Andreas Wiesinger
Ein Unternehmer mit grünem Gedanken

Gemeinsam mit der Ortsbauernschaft und Bürgermeister Johann Plakolm startete Andreas Wiesinger (Mitte) die Klimaschutzaktion 2020. | Foto: Malerei Wiesinger
  • Gemeinsam mit der Ortsbauernschaft und Bürgermeister Johann Plakolm startete Andreas Wiesinger (Mitte) die Klimaschutzaktion 2020.
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WALDING (vom). 2012 gründete Andreas Wiesinger aus Walding ein eigenes Unternehmen. Heute zählt die Malerei Wiesinger mit 13 Mitarbeitern zu den Leitbetrieben in der Region.

War es schon immer Ihr Wunsch Unternehmer zu werden?
Wiesinger: Eine Führungsposition war immer schon mein Ziel. Ich habe aber nicht erwartet, selbst einen großen Betrieb zu führen. Allein oder mit einem zweiten Mitarbeiter hätte es für mich genauso gepasst. Unsere saubere Arbeit hat sich aber herumgesprochen und die Nachfrage wurde immer größer. Schließlich musste ich mehr Mitarbeiter einstellen, um die Anfragen abdecken zu können. 

Wie sind Sie auf den Beruf Maler gekommen?
Durch meinen Vater, der ist auch Maler. Wenn er zuhause irgendwo ausmalte, hat mich das immer fasziniert und er war mein Vorbild. 

Erzählen Sie von den Anfängen...
In der Firma in der ich vorher arbeitete, absolvierte ich den Malermeister. Die Unternehmerprüfung hätte ich aufgrund meiner Tätigkeiten nicht machen müssen. Ich wollte sie aber für mich selber als Verständnis absolvieren. Dann habe ich alleine angefangen. Das ist schon witzig, da sitzt man im Büro und wartet, dass das Telefon klingelt und die Leute anrufen. Durch Mundpropaganda haben sich aber schon vorher ein paar Aufträge entwickelt. Nach dem ersten Monat habe ich gesehen, dass gewisse Tätigkeiten alleine nicht möglich sind, wie zum Beispiel Fassadenarbeiten. Da stellte ich einen guten Freund als ersten Mitarbeiter ein. Am Anfang hatten wir fast nur Privat-Kunden. Schließlich wurde die Nachfrage von öffentliche Bauten immer größer. Da kam dann mein Vater als Mitarbeiter hinzu. Durch diesen Bereich haben wir jetzt auch immer eine gute Auslastung übers ganze Jahr. Denn bei Privat-Kunden ist Jänner bis Mitte Februar meist eine ruhige Zeit. Die Zusammenarbeit mit meinem Vater funktioniert sehr gut. Er hat sich nicht eingemischt, sondern hat sich meiner Philosophie angepasst. Und eine zweite Fachmeinung ist oft sehr hilfreich.

Innerhalb von wenigen Jahren wurde aus einem Ein-Mann-Unternehmen ein Leitbetrieb. Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?
Unser Erfolgsgeheimnis ist ein optimales Zusammenspiel aus jahrelanger Berufserfahrung, sauberes, kompetentes Arbeiten, hochwertigste Produkte, Termintreue und maximalem Service. Kunden verlangen nicht nur, dass normal ausgemalt wird. Schon in der Angebotslegung muss man die Arbeitsschritte verständlich erläutern. Wenn man mit der Arbeit fertig ist, dann sollte der Kunde nachher nicht noch zwei Stunden Arbeit mit der Säuberung haben. Das ist der große Punkt, mit dem wir uns anfangs von anderen abheben konnten. Und auch, dass wir Arbeiten kurzfristig erledigen können. Der Umgang mit den Kunden ist ebenso wichtig. Wenn man beim Angebot schon sympathisch herüberkommt und Fachverständnis zeigt, fühlt sich der Kunde gut betreut.

Wie hält man sich angesichts der Konkurrenz in der Branche?
Das ist schwer zu beantworten. Viele unserer Kunden sind mittlerweile Stammkunden. Außerdem fällt uns auf, dass es ein gewisses Konkurrenzdenken unter den Nachbarn gibt. Bekommt der eine eine neue Küche oder Wohnzimmer, dann möchte der andere auch was tun. Dann fragt man eben nach, mit welcher Firma man zufrieden war. Und durch die Mundpropaganda haben wir den Nachfolgeauftrag auch schon im Haus. Das zweite sind einfach die kurzfristigen Arbeiten. Oft kommt vor, dass sich Leute irgendwo ein Schlafzimmer bestellen und beim Ausräumen draufkommen, dass die Wände eigentlich auch gemalt werden könnten. Das muss man dann meistens binnen einer Woche abfertigen können und das ist eine unserer Stärken. Auch das regionale Denken der Menschen muss man hoch anpreisen. Viele suchen sich Firmen aus der Region.

Gab es schon besonders herausfordernde Kundenwünsche?
Die kommen laufend daher. Nicht die bunten Wände fordern uns heraus, sonder eher die Bausubstanzen. Bei gedämmten Fassaden gibt es öfters Probleme. Bei verschiedensten Systemen von Dämmungen treten Schäden auf und nicht jede Firma hat das Fachverständnis dafür, diese zu sanieren. Bei öffentlichen Baustellen ist es eher der Termindruck, weil der Bauzeitplan oft schon im Vorhinein vorschoben ist und Maler eher zum Schluss dran sind. In kurzer Zeit muss man mit drei Leuten große Hallen ausmalen.

Der Schritt in die Selbständigkeit ist schon ein mutiger. Würden Sie dies anderen auch empfehlen?
Das muss jeder selber wissen, wie er sich sein weiteres Leben vorstellt. Es ist ein schwerer Schritt, das stimmt. Man braucht Geld dafür, dass man beginnen kann. Außerdem sollte man sich einen Plan machen, wo man in zwei, drei Jahren stehen will. Fünf Wochen Urlaub spielt es in der Selbständigkeit hald nicht mehr. Oft muss man auch in der Freizeit anwesend sein. Das sind alles Punkte, die man vorher schon bedenken muss. Acht-Stunden-Tage gibt es dann auch nicht mehr. Gerade zu Beginn war ich um sechs Uhr im Büro und begann mit dem Materialzusammenstellen. Im Anschluss fuhr ich auf die Baustelle. Nach acht bis neun Stunden standen dann noch Kundenbesuche an und wenn diese erledigt waren, musste ich nochmal ins Büro und Rechnungen schreiben. Jetzt ist es mittlerweile leichter, aber man hat trotzdem viele Abendtermine.

Ihre Firma ist ja nicht nur als Sponsor für regionale Vereine bekannt. Sie legen auch großen Wert auf Klimaschutz. Was hat es mit der Klimaschutzaktion 2020 auf sich?
Das Sponsoring machen wir gern bei gemeinnützigen Vereinen. Ich war selber Landjugendleiter in Walding und deshalb weiß ich, dass man oft auf Sponsorengelder angewiesen ist. Gerade die Jugendarbeit sollte man als Betrieb unterstützen.
Bei uns in der Umgebung ist ein größerer Wald abgeholzt worden. Da haben wir überlegt, welche Aktion mit grünem Daumenabdruck wir starten könnten. Die Idee: den CO2-Ausstoß kompensieren, den wir mit unseren Firmenautos verursachen, indem wir für jeden Auftrag in diesem Jahr einen Baum sponsern. Der Kunde kann den Baum entweder bei sich zu Hause pflanzen oder beim Pflanztag setzen lassen beziehungsweise selber setzen. Uns ist es wichtig, auf mindestens 1.100 Bäume zu kommen.

Wann findet der Pflanztag statt?
Wir hätten zwei Pflanztage geplant gehabt. Der erste im April musste aufgrund von Corona abgesagt werden. Der zweite findet am 16. Oktober statt. Dabei sind Kunden und Partnerfirmen, welche uns mit Bäumen unterstützen, eingeladen, in gemütlicher Atmosphäre die Bäume zu pflanzen oder für zu Hause abzuholen. Bäume die übrig bleiben, werden von der Ortsbauernschaft an die Bauern in Walding aufgeteilt. Bei den Setzlingen handelt es sich um Bäume, die resistent gegen den Borkenkäfer sind.

Sind Sie privat auch Klimaschützer?
Natürlich lege ich selbst auch großen Wert auf Klimaschutz. Von Mülltrennen brauchen wir nicht reden, das macht eh schon der Großteil. Ich schaue, dass ich mit dem Auto nur das Notwendigste fahre oder verbringe auch mal den Urlaub in der Region. Ebenso sind öffentliche Verkehrsmittel ein Thema. Auch für die Mitarbeiter. Manchmal bietet es sich an, mit Zug und Straßenbahn zu den größeren Baustellen zu fahren. Da wird die Baustelle von Vorarbeitern mit Material angeliefert, die Mitarbeiter kommen dann mit dem öffentlichen Verkehr. Das ist eine zeitliche Erleichterung und man spart sich den Stau, die Parkplatzsuche sowie die -gebühr. Außerdem verwenden wir im Betrieb biologische und umweltfreundliche Farben von renommierten Firmen mit Produktion in Österreich.

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