgang komplett gestoppt, in der Fachsprache heißt das dann: "Im Prinzip sind noch alle Augen in der Wolle." Und das bedeutet Frostwiderstandsfähigkeit. Erst wenn die Knospen aufbrechen, ist bei Minustemperaturen Gefahr in Verzug. Und dann muss man handeln: "Das Räuchern hilft nur, wenn alle Winzer zusammenhelfen", so Blauensteiner. Aber es gebe auch die Möglichkeit, Frostkerzen aufzustellen, also mit Paraffin gefüllte Kübel. Auf die sogenannte "Frostberegnung" setzt Hufnagl auf seinen Erdbeerfeldern. Die Wasserleitungen werden verlegt, wenn Minusgrade angesagt werden, wird etwa zwischen 22 und 10 Uhr morgens beregnet. "Dann hat man eine Eisschicht über den Erdbeeren, die somit den nötigen Schutz bietet. Die Sonne taut das Eis dann langsam ab und nichts ist passiert."
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