Story der Woche
Ortskernbelebung gibt Richtung vor

Geschäftsführer Richard Erlinger, Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner und Bürgermeister Ferdinand Aigner (v.l.). | Foto: Pouget
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  • Geschäftsführer Richard Erlinger, Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner und Bürgermeister Ferdinand Aigner (v.l.).
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Mit den St. Georgs Galerien entsteht in St. Georgen ein richtungsweisendes Projekt für Gemeinden zur Belebung der Ortskerne.

ST. GEORGEN. Bereits Anfang des Jahres wurden im Zentrum drei leerstehende Häuser abgerissen. Auf dem rund 5.400 Quadratmeter großen Areal errichtet die Erlinger Immobilien GmbH die St. Georgs Galerien. Mit der Fertigstellung ist bis Ende 2022 zu rechnen.

Zum Leben und Einkaufen

Neben 42 Eigentumswohnungen entstehen Geschäfts- und Büroflächen, ein 1.200 Quadratmeter großer Lebensmittelmarkt, eine moderne Polizeidienststelle und eine Harnoncourt-Ausstellung. Ein früheres Wirtshaus wird als Gastronomie mit Außenterrasse neu gestartet. In Summe ergibt das 7.000 Quadratmeter Nutzfläche "unter einem Dach", einen Frequenzbringer, der für Leben sorgen wird.

"Nach mühevoller Kleinarbeit, unzähligen Überlegungen und Verhandlungen können wir nach zweieinhalb Jahren das fertige Projekt vorstellen", sagt Bürgermeister Ferdinand Aigner. 

Die Planung erfolgte durch die erfolgreichen und vielfach ausgezeichneten Wiener BEHF Architects (BEHF Ebner Hasen-auer Ferenczy ZT GmbH), die die Galerien in das Ensemble eingepasst haben. Entlang der Attergau Straße werden die Giebelfronten fortgeführt, im verkehrsberuhigten hinteren Gebäudeteil entstehen zwei Wohnriegel mit einer Gasse dazwischen. Alle Wohnungen haben Balkon oder Terrasse.

Zu Fuß erreichbar

In einem Radius von fünf Gehminuten sind von den Galerien aus Gastronomie, Bäckerei, Supermarkt, Bank, Apotheke, Drogerie sowie Ärztezentrum und Schulzentrum erreichbar. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die Pfarrkirche, der Postpartner und der Anschluss zur Lokalbahn an den See.

Flächen behutsam nutzen

„Ein wesentliches Ziel unserer neuen Oberösterreichischen Raumordnungsstrategie und unseres neuen Raumordnungsgesetzes ist die Stärkung der Ortszentren, durch die wir auch noch mehr Lebensqualität schaffen wollen", erklärt Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner den Strategiewechsel. Der Einkauf im Ort erhält wieder Vorrang vor neuen Märkten am Ortsrand.

„Um den Bodenverbrauch einzudämmen, sollen unsere Gemeinden und Städte nicht an den Rändern nach außen wachsen, sondern sich nach innen weiterentwickeln", sagt Wirtschafts- und Raumordnungs-Landesrat Markus Achleitner.

Aktuelle Beispiele für Ortskern- und Zentrumsbelebungen im Bezirk gibt es unter anderen in Vöcklabruck mit einer Reihe neuer Wohnprojekte, der Agenda Innenstadtentwicklung und der geplanten Begegnungszone. In Vöcklamarkt wird der Ortskern durch den Neubau des Amtsgebäudes mit einem Haus der Gesundheit belebt und ein neues Gesicht erhalten.

Projektstand in Mondsee

"Wir müssen alles tun, um die Ressourcen wieder zurück ins Zentrum zu bringen und der Ortskernentvölkerung entgegenwirken", erklärt Mondsees Bürgermeister Josef Wendtner. Fußläufig sei für die Leute mittlerweile zu wenig erreichbar. "Es gilt, das Muster, schnell bauen, schnell vermarkten, zu durchbrechen." Es gehe vor allem auch darum, wie sich die Gemeinde Mondsee künftig entwickeln soll. Natürlich ist dabei auf das historisch gewachsene Zentrum Rücksicht zu nehmen. "Wir stehen jetzt am Anfang einer neuen Entwicklung", sagt Wendtner.

Zur Sache 

Die Oö. Raumordnung fußt auf der Oö. Raumordnungsgesetz-Novelle 2021 und der Raumordnungsstrategie #upperREGION2030. Die Novelle ist seit 1. Jänner in Kraft und soll Projekte in Richtung ressourcenschonend, überregional, verdichtet und verfügbar lenken. Klimaschutz ist verpflichtende Zielbestimmung – etwa durch Grünraumprogramme in Regionen mit hohem Siedlungsdruck. Baulandmobilisierung hat Priorität vor Neuwidmungen. Dementsprechend sollen Städte und Gemeinden nach innen wachsen, anstatt an ihren Rändern. Zentral dafür ist die Ortskernbelebung. Leerstände und Brachflächen gilt es zu reaktivieren, bevor neu gewidmet wird. Einkaufen im Ort hat Vorrang vor einem neuen Supermarkt am Kreisverkehr, Tiefgaragen und Parkdecks Vorrang vor Parkplatzwüsten. Wohnen soll leistbar sein und landwirtschaftliche Flächen sollen abgesichert werden.

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