Abgezockt: Landwirte fielen auf falsche Messerschleifer herein
Die Polizei konnte die Betrüger nun ausfindig machen – sie zahlten einen Teil des Schadens zurück.
BEZIRK. Mehrere Anzeigen bezüglich umherziehenden Messer- und Werkzeugschleifern waren in den vergangenen Tagen bei der Polizeiinspektion Vöcklabruck eingegangen.
Teils horrende Preise hatten die Betrogenen – überwiegend Landwirte – für das Schleifen und Härten ihres Werkzeugs bezahlt, um hinterher festzustellen, dass die Qualität nicht stimmte. Ein Geschädigter bezahlte rund 1.050 Euro für die Arbeit. Bei einem weiteren Landwirt nahmen die Beschuldigten unerlaubt mehrere Werkzeuge mit und schärften diese ohne Auftrag. Er bezahlte den geforderten Preis nicht.
In Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Mondsee und Beamten der Polizeiinspektion Straßwalchen konnten die "Messerschleifer" nun in Straßwalchen ausgeforscht werden. Bei den Beschuldigten handelt es sich um zwei Männer aus Frankreich im Alter von 22 und 24 Jahren.
Die Polizei holte die Auskunft einer fachkundigen Firma ein: Die Betrüger schäften die Werkzeuge mit einer Kobaltschicht. Die Gegenstände dürften zunächst wirklich härter sein, aber im Falle eines erneuten Nachschleifens verfällt der Härtungseffekt wieder, da diese Schicht abgeschliffen wird. Zudem werden diese Härtungen vor allem für Werkzeuge angeboten, bei denen dies ohnehin nicht zweckdienlich ist. Auch der Preis von 1.000 Euro für das Schleifen übersteigt den ortsüblichen Rahmen deutlich, wie die Polizei mitteilt. Laut Auskunft beläuft sich der Preis für eine ähnliche Anzahl an Werkzeugen und Messern bei ansässigen Firmen auf etwa 300 Euro.
Der 24-jährige Beschuldigte war geständig und erklärte sich einverstanden, als Schadensgutmachung rund 600 Euro an das Opfer zurückzahlen. Weiters musste er eine Sicherheitsleistung von 300 Euro hinterlegen.
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