Blutspende-Marathon
"Bin der Beweis, dass Blutspenden Leben rettet!"

- Am 30. Oktober 2016 kam es zu dem schrecklichen Unfall auf der Leonfeldner Straße Höhe Unterstiftung.
- Foto: BFK UU
- hochgeladen von Veronika Mair
Tobias Hoffmann hätte ohne Blutkonserven einen schweren Unfall vermutlich nicht überlebt.
GALLNEUKIRCHEN (vom). "Wenn mir dieses Blut, das ich an der Unfallstelle und im Hubschrauber verloren habe, nicht wieder aufgefüllt worden wäre, würde ich mit Sicherheit nicht mehr hier sitzen", sagt Tobias Hoffmann aus Gallneukirchen. Am 30. Oktober 2016 waren er und seine Frau Astrid in einen schweren Unfall auf der B126 verwickelt. Ein 58-Jähriger verstarb noch an der Unfallstelle. Hoffmann erlitt schwerste Verletzungen und wurde ins Krankenhaus geflogen. Seine Frau konnte sich selbst aus dem Unfallwrack befreien und wurde ebenfalls mit Verletzungen ins Unfallkrankenhaus gebracht. Zwei Mal musste der Gallneukirchner wiederbelebt werden. Im Krankenhaus erfolgte eine sechseinhalbstündige Notoperation. Zahlreiche Blutkonserven wurden benötigt. Nach zehn Tagen im künstlichen Koma weckten die Ärzte Hoffmann. Erst dann konnten sie sich um die vielen Frakturen kümmern.

- Foto: BFK UU
- hochgeladen von Veronika Mair
40er im Krankenhaus gefeiert
"Nach der OP am völlig zertrümmerten Ellbogengelenk habe ich die Augen aufgeschlagen und habe geweint, als ich sah, dass der Arm noch dran war." Insgesamt drei Wochen verbrachte der heute 43-Jährige auf der Intensivstation, bevor er schließlich auf die normale Station verlegt werden konnte. Beide Arme waren vergipst, das linke Bein wurde verschraubt. Die Lunge war sehr in Mitleidenschaft gezogen. Seinen 40. Geburtstag verbrachte Hoffmann im Krankenbett. "Zahlreiche Freunde aus Gallneukirchen und Deutschland waren angereist, um mir zu gratulieren." Auch Freunde vom Rotary Club Gallneukirchen waren da. "Diese brachten Astrid jeden Tag zu mir ins Krankenhaus, sie durfte ja nach dem Unfall nicht fahren." Jeden Abend trafen sich die Freunde des deutschen Ehepaars aus Gallneukirchen im Gasthaus Riepl und warteten auf den Report, wie es Tobias denn gehen würde. "Als ich aus dem Koma aufwachte, wollte ich meine Frau küssen und habe sie noch halb benebelt in die Lippen gebissen", lacht Hoffmann. Diese Aktion und dass er wieder unter den Lebenden ist, wurde natürlich ausgiebig gefeiert.

- hochgeladen von Veronika Mair
Langer Weg nach Hause
Auf der siebenwöchigen Reha lernte Hoffmann schließlich wieder zu gehen und die Arme zu bewegen. Erst nach fünfeinhalb Monaten kehrte das Ehepaar gemeinsam von seinem damals geplanten Spaziergang in die Wohnung zurück. Heute ist bei dem Gallneukirchner wieder Alltag eingekehrt. Er ist Prokurist bei der INP Austria GmbH, einem Ingenieurbüro im Bereich Elektro-, Automatisierungs- und Gebäudeleittechnik mit zusätzlichen Kompetenzen in der Personalüberlassung (AKÜ) und speziell auch im Bereich internationaler Abwicklung mit Sitz im One Gallneukirchen.
Bei den Helfern bedankt
Nach dem Unfall suchte Hoffmann all seine Helfer auf, vom Roten Kreuz über die Feuerwehr, bis hin zu den Mitarbeitern im Krankenhaus und überbrachte Geschenke. "Primar und Oberärzte meinten, es gäbe nur vereinzelt Patienten, die sich so bedanken." Vor diesem einschneidenden Ereignis war der 43-Jährige noch nie Blutspenden. "Durch dieses wahnsinnige Ereignis bin ich nun aktiver Blutspender. Ich bin der Beweis, dass Blutspenden Leben rettet."
"Meine eigene Geschichte hat mich zum Blutspender gemacht."
In diesem Sinne bedankt sich Hoffmann nochmals bei allen Beteiligten, seiner Frau, Familie, den Ersthelfern, dem Rettungs-Einsatzdienst vom Roten Kreuz, den Notärzten, der Flugrettung, den Physio- und Ergotherapeuten und ganz besonders beim Bezirksfeuerwehrkommando UU (speziell den Feuerwehren Unterstiftung, Zwettl und Bad Leonfelden) und bei allen Blutspendern.
Sei Lebensretter
Die BezirksRundschau startet heuer bereits zum zweiten Mal den 42-Tage-Blutspende-Marathon. Sei Lebensretter und werde auch du Teil unseres Blutspende-Marathons! Mehr Infos und alle Termine auf meinbezirk.at/blutspende-marathon.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.