Preise sorgen für Ärger
Sind Faschingskrapfen heuer das neue Gold?
Faschingszeit ist Krapfenzeit – doch die Preise für die fluffigen Ballen aus Germ sind heuer genauso saftig wie sie selbst. Das sorgt bei vielen für Unmut und Unverständnis. MeinBezirk.at hat mit verärgerten Lesern und regionalen Bäckern gesprochen.
VILLACH, VILLACH LAND. "2,30 Euro für einen Krapfen? Nein, das bezahle ich nicht", ärgert sich eine Woche-Leserin, während sie aufgebracht eine Villacher Konditorei verlässt. Doch sind die Krapfen wirklich teurer als noch 2022? Ja! So wie eben alles momentan. Der Grund: Gestiegene Rohstoff- und Herstellungskosten. Während man also im vergangenen Jahr noch für den teuersten Krapfen 2,10 Euro bezahlte, ist der Preis heuer fast zum Standard geworden. In den Supermärkten gibt es die fluffigen Germballen durchschnittlich gar für knapp über oder teils gar unter einen Euro.
Enorme Preissprünge
"Wir können mit dem Preis im Vergleich mit einer Massenproduktion im Handel oder Großbäckereien nicht mithalten und das wollen wir auch gar nicht", so Daniel Bernold, Inhaber Café Bernold am Nikoleiplatz. "Der Kostenaufwand hat sich gerade bei den Krapfen im Vergleich zum letzten Jahr massiv erhöht. Alleine der Preis für Frittierfett hat sich verdreifacht, von den restlichen Zutaten und Energiekosten spreche ich erst gar nicht. Eine vernünftige Kalkulation ist bei so enormen Preissprüngen kaum mehr möglich", erzählt er weiter.
Kunden bleiben treu
"Wir haben uns bemüht die Preissteigerung so gering wie möglich zu halten und kommen mit einer Erhöhung von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus", sagt Bernold. Und die Kunden? Die schätzen die jahrelange Qualität: "Da spielt es auch keine große Rolle um wie viel teurer der Krapfen heuer geworden ist." Das kann auch Josef Gregori (Bäckerei Gregori Finkenstein) bestätigen: "Unsere Kunden wissen, dass sie bei uns Qualität bekommen. Wir benutzen für unsere Krapfen nur regionale Produkte, das schmeckt man dann auch. Die Leute kommen auch nicht zu uns, oder generell in eine Bäckerei, um günstig einzukaufen", erzählt Gregori, der bereits im vergangenen Jahr zu Kärntens beliebtestem Krapfenbäcker gewählt wurde. Und auch heuer kommen Kärntens beste Krapfen wieder aus seiner Hand.
Preiserhöhung unumgänglich
Ein Krapfen kostet hier regulär 1,90 Euro. Auch er musste mit den Preisen zu Beginn des Jahres hoch. "Die Energiekosten sind einfach immens gestiegen. Und auch der Mehlpreis schlägt ins Gewicht", erzählt er. Aber: "Wir haben freitags immer eine Spezialaktion von 10 bis 13 Uhr, da kosten unsere Krapfen nur 89 Cent", sagt Gregori begeistert.
Qualität hat ihren Preis
Das Café Korner ist für seine exzellenten Schaumrollen in den verschiedensten Variationen bekannt, doch in der Faschingszeit gibt es auch hier alljährlich saftige Krapfen. Das Stück kostet 2,30 Euro. Zehn Cent weniger zahlt man für den Klassiker mit Marille bei der Bäckerei Weissensteiner. Mit 1,90 Euro liegt die Grazer Kult-Bäckerei Martin Auer im Atrio im Mittelfeld – dennoch sind es 40 Cent mehr als noch im Vorjahr. „Der schmeckt weich und saftig", so eine Woche-Leserin begeistert.
Vorteilsaktionen nutzen
Bei der Bäckerei Wienerroither zahlen Villacher aktuell 1,75 Euro, entscheidet man sich für die Dinkelvariante, liegt der Preis allerdings schon bei 2,60 Euro pro Stück. Der Preisschlager ist die Bäckerei Strobl, hier kosten die Faschingskrapfen 1,28 Euro. Womit alle locken sind Vorteilsaktionen. Und dabei lässt sich sparen, gerade bei "Plus eins"-Aktionen. Denn: "Krapfen lassen sich auch gut einfrieren. Zum Auftauen für ein paar Sekunden in die Mikrowelle", erklärt die 75-jährige Elfriede R. aus Villach.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.