Volksbefragung am 15. Mai
Kommt in Herzogsdorf ein 5G-Sender?

Anrainer protestierten gegen den Sender im Siedlungsgebiet von Eidendorf.
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Am 15. Mai findet in Herzogsdorf eine Volksbefragung bezüglich der Mobilfunkversorgung statt.

HERZOGSDORF. 5G sorgt derzeit für viel Diskussion in Herzogsdorf. Im Rahmen von Frequenzversteigerungen wurde den Mobilfunkbetreibern auferlegt, in „unterversorgten“ Katastralgemeinden die Versorgung zu verbessern. Auch die Katastralgemeinde Eidendorf fällt hier hinein. Von der MS-CNS Communication GmbH wurden daher (im Auftrag von T-Mobile Austria und Drei Austria) mögliche Standorte für einen 5G-Funkmasten diskutiert. Ins Auge gefasst wurde unter anderem der Standort bei der ehemaligen Radarstation in Eidendorf, oberhalb der neu erbauten Siedlung. "Es stellt sich für uns die Frage, ob der Sender wirklich notwendig ist: Mobilfunkmäßig sind wir bereits versorgt, Bandbreite für zuhause bringt der geplante Glasfaserausbau im Ortsgebiet", sagt Helmut Pfoser, Anrainer aus Eidendorf.

Protestaktion am Montag

Pfoser und einige Bürger machen sich Sorgen über die möglichen negativen Einflüsse auf das Umfeld. "Immerhin sind die gesundheitlichen Auswirkungen des 5G-Netzes auf Mensch und Tier noch zu wenig erforscht. Aber auch landschaftliche Aspekte liegen den Bewohnern am Herzen", sagt Pfoser. Denn der Masten hätte eine Höhe von 36 Metern. "Das ist Kirchturmhöhe", so der Anrainer. Um ihren Unmut zu zeigen, versammelten sich am Montag rund 40 Personen aus ganz Herzogsdorf zu einer Protestaktion auf der Eidendorfer Höhe.

Gemeinde hat kein Mitspracherecht

"Die Gemeinde hat beim Mobilfunk grundsätzlich kein Mitspracherecht. Ab einer bestimmten Höhe eines Mobilfunkmastens ist aber eine Sonderausweisung im Flächenwidmungsplan der Gemeinde notwendig", sagt Bürgermeister Alois Erlinger. Der Gemeinderat habe nur dadurch eine unmittelbare Entscheidungskompetenz betreffend Mobilfunksendeanlagen. Da das Thema fast alle Bürger betrifft, hat der Gemeinderat beschlossen, dazu am Sonntag, 15. Mai, eine Volksbefragung mit nachstehender Fragestellung abzuhalten: "Soll die Gemeinde durch Umwidmung von Flächen eine Verbesserung der Mobilfunkversorgung (5G und weitere) ermöglichen?"

Meinungen gehen auseinander

"Auch wenn die Mehrheit am Sonntag mit 'Ja' abstimmen würde, heißt es trotzdem noch nicht, dass fix ein Sender kommt. Das liegt dann in den Händen der Mobilfunkbetreiber", so der Ortschef. Komme es zu einer Umwidmung, müssten vor Errichtung außerdem noch Naturschutz und Raumordnung geprüft werden. Möchten Mobilfunkbetreiber einen 5G-Sender, der kleiner als zehn Meter ist, in Herzogsdorf aufstellen, dann könnten sie das auch ohne Einwilligung der Gemeinde, wie Erlinger sagt. Denn dies sei Sache vom Bund. "Dass die Meinungen bei 5G auseinandergehen, ist uns klar. Mit dem Glasfaser-Projekt werden die Haushalte bestens mit schnellem Internet versorgt. Aber sobald ich aus dem Haus bin, bin ich mobil – heute teils vom Auto bis zum Freizeitsportler. Wird gegen die Umwidmung gestimmt, darf sich auch keiner aufregen, dass der Mobilfunk schlecht ist", so der Ortschef.

Mitspracherecht gewünscht

Die Gemeinde habe den Leuten die Möglichkeit gegeben, sich bei einem Infoabend zu informieren. "Ich hoffe, dass sehr viele bei der Volksbefragung am Sonntag teilnehmen und über die Zukunft mitbestimmen", sagt Bürgermeister Erlinger.
Pfoser hofft, falls die Befragung am 15. Mai zugunsten 5G fällt, dass die Bürger bei geplanten Anlagen weiter mitbestimmen können. "Bleibt es der einzige Sender oder werden wir dann ohne Mitspracherecht mit weiteren Sendern 'versorgt'?", fragt sich der Anrainer.

Sollen Flächen umgewidmet werden, um die Mobilfunkversorgung (5G und weitere) zu verbessern?

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