Villach
Gastronomen sagen „Take-away"-Müll Kampf an
VILLACH, VILLACH LAND. Mit einer kurzen Unterbrechung im letzten Jahr hat die Gastronomie nun schon ein Jahr geschlossen und versorgt hungrige Gäste mit Essen zum Mitnehmen. Sackerl, Boxen, Plastikschüsseln, Folien – jedes Essen muss zum Transport richtig verpackt werden. Knuspriges soll knusprig bleiben, Soßen oder Kräuterbutter nicht warm werden und Salat soll knackig bleiben. Welche Möglichkeiten haben die Gastronomen das Essen warm und appetitlich den Kunden mit nach Hause zu geben und wie viel Verpackung wird tatsächlich benötigt? Die Draustädter WOCHE hat sich umgehört.
„Gerne früher gewusst"
Gerfried Hopf in St. Magdalen hätte „es gerne früher gewusst, dass wir so lange geschlossen halten müssen." Dann hätte er schon im Mai oder spätestens November letzten Jahres wiederverwertbare Verpackungen bestellt. „Jetzt verpacken wir das Essen meistens in Karton oder Packungen aus Zuckerrohr, das ist zwar teurer, aber biologisch abbaubar", so der Gastronom. Da Hopf jetzt auch die Gastronomie am Villacher Wochenmarkt übernommen hat, wurden wiederverwendbare Verpackungen und Gläser bestellt. „Auf diese wird es dann ein Pfand geben, die Leute freuen sich schon drauf und wir werden das Konzept dann auch für das Gasthaus verwenden." Die wiederverwendbaren Packungen halten rund 1.000 Waschgänge, selbst im Geschirrspüler, aus.
Gäste bringen Geschirr
Bei Michael Heber vom Zauchnerwirt bringen, wie bei vielen anderen Gasthäusern auch, die Gäste ihr Geschirr bei größeren Bestellungen selber mit. „Meistens sind das Familien am Wochenende. Unter der Woche, wenn Arbeiter das Mittagessen abholen, verpacken wir alles." Neben biologisch abbaubarem Material sind das auch Verpackungen aus Plastik. „Unsere Küchenchefin fährt in Villach kreuz und quer um passende Verpackungen zu finden. Zurzeit bekommt man oft nur noch das, was da ist. Mehrweg-Verpackungen sind gerade sehr gefragt und dadurch auch oft vergriffen", so Heber.
Essen am Teller wie immer
Beim Kirchenwirt in Finkenstein bekommt man sein Steak wie gewohnt am Teller – auch zum Mitnehmen. "Um den Teller kommt noch eine doppelte Lage Folie, damit alles schön warm bleibt. Dort, wo das nicht möglich ist, verwenden wir Reiskarton oder Palmblätterteller", sagt Ludwig Graber. „Meist sind das extra Beilagen oder die Kräuterbutter für Steaks." Auf einem Tisch vor dem Gasthof können die Teller zurückgegeben werden. „Das funktioniert tadellos auch ohne Pfandsystem. Viele Gäste sind auch so lieb und legen zu den Tellern kleine Zettelchen mit einem Danke oder schreiben uns, wie sehr ihnen das Essen geschmeckt hat." Suppen oder Soßen gibt es beim Kirchenwirt in Schraubgläsern.
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