So wählte Villach

Erstes Grundmandat für die ÖVP seit 2009

Die Kärntner Landtagswahl 2023 ist geschlagen. In der dunkelroten Draustadt konnte sich zwar die SPÖ mit 43,36 Prozent den Vierer vorne sichern. Grund zu feiern hatte allerdings eine andere Partei.

VILLACH, VILLACH LAND. Der Villacher ÖVP ist es gelungen, sich das erste Grundmandat seit 2009 zu sichern. Aufgrund des guten Ergebnisses gilt Robert Köfer als möglicher Bundesrat.

"Niemals an Umfragen glauben"

Christian Pober (ÖVP Villach): "Man sieht, dass man Umfragen nicht immer glauben kann. In diesen bekamen wir zwischen 9 und 11 Prozent. Bodenständige Politik mit Handschlagqualität von Martin Gruber zählt wesentlich mehr, als Umfragen. Das Ergebnis ist darauf zurückzuführen, dass unsere Partei dafür steht, dass der Grund und Boden, der den Menschen gehört, auch gesichert wird!“ Ebenso gesichert ist, dass die ÖVP nach fünfjähriger Pause wieder einen Bundesrat stellenwird: "Da werden wir uns als ÖVP Villach dafür einsetzen, dass das unser Spitzenkandidat Robert Köfer wird. Gemeinsam freuen wir uns darüber, dass das Ergebnis in Villach Stadt den positiven Trend auch im urbanen Gebiet spiegelt. Ein Grundmandat scheint gesichert zu sein!"

"Kam total überraschend"

Robert Köfer (ÖVP Villach Land): "Für uns kam das alles total überraschend. Obwohl wir draußen im Wahlkampf durchwegs positives Feedback bekommen haben, haben die Umfragen unsere Vorfreude etwas gedämpft. Jetzt geht Freude ins Feiern über!" Und bei den Feierlichkeiten im Villacher "29er" und in der Klagenfurter "Kosterei" kamen Kollegen und Freunde aus Nah und Fern vorbei: "Es ist ein Grund zu feiern, dass ein Bundesrat schon einmal fix dazugewonnen wurde. Alles weitere ist ein Bonus oben drauf!"

Ein Grundmandat eingebüßt

Die Villacher SPÖ büßte im Vergleich zu 2018 ein Grundmandat ein, rutschte von vier auf drei. In Stimmen fiel die SPÖ von 32.640 (2018) auf 27.195 (2023). Villachs Bürgermeister Günther Albel ist um Schadensbegrenzung bemüht: "Die SPÖ hat die klare Nummer-1-Position auch in Villach behauptet. Verluste sind immer schmerzlich, am Ende des Tages darf man aber nicht vergessen, dass es sich um das zweitbeste Ergebnis der vergangenen 25 Jahre handelt!"

"Historisches Hoch in blau"

Die FPÖ konnte sich in Villach von 13.786 Stimmen (2018) auf 17.042 (2023) steigern und sich dadurch von einem auf zwei Grundmandate verbessern. Erwin Baumann (FPÖ Villach): Ich bin mehr als erfreut, dass mein Engagement als Villacher Kommunalpolitiker Anerkennung findet. Meine konstruktive Arbeit als Stadtrat findet jetzt in diesem sensationellen Ergebnis Niederschlag!“ Zum kärntenweiten Ergebnis: "Landesweit hätte ich mir etwas mehr erwartet, weil wir als FPÖ Kärnten der Garant dafür sind, dass die Sorgen, Ängste und Nöte der Bevölkerung auf Landesebene gelöst werden. Trotzdem ist das Wahlergebnis die Summe von fünf Jahren guter Arbeit als starke Oppositionskraft!“ Baumanns nächstes Ziel sind die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen: "Klares Ziel ist es, jetzt noch stärker aufzutreten, um auch den Vizebürgermeister zu stellen. Ich bleibe in gewohnter Manier für die Villacherinnen und Villacher im Einsatz!“

"Phänomenales Ergebnis am Land"

Maximilian Linder (FPÖ Villach Land): „Im Bezirk Villach Land darf ich mich über ein phänomenales Ergebnis freuen. Wir haben ganz stark dazugewonnen, liegen weit über dem Landesschnitt!" Geglückt ist das laut dem Afritzer Bürgermeister, weil es gelungen ist, die Funktionäre stark zu motivieren: "Diese sind wirklich top-engagiert von Haus zu Haus gelaufen, haben sich intensiv in den Wahlkanpf gestürzt. Ich selbst war bei 35 Terminen im Wahlkreis dabei, dazu kamen unzählige Hausbesuche. Die harte Arbeit hat sich gelohnt!“ Auch kärntenweit spricht Linder von einem schönen Ergebnis: "Wir haben Wähler gehalten und Wähler dazugewonnen. Ich bin mehr als zufrieden, weil unsere Arbeit bestätigt wurde. Villach Land hat einen wesentlichen Beitrag zum Endergebnis geleistet!"

„Ergebnis zeigt, dass wir das Richtige tun“

Marina Koschat-Koreimann (Team Kärnten, Villach Stadt und Land): „Wir können wirklich mehr als zufrieden sein und das Ergebnis zeigt uns, dass unser Weg, den wir im Wahlkampf gegangen sind, der richtige war. Auch mit dem Zuwachs bei den Mandaten hätten wir nie gerechnet!" Wenn es bei dem Plus an zwei Mandaten bleibt, ist das sensationell für Koschat-Koreimann: "Das zeigt uns, dass die Politik, die wir betreiben, richtig ist. Die Menschen wollen eine Veränderung und wir als Team Kärnten sind bereit, den Weg gemeinsam mit der Bevölkerung zu gehen. Ich freue mich sehr über das Resultat von 8,61 Prozent in Villach Stadt und sogar 10,01 Prozent in Villach Land. Unsere Politik ist gut angekommen und es ist noch vieles möglich!"

"Müssen uns breiter aufstellen"

Paul Skedl (Neos, Villach Stadt und Land): "Das ist nicht das Ergebnis, das wir uns gewünscht haben. In den kommenden Tagen und Wochen werden wir analysieren und uns einen Überblick verschaffen. Wir müssen präsenter sein, uns mehr zeigen, mehr laufen - nicht nur in Villach, sondern in ganz Kärnten. Die nächsten Schritte werden im Landesteam besprochen. An der Parteispitze wird sich jedenfalls nichts ändern. Da wird tolle Arbeit geleistet!"

„Es ist schwer, gehört zu werden“

Manuel Kanalz (BFK, Villach Stadt und Land): „Dadurch, dass wir das erste Mal angetreten sind, konnten wir ja nur gewinnen. Dass die ÖVP so zugelegt hat, verstehe ich persönlich einfach nicht. Ich hätte dem BFK einfach mehr zugetraut und gehofft, dass wir uns bei 4 Prozent einpendeln. Ich bin der Meinung, dass es für Kleinparteien sehr schwer ist, gehört zu werden und gewissen Alternativen in der Politik nicht genügend Raum gegeben wird. Kritische Bewegungen und Einstellungen haben nicht genügend Plattformen, um sich den Wählern vorzustellen. Das BFK hat versucht, den Bürgern in Kärnten Alternativen aufzuzeigen. Hätten wir einen Fuß in der Tür, wäre es einfacher für uns und wir könnten die kritische Stimme im System sein!“

„Es könnte immer mehr sein“

Karin Peuker (KPÖ Villach Stadt und Land, einziger Wahlkreis): „Wir sind hoch erfreut, weil wir dazugewonnen haben. Das stimmt uns sehr glücklich. Für uns als KPÖ ist es schon schade, dass wir in den restlichen Wahlkreisen nicht kandidiert haben. Wir haben in Villach Stadt und Villach Land ähnliche Ergebnisse erzielt. Natürlich kann es immer mehr sein, das ist schon klar. Dazu fehlen uns einfach die Möglichkeiten und der Apparat. Wir werden nicht aufhören und uns weiterhin engagieren. Wenn wir mit guter Arbeit glänzen, werden uns die Menschen mehr wahrnehmen und das wünsche ich mir!“