Katastrophengebiet Villach Land
Aichwaldsee trat über Ufer, Straßenabschnitte zerstört

- Die Schäden sind schlimm. Die Gemeinde rechnet mit mindestens 100.000 Euro, allein der Gemeindeanteil.
- Foto: Poglitsch/facebook
- hochgeladen von Alexandra Wrann
Am Wochenende waren die Feuerwehren im Dauereinsatz. Am schlimmsten betroffen waren die Gemeinden Finkenstein und St. Jakob im Rosental. Bäche und sogar der Aichwaldsee trat über die Ufer.
VILLACH LAND. In Summe 250 Feuerwehreinsätze gab es aufgrund der massiven Niederschläge am vergangenen Wochenende in Kärnten, erzählt Feuerwehrkommandant Libert Pekoll. Mit mehr als der Hälfte davon im Bezirk Villach Land war das Gebiet am stärksten betroffen. Während es in der Gemeinde Treffen überschaubar blieb, so waren vor allem die Gemeinde Finkenstein sowie St. Jakob im Rosental die Hotspots. Das erste Mal seit 70 Jahren ist der Aichwaldsee stellenweise über die Ufer getreten.
Mehr als 100.000 Euro Schaden für die Gemeinde
"Hier sind die Zuläufe über die Ufer getreten, das hat zwar an Häusern keinen, aber doch immense Schäden an Straßen nach sich gezogen", so der Finkensteiner Bürgermeister Christian Poglitsch. Er war den ganzen Tag und auch die ganze Nacht im Einsatz. In Summe waren wir 200 Mann vor Ort, um das Schlimmste aufzufangen", erzählt Poglitsch. Zahlreiche Keller wären unter Wasser gestanden – neben der gemeindeeigenen Großpumpe kam auch eine Pumpe aus dem Katastrophenlager zum Einsatz – die Verbindung nach Altfinkenstein, Outschena und Untergreuth massiv geschädigt. "Hier sind Straßenabschnitte auf 100 Meter komplett zerstört worden", so Poglitsch, der die Schadenssumme für die Gemeinde alleine auf mindestens 100.000 Euro beziffert.
"Die Schäden sind schlimmer als befürchtet", Christian Poglitsch
Auch die Wasserversorgungsanlage in Finkenstein hat es getroffen. (Die Trinkwasserversorgung ist nicht beeinträchtigt!) An dieser wird gerade gearbeitet.
Derzeit laufen die Schadensbesichtigungen und Aufräumarbeiten auf Hochtouren. "Im Prinzip haben wir jetzt 36 Stunden Zeit, um die Infrastruktur soweit herzustellen, dass sie weiteren Schneefällen standhält", sagt Poglitsch. Für die nächste Woche sind wieder massive Schneefälle angesagt.
St. Jakob und Nötsch
Auch in St. Jakob im Rosental ist der Mühlbach stellenweise über die Ufer getreten. "Auch hier waren zahlreiche Feuerwehren im Einsatz", so Pekoll, der selbst den ganzen Tag im Katastropheneinsatz in der Gemeinde Finkenstein zu gegen war. Auch die Gemeinde Nötsch, so Pekoll, war ein Hotspot mit zahlreichen Einsätzen.
Wieder Schneefall angesagt
Derweil hat sich die Lage, so Pekoll beruhigt, "aber es bleibt zu warten, was diese Woche bringt", sagt er. Vor allem der gefrorene Boden und die großen Wassermengen aufgrund der Niederschläge hätten zu zahlreichen Überschwemmungen geführt. "Durch den gefrorenen Boden spülte es das Wasser ungesickert ins Tal", erläutert Poglitsch. Für diese Woche ist wieder weiträumiger Schneefall angesagt.
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