In Memoriam Herbert Ninaus

Herbert Ninaus wurde 1937 in Voitsberg geboren und war eines der größten Fußballtalente seiner Zeit beim ASK VOITSBERG. Der "Australien-Export des ASK" ist kürzlich im Alter von 78 Jahren in Sidney verstorben. Er war eine echte Fußball-Legende, die nicht nur hier in Österreich, sondern auch in Australien Karriere gemacht hat.

Herbert kam bereits als 14-jähriger erstmals in der Kampfmannschaft des ASK VOITSBERG 1951 zu Einsätzen und kam 1954/55 zum GAK. Dort avancierte er schnell zum Stammspieler und erzielte u.a. in der Saison 1957/58 in der Bundesliga (damals Nationalliga) 24 Tore in 26 Spielen und wurde hinter Walter Horak (Wiener Sportklub), Robert Dienst (Sportklub 30 T.), Johann Buzek (Vienna) gemeinsam mit Erich Hof (Wiener Sportklub) Vierter der Torschützenliste. Meister wurde in dieser Saison der WSC vor Rapid, der GAK war Fünfter, Sturm Graz stieg als Vorletzter ab. Übrigens konnte Meister WSC gegen Juventus Turin im Europacup einen sensationellen 7:0-Sieg feiern.

Mit 21 Jahren wurde er ins Nationalteam berufen und war Mitglied der Österreichischen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 1958 in Schweden. Sein Debüt im Team feierte er im Oktober 1958 gegen Jugoslawien, dabei erzielte er auch ein Tor.

Sein Jugendfreund und Wegbegleiter nach Australien Ende der 50er-Jahre Harald Huberts erzählt aus der damaligen Zeit: "Herbert war ein unglaublich talentierter Fußballer und wollte im Juni 1959 vom GAK zu Rapid Wien wechseln. Der GAK-Vorstand verhinderte dies, gab ihm dazu die Freigabe nicht." Im Juni 1959 entschied sich Herbert Ninaus, nach Australien auszuwandern, wie etliche Voitsberger auch. Er landete in Sidney beim FC Prague Sidney und machte als Fußballprofi in Townunder Karriere. Damit verlor er auch seine Spielberechtigung für das Österreichische Nationalteam, nahm nach etlichen Jahren die Australische Staatsbürgerschaft an und spielte einige Male für Australien im Team. Herbert Ninaus blieb in Australien, heiratete seine Martha. Sohn Greg und Tochter Niki kamen auf die Welt und nach der aktiven Laufbahn u.a. auch beim jüdischen Klub HAKOAH EASTERN SUBURBS war er als Trainer überaus erfolgreich. Mit den Tugenden eines erfolgreichen Fußballers gelang es ihm auch im Berufsleben erfolgreich zu sein, bei der Australischen Airline QANTAS AIR machte er im Catering-Bereich Karriere. Herbert Ninaus war immer mit dem Sport verbunden, unterstützte die Tennis-Ambitionen seiner Tochter Niki, die in Australien in den Neunzigerjahren zu den Top-10-Spielerinnen zählte.

So erinnern wir uns auch gerne an das Antreten seiner Tochter Niki beim WTA-Damentennisturnier in Maria Lankowitz im Jahr 1996. Mit einer Wildcard von Hubert Scheer konnte die damals 22-jährige Tochter von Herbert Ninaus am Turnier teilnehmen. Zwar war sie im Qualifikationsbewerb ohne Chance - was blieb, ist die Sympathie für die Heimat ihres Vaters.

Die Weststeirische Fußball-Familie, insbesondere der ASK VOITSBERG sagt leise Danke zum Abschied an einen seiner größten Legenden in der bald 100-jährigen Vereinsgeschichte.