Medikamenten-Engpass
Apotheken im Bezirk Voitsberg werden zu Telefonzentralen

Bei Antibiotika herrscht derzeit keine Fülle, aber jeder Patient bekommt ein passendes Medikament. | Foto: pixabay
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Die Infektionswellen der letzten zwei Wochen forderten die Apotheken im Bezirk Voitsberg voll. Trotz des enormen Bedarfs geht keine Patientin und kein Patient ohne ein passendes Medikament nach Hause, versichert Alexandra Fuchsbichler von der Apotheke Krems. Das geht aber nur mit ständigen Telefonkontakten zwischen anderen Apotheken, Ärztinnen, Ärzten, Großhändlerinnen und -händlern.

VOITSBERG. Schon im Oktober des Vorjahres poppte erstmals der Medikamenten-Engpass auf, in den vergangenen zwei Wochen wurde das Problem zunehmend akuter. Durch mehrere Infektionswellen rund um die Weihnachtsfeiertage war der Bedarf der Bevölkerung nach Medikamenten gegen die Erkältungskrankheiten riesig. "Ganz Schulklassen waren vor Weihnachten leergefegt, weil mehrere Erkrankungen - RSV, Influenza und Corona - zeitlich zusammenfielen", sagt die Voitsberger Apothekerin Alexandra Fuchsbichler, steirische Landesgruppen-Obfrau der selbständigen Apothekerinnen und Apotheker und zugleich steirisches Vorstandsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer.

Die Apotheken kümmern sich darum, dass jeder das richtige Medikament bekommt. | Foto: Tom/pixabay
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Passende Medikamente

Fakt ist aber auch, dass kein Patient und keine Patientin ohne passendes Medikament nach Hause geht. "Engpässe gibt es bei den Antibiotika, bei Kindersäften und bei inhalativen Medikamenten gegen Atemwegserkrankungen", so Fuchsbichler. Um die Patientinnen und Patienten mit Medikamenten zu versorgen, ist oft ein erhöhter Zeitaufwand nötig, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Apotheke telefonieren mit den umliegenden Ärzten, anderen Apotheken und dem Großhandel, um das passende Medikament - gleicher Wirkstoff, gleiche Stärke, nur ein anderer Hersteller - zu bekommen. "Ja, der logistische Aufwand ist derzeit relativ groß, aber wir machen das gerne für unsere Kunden", sagt Fuchsbichler.

Oft nur ein Hersteller

Die Tatsache, dass es bei vielen Medikamenten oft nur einen einzigen Hersteller gibt, der dann auch noch in China oder Indien produziert, sorgt für zusätzliche Brisanz. "Natürlich wünschen wir uns vermehrte Produktion in Europa, aber das ist auch eine Frage des Preises", kennt Fuchsbichler die Problematik. "Wir rechnen damit, dass die Engpässe in nächster Zeit wieder verschwinden. Einerseits, weil das Wetter besser wird und andererseits, weil die Produktionsketten vermehrt anlaufen."

Alexandra Fuchsbichler, Leiterin der Apotheke Krems in Voitsberg. | Foto: Die Abbilderei
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Was Fuchsbichler und ihr Team vermehrt festgestellt haben? "So verständnisvoll, wie sich die Bevölkerung in den Apotheken uns gegenüber verhält, ist einzigartig. "Alle sind froh, dass wir uns um die Beschaffung der Medikamente kümmern und sind über die derzeitige Situation gut informiert. Wir freuen uns über die gestiegene Akzeptanz und sind uns der Verantwortung, die wir gegenüber den Menschen haben, auch voll bewusst", meint Fuchsbichler abschließend.

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