Sicherheit am Schulweg
„Velobus“ sorgt für mehr Sichtbarkeit von radelnden Schülern

- Magdalena Six (2.v.r.) von der Radlobby Vöcklabruck präsentiert mit Schüler:innen des BRG Schloss Wagrain den "Velobus".
- Foto: Radlobby Vöcklabruck
- hochgeladen von Maria Rabl
Am Montag geht die Schule wieder los. Für einen sicheren Weg dorthin sorgt unter anderem der „Velobus“ in Vöcklabruck. Auch Polizei, VCÖ und Öamtc geben Tipps für mehr Sicherheit am Schulweg.
BEZIRK VÖCKLABRUCK. Mit Beginn des neuen Schuljahres sind in der Früh und mittags wieder gehäuft Kinder und Jugendliche auf den Straßen unterwegs. Damit steigt die Unfallgefahr an. Alleine im Vorjahr passierten in Oberösterreich 74 Unfälle am Schulweg, davon vier im Bezirk Vöcklabruck, berichtet der Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Damit Taferlklassler sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen, empfiehlt die Polizei, dass die Eltern ihre Kinder die ersten Tage zur Schule begleiten. Danach sei wichtig, dass sie den Weg gut kennen und den Verkehr gut abschätzen können. Wer den Weg mit dem Auto zurücklegt, muss die Kinder immer anschnallen – auch bei kurzen Strecken.
Sichtbarkeit ist Sicherheit
Sind die Kinder zu Fuß unterwegs, sei gerade im Herbst und Winter gut sichtbare Kleidung nötig, sagt Chefinspektor Michael Saler vom Verkehrsreferat des Bezirkspolizeikommandos Vöcklabruck: „Schulanfänger sollten die vom Land OÖ und dem Zivilschutzverband zur Verfügung gestellten Kinderschutzwesten tragen“.
Mehr Kontrollen für E-Scooter
Ein immer größeres Problem seien E-Scooter, mit denen viele Jugendliche auch am Schulweg unterwegs sind. „Etwa zwei Drittel fahren am Gehsteig, manche sogar zu zweit auf einem Scooter“, nennt Saler häufige Vergehen, die oftmals zu Unfällen führen. Etliche würden auch schneller als die erlaubten 25 km/h fahren, weshalb die Polizei nun verstärkte Kontrollen plant.
Mit dem "Velobus" zur Schule radeln
Für Kinder ab zehn Jahren, die zur Schule radeln möchten, gibt es in der Bezirkshauptstadt seit Anfang Juni den „Velobus“. Dabei treffen sich die Schüler zu fixen Zeiten an 16 Haltestellen in Vöcklabruck und Regau, von denen aus sie gemeinsam zum Schulzentrum fahren. „In der Gruppe wird die Sichtbarkeit und damit auch die Sicherheit erhöht“, erklären Alexander und Magdalena Six von der Radlobby Vöcklabruck die Idee dahinter. Außerdem sollen so auch jene Schüler ermutigt werden, sich aufs Rad zu setzen, die sich das alleine nicht trauen würden.
Gefahrenstellen online melden
Für die Zukunft erhofft sich die Radlobby, dass die Radwege entlang der Velobus-Routen ausgebaut und Gefahrenstellen von der Stadtgemeinde entschärft werden. Für alle, die ebenfalls gefährliche Straßenabschnitte an ihre Heimatgemeinde melden möchten, hat der VCÖ eine interaktive Straßenkarte eingerichtet. Diese findet man unter map.vcoe.at/schulwegcheck
KI-Analyse zeigt gefährliche Verhaltensmuster
Wo überall Gefahren lauern, lässt sich jetzt auch mittels Künstlicher Intelligenz (KI) analysieren: Die Mobility Observation Box (MOB) erfasst automatisiert und anonym das Verhalten aller Straßennutzer. „Das umfassende Verständnis von möglichen Unfallursachen hilft bei der Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen, ohne dass man sich nur auf Unfalldaten bezieht“, sagt Verkehrsforscher Michael Aleksa vom AIT.
Die Auswertung des MOB-Einsatzes vor einer Volksschule habe gezeigt, dass sich lediglich 60 Prozent der motorisierten Verkehrsteilnehmer an das vorgegebene 30er-Limit gehalten haben. „Alle Verkehrsteilnehmenden müssen sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein und die Verkehrsregeln beachten“, betont Öamtc-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.


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