Arztbesuch bald teurer?
Ärzte drohen mit Streik in der Karwoche

Auch die Villacher Allgemeinmediziner und Fachärzte steigen auf die Barrikaden. | Foto: MEV Verlag
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Weil die Verhandlungen mit der österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) über eine Anpassung der Honorare kein Ergebnis brachten, drohen die Kärntner Kassenärzte mit Streik. Arztbesuch auch in Villach bald teuer?

VILLACH, VILLACH LAND, KÄRNTEN. Die Kärntner Ärztekammer kritisiert die "unverständliche Vorgangsweise" der ÖGK, die sich gerade weigert, die Honorare der niedergelassenen
Allgemeinmediziner und Fachärzte an die durchschnittliche Inflationsrate von 9,17 Prozent anzupassen. Stattdessen sollten sich die Ärzte mit einer 3,5-prozentigen Erhöhung ihrer Gesamthonorarsumme zufriedengeben. Dies würde eine Kürzung der Gesamthonorarsumme von 5,65 Prozent bedeuten - ein Verlust von rund 7 Millionen Euro. Für die Kärntner Ärztekammer ist das unannehmbar, weshalb die Kärntner Ärzteschaft gerade Protestmaßnahmen bis hin zur möglichen Beendigung von Kassenverträgen vorbereitet.

Krisensitzung in Villach

Am Dienstag, 28. Februar, trafen sich die Ärzte aus dem Bezirk Villach im Hotel Seven zur Krisensitzung. "Es gibt eine schriftliche Vereinbarung mit der Kärntner ÖGK, dass es bei einer Inflation über 5 Prozent eine weitere Verhandlung gibt. Die Kärntner haben unser Anliegen an Wien weitergeleitet und die Wiener reagieren nicht", schildert der Villacher Allgemeinmediziner Gerd Clement, ehemaliger Bezirksärztevertreter der Ärztekammer Kärnten: "Die Metaller und der Handel haben zurecht mit circa 9 bis 10 Prozent abgeschlossen. Auch wir Ärzte spüren die Energiepreise, unzählige Mieterhöhungen und die immer aufwändiger werdende Bürokratie seitens der ÖGK!" Feststeht, dass es bei vielen Kassenärzten längst ein großes Maß an Unzufriedenheit gibt. Die Nachricht, dass sie jetzt auch noch den größten Teil der Inflation nicht abgedeckt bekommen, steigert den Frust und wird nicht mehr toleriert.

Gerd Clement, ehemaliger Bezirksärztevertreter der Ärztekammer Kärnten und Allgemeinmediziner aus Villach | Foto: Privat
  • Gerd Clement, ehemaliger Bezirksärztevertreter der Ärztekammer Kärnten und Allgemeinmediziner aus Villach
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Aus Frust wird Frist

Aus genannten Gründen hat die Kärntner Ärzteschaft der ÖGK jetzt eine Frist gesetzt. "Die Kasse bekommt jetzt ein paar Tage Zeit, um einzulenken. Wenn sie dies nicht tut, kommt es auch im Bezirk Villach schrittweise zu Einschränkungen der ärztlichen Versorgung - bis hin zur Kündigung der Kassenverträge. Dann müssen die Patienten die ärztlichen Leistungen aus eigener Tasche bezahlen", führt Clement aus, der ein Beispiel nennt, das zum Nachdenken anregt: "Für einen Hausbesuch bekommt ein Allgemeinmediziner 40 Euro. Wenn er diese versteuert, bleiben 20 Euro übrig. Dann fallen noch Betriebskosten an. Nennen Sie mir einen Arzt, der für 10 Euro seine Patienten zuhause besucht!" Aus diesem Grund gehen die Villacher Patienten gleich selbst ins Krankenhaus beziehungsweise werden vom Hausarzt ans LKH verwiesen.

Auf Kosten der Patienten

Dafür bezahlen, dass den Kärntner Ärzten etwas vorenthalten wird, was allen anderen Berufsgruppen zugestanden wurde, müssen jedenfalls die Patienten. Es ist nämlich geplant, dass bereits Mitte März mit den Streikmaßnahmen begonnen wird, der Proteststufenplan seinen Anfang nimmt.

Auch die Villacher Allgemeinmediziner und Fachärzte steigen auf die Barrikaden. | Foto: MEV Verlag
Gerd Clement, ehemaliger Bezirksärztevertreter der Ärztekammer Kärnten und Allgemeinmediziner aus Villach | Foto: Privat
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