Gemeinden: Nicht alle halten sich an Trend
Freiheitliche räumen ab, aber auch die Grünen sind in einigen Gemeinderäten künftig stark vertreten.
BEZIRK (ju). ÖVP 38,56 Prozent, SPÖ 16,55 Prozent, FPÖ 30,87 Prozent, Grüne 10,05 Prozent und NEOS 2,97 Prozent: So lautet das Ergebnis der Landtagswahl im Bezirk. Die Freiheitlichen sind damit die neue Nummer zwei in Vöcklabruck. Und mit dem Ottnanger Rudolf Kroiß (49) werden sie künftig auch einen Landtagsabgeordneten stellen. Hohe Zugewinne für die FPÖ, ein kleines Plus für die Grünen, schwere Verluste für SPÖ und ÖVP. So war es bei der Landtagswahl.
ÖVP Wolfsegg: Von zehn auf 15 Mandate
Bei der Abstimmung über die Zusammensetzung der Gemeinderäte und die Bürgermeister hielten sich nicht alle an diesen Trend. So legte etwa die ÖVP in Wolfsegg stark zu und hat künftig 15 statt zehn Gemeinderatssitze. Die FPÖ hingegen musste in der Hausruckgemeinde ein Mandat abgeben. Besonders interessant: In der Gemeinde St. Georgen, in der die Erstaufnahmestelle Thalham untergebracht ist, gewann die ÖVP ein Mandat dazu, der Zuwachs der Freiheitlichen fiel mit 0,48 Prozent gering aus. Einen fulminanten Start legten einige neue Gemeindegruppen der Grünen hin. So schafften sie etwa in Mondsee auf Anhieb vier und in Schörfling drei Mandate. Besonders deutlich setzte sich SPÖ-Bürgermeisterin Monika Pachinger in Ampflwang durch. Sie erreichte mit 71,68 Prozent sogar ein besseres Ergebnis als ihre Vorgängerin Rosemarie Schönpass.
Hackl: Hart für diesen Erfolg gearbeitet
„Ich bin von diesem Ergebnis sehr angetan“, zieht FPÖ-Bezirksobmann Nationalratsabgeordneter Heinz Hackl zufrieden Bilanz. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wie etwa in Wolfsegg seien alle Ergebnisse sehr erfreulich. „Wir haben für diesen Erfolg jahrelang hart gearbeitet und werden jetzt sicher nicht überheblich“, so Hackl.
Hauschildt-Buschberger: Stolz auf Gemeindegruppen
Claudia Hauschildt-Buschberger, Bezirkssprecherin der Grünen, zeigt sich „total stolz“ auf die Gemeindegruppen: „Die neuen Gruppen, in die wir so viel Hoffnung gesetzt haben, haben tolle Ergebnisse erreicht. Bis auf eine Ausnahme konnten wir überall Zugewinne verzeichnen. Besonders in Gemeinden, wie Schwanenstadt oder Zell am Pettenfirst zeigt sich, dass unsere Arbeit von den Bürgern honoriert wird.“ Auch die Verdoppelung der zwei bisherigen Mandate in ihrer Heimatgemeinde Seewalchen stimmt Hauschildt-Buschberger äußerst positiv.
Hüttmayr: FPÖ in Verantwortung nehmen
„Jetzt muss die FPÖ in die Verantwortung genommen werden, um zu zeigen, was sie kann“, sagt ÖVP-Bezirksobmann Anton Hüttmayr. Für das schlechte Wahlergebnis im Land sei zu zwei Drittel das Asylthema verantwortlich und zu einem Drittel andere „Dinge, die sich bei den Leuten aufgestaut haben“. Trotzdem gebe es für die ÖVP im Bezirk auch einige Lichtblicke. „Wir haben etwa in Unterach den Bürgermeister gewonnen und auch in anderen umkämpften Gemeinden wie etwa Wolfsegg haben unsere Kandidatinnen und Kandidaten ausgezeichnete Ergebnisse erzielt“, betont Hüttmayr.
Krenn: Alles Menschenmögliche getan
Nicht zum Lachen zumute war am Wahlabend dem SPÖ-Landtagsabgeordneten Hermann Krenn. „Als Bezirksvorsitzender steht man zwischen Gemeinden und Land und fragt sich, wo welcher Teil dazu beigetragen wurde. Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich alles, was an Zeit für einen Menschen möglich war, an Einsatz gegeben habe. Nun heißt es nach vorne schauen und rekapitulieren, was wir in Zukunft besser machen können“, so Krenn. „Im Bezirk haben wir noch zwei unangenehme Stichwahlen vor uns, da müssen wir noch retten, was noch zu retten ist.“
Wo es am 11. Oktober zu einer Stichwahl um das Bürgermeisteramt kommt, lesen Sie hier
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