Barbara Balldini auf Tour

Eine Jahrhunderte alte Frage wird gelöst

Sexpertin Barbara Balldini tourt mit ihrem neuen Programm durch die Steiermark und nimmt dabei Themen wie Erotik, die fünf Phasen in einer Beziehung, getrennte Schlafzimmer aufs Korn. Und das Allerwichtigste: Wie ticken Frauen und warum ticken sie so.

VOITSBERG. Barbara Balldini hat ein umfassendes Wissen über die sexuellen Vorlieben der Österreicherinnen und Österreicher. In ihrem neuen Kabarettprogramm gibt sie Antworten auf viele Fragen. Und das in äußerst humorvoller Art und Weise.

• Die Steirerinnen und Steirer sind ein treues Balldini-Stammpublikum und kennen schon vieles. Warum sollen sie zum aktuellen Kabarett gehen? Was ist neu?

Barbara Balldini: Diesmal spreche ich über Vorlieben, Neigungen, Fetische und was es nicht so alles gibt auf dem Planeten Erde in puncto Erotik. Dann beleuchte ich die fünf Phasen einer Beziehung, wann und wo diese scheitern und ob getrennte Schlafzimmer möglicherweise Sinn machen. Zudem kommen wir am Thema "Fremdgehen" nicht vorbei und das Allerwichtigste: Wie ticken Frauen und warum ticken sie so? Die jahrhundertealte Frage - endlich gelöst. 

• Was sind die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Sex in der Jugend und Sex im Alter?

In der Jugend sind wir neugierig, unersättlich, ungestüm, aber auch komplett verunsichert und schüchtern. Wir Frauen lassen vieles über uns ergehen und sind unfähig zu sprechen. Im Alter sind wir mutiger, reifer und entspannter. Der Sex ist qualitativ besser - wenn man Glück hat - und der Genussfaktor höher. Wir sagen, was wir wollen und tun, was wir mögen. 

• Wo liegen die Wurzeln, wenn es zu sexuellen Problemen kommt?

Im übertriebenen Pornokonsum. Eindeutig! Falsche Bilder, falsche Vorstellungen, falsche Erwartungen, schlechteres Körperbewusstsein, das heißt, die eigene Partnerin ist plötzlich nicht mehr attraktiv. Das wiederum führt zu Libidoverlust, Erektions- und Ejakulationsstörungen. Und zu allem Übel haben wir bis heute nicht gelernt, über unsere Wünsche und Vorlieben zu sprechen. Wir wollen nur "haben" und "maximal erleben" statt ruhig zu werden und sich und das Gegenüber endlich einmal wahrzunehmen. 

• Was waren die originellsten und auch skurrilsten Fragen, mit denen Sie als Sexpertin und -therapeutin jemals konfrontiert wurden?

Ein Mensch, der zweimal die Woche onanierte und dachte, er sei deswegen sexsüchtig. Oder auch: "Mein Käsefetischist". Ein Mann, den es überaus erregt, wenn eine Frau in einen Käse beißt. Deshalb ging er einmal im Monat in einen Käseladen, besorgte sich eine Käseplatte, fuhr damit ins Bordell, bestellte vier Damen, die langsam Käse vor ihm aßen, während er sich dabei selbst beglückte. 

• Als Vorarlbergerin leben Sie im Drei (bzw. Vier-)Ländereck. Gibt es nationale Unterschiede im Sexualverhalten? Kann man das auch von den Bundesländern behaupten?

Nein, nicht wirklich. Überall gibt es aufgeschlossene und weniger aufgeschlossene Menschen. Sogar in den hintersten Ecken des Landes. Man möchte nicht glauben, wie begeistert oft das Publikum in den tiefsten Tälern ist. 

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