Zentralraum mit Investitionen in Qualifizierung und Infrastruktur stärken
AK-Regionaldialog „Meine Region - Zentralraum“
ZENTRALRAUM (red). AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser lud am Dienstagabend in das ArbeitnehmerInnenzentrum St. Pölten zum Regionaldialog „Meine Region - Zentralraum“. „Wir wollen wissen, wo der Schuh drückt und wie die Herausforderungen in den Regionen gesehen werden“, so Wieser. Zahlreiche GemeinderätInnen, Landtagsabgeordnete, eine große Zahl von BetriebsrätInnen und BürgerInnen beteiligten sich erstmals auch per E-Voting vor Ort an der Diskussion über Probleme und Entwicklungschancen des Zentralraums.
Mit der Landeshauptstadt Sankt Pölten, dem Wirtschaftsraum Sankt Pölten/Krems und dem Tourismus in der Wachau und den voralpinen Regionen verfügt der Zentralraum über eine günstige Ausgangslage. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten in Stadt und Land und die langfristige Absicherung der großen Industriebetriebe – speziell im Bezirk Lilienfeld – muss trotz aller Zuversicht im Auge behalten werden.
Starker Wirtschaftsraum mit großen regionalen Unterschieden
Der Zentralraum ist der zweitgrößte Arbeitsmarkt in Niederösterreich. Ein Viertel der niederösterreichischen Beschäftigten arbeitet in den Bezirken Sankt Pölten, Krems, Tulln und Lilienfeld. Mit einer Wertschöpfung von rund 6 Milliarden Euro ist der Zentralraum ein wichtiger Wirtschaftsmotor. Bei den Einkommen gibt es bezirksweise sehr hohe Unterschiede. Die Bandbreite reicht von Sankt Pölten-Stadt mit 2.176 Euro bis Krems-Land mit nur 1.554 Euro brutto Medianeinkommen.
Ein weiteres Steigen der Arbeitslosigkeit im Zentralraum konnte 2016 weitgehend verhindert werden. Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen waren jedoch - vor allem in Sankt Pölten und Lilienfeld - die älteren ArbeitnehmerInnen. „Eine Qualifizierungs-Offensive ist dabei von enormer Wichtigkeit“, bringt AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB NÖ-Vorsitzender Markus Wieser die Forderungen der Arbeiterkammer auf den Punkt. Und er ergänzt: „Die Digitalisierung der Arbeitswelt muss mit einem Sozialstaat 4.0. einhergehen“.
Wohnen im Zentralraum muss leistbar bleiben
Mit Ausnahme des Bezirks Lilienfeld wird dem gesamte Zentralraum bis 2030 ein Bevölkerungszuwachs vorausgesagt. Um die weitere Abwanderung aus den voralpinen Regionen einzudämmen, müssen die Arbeitsplätze vor Ort abgesichert werden und der Lebensraum durch den Ausbau der Infrastruktur und des Wohnraums attraktiv bleiben. Bezugnehmend auf die steigenden Grundstückspreise und Mieten fordert Präsident Markus Wieser „leistbares Wohnen vor allem in den größeren Städten sowie in den Randgebieten um Wien“.
In den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investieren
Über die Westbahnstrecke und die Westautobahn sowie die Schnellstraßen von Sankt Pölten nach Krems und Tulln ist der Zentralraum sehr gut angebunden. Im Bezirk Lilienfeld besteht großer Verbesserungsbedarf. Durch zusätzliche und längere Züge muss speziell in den Morgenstunden von Sankt Pölten nach Wien der öffentliche Nahverkehr gestärkt werden. Auch die Verbindungen über die S 40 nach Tulln und Wien sowie von Sankt Pölten nach Krems müssen ausgebaut werden.
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