Mehr Tempo 30 im Ortsgebiet
Bürgermeister aus dem Bezirk unterstützen die Forderung
Zwei Bürgermeister aus dem Bezirk Voitsberg unterstützen den Verkehrsclub Österreich und den Städtebund bei ihren Forderungen, die Umsetzung von 30er-Zonen im Ortsgebiet zu erleichtern.
MOOSKIRCHEN/KROTTENDORF-GAISFELD. Heiß wird der Gesetzesentwurf von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) in den Gemeinden und Städten der Steiermark diskutiert. Damit soll es den Gemeinden möglich sein, selbst die Geschwindigkeitsbegrenzungen festzulegen und somit für mehr Sicherheit in ihren Orten zu sorgen.
Das Ganze soll dann mit viel weniger "bürokratischem Aufwand" ablaufen können, denn derzeit muss für eine Reduktion der Geschwindigkeit auch deren Erforderlichkeit nachgewiesen werden. Dieser Nachweis soll in besonderen Bereichen im Ortsgebiet wie zum Beispiel bei Kindergärten, Schulen, Rathäusern und Pflegeeinrichtungen komplett entfallen. Und auch für das restliche Ortsgebiet soll es deutlich einfacher werden. Derzeit wird der Gesetzesentwurf von der ÖVP geprüft und analysiert.
269 Gemeinden dafür
Im Vorjahr passierte in der Steiermark im Ortsgebiet im Schnitt alle drei Stunden ein Verkehrsunfall, bei dem ein Mensch verletzt wurde, macht die Mobilitätsorganisation VCÖ aufmerksam. Über 3.600 Menschen wurden im Vorjahr in unseren Gemeinden und Städten verletzt, 13 kamen sogar ums Leben. Die aktuelle Straßenverkehrsordnung (StVO) behindert Gemeinden und Städte, wenn sie im Sinne der Verkehrssicherheit und örtlichen Lebensqualität Tempo 30 umsetzen möchten. Bereits 269 Gemeinden und Städte in Österreich, 34 davon in der Steiermark, fordern gemeinsam mit VCÖ und Österreichischem Städtebund eine StVO-Änderung, damit Gemeinden und Städte innerorts leichter und ohne Hürden Tempo 30 umsetzen können.
Unterstützer aus dem Bezirk
Zu den Unterstützern zählen aus dem Bezirk Voitsberg die beiden Bürgermeister Engelbert Huber (Mooskirchen, ÖVP) und Johann Feichter (Krottendorf-Gaisfeld, ÖVP). "Als Gemeinde ist man natürlich verantwortlich für die Verkehrssicherheit und besonders bei Eltern ist die Besorgnis verständlich", erläutert Feichter. "Wegen der vielen Beschwerden durch Anrainer gab es schon mehrfach Bemühungen, stellenweise Tempo 30 einzuführen, diese sind aber bisher immer gescheitert. Dazu sagen muss man aber, dass sich natürlich auch die zuständigen Beamten nur an das Gesetz halten. Deshalb braucht es eben diese Gesetzesänderung."
Mehr Kontrollen gefordert
In Mooskirchen gilt im Ortsgebiet schon seit über 20 Jahren der 30er, wie Bürgermeister Engelbert Huber erklärt. "Aber aus meiner täglichen Erfahrung und den vielen Anrainerbeschwerden weiß ich, dass besonders in Wohngebieten die Geschwindigkeiten viel zu hoch sind", beschreibt er die Tatsache, dass viele sich nicht an den 30er halten. Deshalb fordert er auch eine Erleichterung der Kontrollen durch die Gemeinden: "Wir haben schon viel versucht, um das Problem in den Griff zu bekommen. Ohne Überwachung nützt aber auch das beste Verkehrsschild nichts." Die Kosten und der Aufwand hinter der Anschaffung von Kameras zu diesem Zweck seien laut Huber bisher nicht tragbar.
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