Pro Einwohner
30 Kilo landen im falschen Müll

Die Biotonne für mehr Grün im Leben. Die Tomaten- und Paprikapflanzen dahinter freuen sich über Komposterde. | Foto: Almer
  • Die Biotonne für mehr Grün im Leben. Die Tomaten- und Paprikapflanzen dahinter freuen sich über Komposterde.
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Der beste Abfall ist laut Adi Kern, Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsverbands Voitsberg der, der gar nicht entsteht.

VOITSBERG. Es wäre ja so einfach! Bioabfall gehört auf den Komposthaufen und für die Menschen, die keinen Garten haben, gibt es die braune Biomülltonne. Doch die steirische Restmüll-Analyse aus dem Jahr 2019 zeigt, dass pro Einwohner jährlich 30 Kilo Bioabfall fälschlicherweise im Restmüll mitgesammelt werden.

Kein Plastik in den Biomüll

Daher plädieren Adi Kern, Geschäftsführer des Abfallwirtschaftsverbandes Voitsberg, und der gesamte AWV-Vorstand mit Obmann Bgm. Georg Preßler an der Spitze, für mehr Achtsamkeit. Denn die Behandlung von Restmüll ist in Summe um 60 Euro pro Tonne teurer als jene von Biomüll. Wenn man den Verwertungsweg kennt, ist das die logische Folge. Restabfälle müssen teilweise thermisch verwertet und Rückstände deponiert werden, Biomüll hingegen geht in die Kompostierung und am Ende stehen steiermarkweit wertvolle 65.000 m3 Kompost als Output zur Verfügung. 
Die Arbeit der Verwerter wird allerdings immer mühsamer, denn in immer mehr Biotonnen finden sich jede Menge Verunreinigungen wie Plastik, Glas und Metall, was die nachfolgende Kompostierung extrem verteuert. Denn was zuvor achtlos eingeworfen wurde, muss nun mühevoll händisch herausgeklaubt werden. "Um es ganz klar zu sagen", erklärt AWV-Obmann Georg Preßler: "Tonne Grau ist deutlich teurer als Tonne Braun.  In der Steiermark kostet das zusätzliche zwei Millionen, nur weil wir in die falsche Tonne werfen. Außerdem geht Bioabfall als wertvoller Rohstoff für 70 steirische Kompostierbetriebe und als Gartenerde für tausende Gartenbesitzer auf diese Weise unnötig verloren." 

Kompostierbare Säcke

Nur dünnwandige Biokübel-Einstecksäcke aus Maisstärke mit dem Label des "Keimlings" oder "OK compost" sind kompostierbar. Dabei handelt es sich zum Beispiel um die typisch blassgrünen 10-Liter-Einstecksäcke, die im Handel bezogen werden können oder um die Biokunststoff-Knotenbeutel, welche in Obst- und Gemüseabteilungen von Supermärkten ausgegeben werden. Alternativ bietet sich ein Karton-Einstecksack ein. "Die Praxis zeigt aber, dass eine hohe Vermischung von Maisstärkesäcken mit normalen Plastiksäcken trotz gelungener Abfallberatung der Normalfall ist und somit leider alles händisch aussortiert werden muss, was nach Plastik aussieht. Denn für eine Sortierung in ,gute' und ,schlechte' Kunststoffsäcke bleibt keine Zeit", ergänzt Adi Kern.
600 Arbeitsstunden gehen pro Jahr in einem mittelständischen Kompostierbetrieb für diese Zusatzarbeit drauf, umgelegt auf die Tonne Bioabfall sind das 16 Euro zusätzlich. "Der beste Abfall ist jener, der gar nicht entsteht", so Kern. "Die Bioabfallsammlung ohne Sack wäre eigentlich die ökologischste und preiswerteste Lösung für alle."

Das darf in den Bioabfall: 
• Obst- und Gemüseabfälle
• Gartenabfälle
• Grün- und Strauchschnitt
• Laub und Gras
• Blumen
• Kaffee- und Teereste
• Schalen von Obst und Gemüse
• Unverpackte verdorbene Lebensmittel
• Holzasche
• Sägemehl und Sägespäne
• Gekochte Speisereste

Und das nicht: 
• Plastik oder sonstige Fremdstoffe
• Knochen
• Fleisch
• Fischreste
• Katzenstreu
• Tiermist
• Schlachtabfälle

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