Vier Hektar PV-Feld in Zauchen
Villach bekommt erste PV-Freifläche
Das erste Photovoltaikfeld der Draustadt wird vier Hektar groß und schon bald im Stadtteil Zauchen realisiert.
VILLACH. Seit drei Jahren verfolgt die Stadt Villach ihren Photovoltaik-Plan mit dem Ziel, bis spätestens 2030 mindestens so viel Strom über PV-Flächen zu erzeugen, wie alle Amtsgebäude der Draustadt in Summe benötigen, und die Umwelt so zu entlasten. Dafür werden in Summe elf PV-Hektar benötigt. Auf allen öffentlichen Dachflächen findet sich Platz für etwa fünf PV-Hektar. 20 Prozent davon hängen bereits am Netz. Der Rest soll in den kommenden Jahren realisiert werden – vieles davon mit der "Villacher Dachstrom GmbH" in Kooperation mit den Klagenfurter Stadtwerken.
Den Anfang macht Zauchen
Die fehlenden sechs Hektar, für die auf den Dächern kein Platz ist, müssen auf Freiflächen entstehen – also auf Wiesen, die keine nennenswerte landwirtschaftliche Produktionsfunktion aufweisen. Im Ortsteil Zauchen, direkt im Anschluss an das Wohngebiet, will die Stadtregierung demnächst die erste vier Hektar große Anlage in Betrieb nehmen.
Widmungsverfahren läuft
Oft erschweren Widmungsverfahren die rasche Umsetzung von Bauprojekten wie diesem. "Das Widmungsverfahren läuft bereits", verrät Bürgermeister Günther Albel (SPÖ): "Die Zusammenarbeit mit dem Land Kärnten, was die Genehmigungen betrifft, läuft sehr gut. Ich bin optimistisch, dass wir in Zauchen rasch zu einem Ergebnis kommen werden!"
Keine Versiegelung
Es handelt sich bei der Zauchner PV-Anlage übrigens um keine Versiegelungsmaßnahme, da die PV-Flächen ähnlich wie eine Carport-Abdeckung nur aufgestellt werden. "Sie können bei Bedarf zur Gänze wieder abmontiert werden. Unser oberstes Ziel ist es, die gesamte Fläche so umweltverträglich wie möglich umzusetzen", garantiert Albel.
Tummelplatz für Reptilien
Der komplette Baumbestand vor Ort bleibt übrigens ebenso unverändert erhalten wie der uferbegleitende Gehölzstreifen des Zauchner Baches. Zusätzlich wird auf der gesamten Fläche eine standortangepasste, naturnahe Wiesen- und Weidemischung für Bienen und Insekten eingesät. Auch die Schaffung eines Trockenbiotops ist angedacht. Es soll als Lebensraum für unzählige Reptilien und Insekten dienen.
Dächer liefern Strom
Parallel dazu arbeitet die Villacher Dachstrom GmbH auf Hochtouren daran, die restlichen öffentlichen Dächer mit Photovoltaik-Paneelen auszustatten. In Summe geht es um rund 35.000 Quadratmeter an PV-Flächen auf 85 Gebäuden. 1.300 Mieter der Draustadt werden davon profitieren. Der Finanzierungsaufwand beträgt Kalkulationen zufolge rund vier Millionen Euro. Der Vorteil für die Nutzer der Immobilien liegt übrigens nicht nur im nachhaltig produzierten Strom an sich, sondern auch darin, dass die Sonnenenergie von den "grünen Dächern" ohne Netzgebühr genutzt wird. "In turbulenten Zeiten wie diesen gehört nach unserem Verständnis ein leistbarer Strompreis dazu. Die Stadt Villach kümmert sich um ihre Mieter", ergänzt Wohnungsreferent Stadtrat Erwin Baumann (FPÖ). "Wir kommen unserem Ziel immer näher, klimaneutral zu agieren und möglichst viele Emissionen zu vermeiden", sind sich beide einig.
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