Es wird wieder verhandelt
Ärzte haben protestiert, die Kasse reagiert
Durch das solidarische Auftreten der Ärzte ist die ÖGK an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Gibt es bald auch für die Villacher Kassenärzte mehr Geld?
VILLACH, VILLACH LAND. Wie berichtet, haben die Verhandlungen der niedergelassenen Ärzte mit der österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) über eine Anpassung der Honorare über Wochen und Monate kein Ergebnis gebracht. Weil die Kärntner Kassenärzte in der Karwoche mit Streiks gedroht haben und teurere Arztbesuche im Raum gestanden sind, ist die ÖGK unlängst an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. In einem Schreiben, das Gerd Clement, ehemaliger Bezirksärztevertreter der Ärztekammer Kärnten und Allgemeinmediziner aus Villach, vorliegt, stehen die Annäherungspläne zwischen beiden Seiten schwarz auf weiß.
Lösung statt Streik
"Die Ärztekammer für Kärnten hat im Zuge der Verhandlungen unter Berücksichtigung der aufrechten Beschlussfassungen die klare Position im Sinne der Fairness für die Kärntner Ärzte vertreten. Unsererseits wurde definitiv abgelehnt, dass eine Inflationsabgeltung für das Jahr 2024 nur mit Anrechnung auf die Honorarverhandlungen 2025 erfolgt. Die Verhandlungen für das Jahr 2025 werden unabhängig im Herbst 2024 mit der ÖGK geführt", heißt es in dem Schreiben. Ende März wurde von Seiten der ÖGK aufgrund der äußerst intensiven Verhandlungen in den letzten Wochen ein Lösungsweg für die Inflationsabgeltung 2024 unter Vorbehalt der Beschlussfassung in den entscheidungsbefugten Gremien auf den Tisch gelegt. "Zusätzlich zur bereits vereinbarten linearen Tariferhöhung im Ausmaß von 4,24 Prozent ab 1. Jänner 2024 wird es eine Inflations- beziehungsweise Ausgleichszahlung für jeden einzelnen Vertragspartner geben. Weiters werden die derzeit befristeten Strukturmaßnahmen ab 1. Jänner 2025 tarifwirksam und dauerhaft in den Gesamtvertrag aufgenommen!"
Notwendiger Schritt
Aufgrund dieses gangbaren Weges werden bis zum Vorliegen einer Beschlussfassung in den zuständigen Gremien von Kasse und Kammer die geplanten und avisierten Protestmaßnahmen ausgesetzt. "Die Kasse hat ein paar Tage Zeit bekommen, um einzulenken. Das hat sie getan. Selbstverständlich sind wir Ärzte weiterhin uneingeschränkt für unsere Patienten da", garantiert Clement, der seinen Patienten übrigens ab 1. Juli 2024 als Wahlarzt erhalten bleibt.
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