Lockerungen
Langsam kehrt die neue Normalität ein
Während zahlreiche kleinere Geschäfte im Bezirk wieder aufsperren, setzen Wirte auf Lieferservice.
URFAHR-UMGEBUNG (vom). Seit dem 14. April dürfen einige Betriebe – Geschäfte bis 400 Quadratmeter sowie Bau- und Gartenmärkte – wieder öffnen. Voraussetzung dafür ist allerdings die Einhaltung gewisser Sicherheitsbestimmungen.
"Die Leute gehen sehr gut mit der Situation um. Sie halten sich an die Maßnahmen", sagt Gallneukirchens Bürgermeisterin Gisela Gabauer. Zu eingeschränkten Öffnungszeiten können jetzt wieder Kunden in ihr Geschäft für Büro-, Papier-, Schul-, Bastel- und Spielwaren kommen. Die 16 Mitarbeiter sind zur Kurzarbeit angemeldet. "Man merkt, dass derzeit sehr viele Menschen zu Hause sind – unter anderem bei den gekauften Waren. Druckerpatronen und -papier werden aufgrund von Homeoffice und Homeschooling vermehrt benötigt. Aber auch Spiele und Bastelutensilien kaufen die Kunden gerne", so die Bürgermeisterin. Sie hofft, dass der regionale Einkauf durch die Corona-Krise einen neuen Aufschwung erlebt. "Man hört von vielen, dass sie es schätzen, vor Ort alles zu bekommen. Aber der Kauf im Internet ist leider oft sehr verlockend", sagt Gabauer.
Ganze Gemeinde hilft durch Krise
Gastronomen müssen sich noch ein wenig gedulden. Ab 15. Mai dürfen sie wieder aufsperren. Zahlreiche Wirtshäuser und Restaurants überbrücken die Zeit bis dahin mit Lieferservices und der Möglichkeit zur Speisenabholung. Die Hellmonsödter Wirtsleute Julia und Martin Rittberger liefern beispielsweise an drei Tagen pro Woche ihre Gerichte direkt vor die Haustüre. "Wir sind überwältigt, wie die Hellmonsödter unser Angebot schätzen. Kombiniert mit einer großer Portion an Solidarität wird wirklich viel bestellt – die gesamte Gemeinde hilft uns, dass wir es durch die Krise schaffen", so die Wirtin. Nicht einmal zwei Jahre ist es her, dass sich die Rittbergers über das Projekt "Gasthaus Post" gewagt haben. Durch den "Shut Down" müssen sie wie viele andere jedoch kämpfen. Martin Rittberger zeigt sich dennoch positiv: "Wir haben es bis hierher geschafft, also wird es auch irgendwie weitergehen. Zum Jammern sind wir nicht geboren – das wird sich selbst in dieser Situation nicht ändern." Auch Verpächter und Steuerberater Markus Raml hat seine Mitarbeiter in Linz schon mit dem Essen der Post versorgt. Seine Meinung: "Jetzt ist es umso wichtiger zusammenzuhalten!"
Wirt auf Rädern
Selbst in dieser Zeit setzt das Gastro-Pärchen aus Hellmonsödt ganz auf ihre gewohnt enge Lieferantenkette aus der Region: Fleisch von Draxler, Kartoffeln aus Schenkenfelden, Fisch aus Windhaag und Hühner aus Feldkirchen. Besonders freut sich Rittberger über die gute Abstimmung der Angebote mit den Nachbarwirten Kirchenwirt, Landgasthof Seyerlberg, Pelmbergstüberl oder dem Maurerwirt. Ein neues Speisen-Konzept ist die "Post im Glas", welches ausschließlich in der Gemeinde Hellmonsödt in Anspruch genommen werden kann. "Wenn sich so manche Stammgäste außerhalb der Gemeinde melden, dann drücken Julia und Martin schon mal ein Auge zu", so Küchenchef Daniel Erler. Nachdem die Speisen geliefert wurden, macht sich der Wirt mit dem Fahrrad auf den Weg und sammelt die Gläser wieder ein. "Man tut was für sich selbst, schont die Umwelt und hat vor allem absolut keinen Müll bei den Zustellungen", erfreut sich Martin an der Idee. "Außerdem tut der direkte Gästekontakt echt gut und erfreut die Gemüter."
Plattform für Betriebe
Für alle seine heimischen Unternehmen hat beispielsweise die Marktgemeinde Oberneukirchen einen eigenen Bereich auf der Gemeinde-Homepage geschaffen. "Sinn dessen ist es, Bürgern die vielfältigen Möglichkeiten der regionalen Betriebe in der Krisenzeit aufzuzeigen", so Bürgermeister Josef Rathgeb.
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