Blutspenden im Sommer

Die aktuelle Lage im Bezirk Voitsberg

Mittlerweile ist es beinahe zum Standard geworden, dass Spitäler in den Sommermonaten eine Knappheit an Blutkonserven durchlaufen und das längst nicht nur in Österreich. MeinBezirk.at hat sich gefragt, wie es damit im Bezirk Voitsberg aussieht.

VOITSBERG. Die Gründe für den Mangel an Blutkonserven vor allem im Juli und August sind zahlreich. So fahren bzw. fliegen viele Menschen auf Urlaub oder trauen sich bei den hohen Außentemperaturen nicht, den eigenen Kreislauf weiter zu schwächen. Auch Corona spielt aktuell eine besondere Rolle. Zwar wird beim Blutspenden großer Wert auf Hygiene und die Einhaltung der Schutzmaßnahmen gelegt, wer allerdings infiziert ist oder sich generell in Quarantäne befindet, kann in dieser Zeit und darüber hinaus nicht spenden.

Essenziell für die Medizin

Aufgrund dieses Tiefs gibt es aktuell Aufrufe von vielen Seiten wie dem Roten Kreuz und der Bundesregierung. Denn Blut ist eines der essenziellsten Mittel der modernen Medizin, kann nicht künstlich hergestellt werden und hält maximal 42 Tage lang. Rund alle 90 Sekunden wird in Österreich eine Blutkonserve benötigt, aber nur rund 3,4 Prozent der österreichweit Spende-Fähigen spenden auch tatsächlich. In Sachen Corona gilt grundsätzlich, dass nach einer Impfung zwei Tage gewartet werden muss. Wer Impfreaktionen wie etwa Fieber durchmacht, muss mindestens eine Woche warten. Nach einer Covid-Erkrankung ist generell eine vierwöchige Pause einzuhalten.

Vorteile für beide Seiten

Blut zu spenden bietet viele Vorteile. Ob nach einem Unfall, bei schweren Krankheiten, bei der Geburt oder bei Operationen, Blut kann Leben retten - jede und jeder könnte es früher oder später benötigen. Aber auch für die Spenderin oder den Spender selbst zeigen sich Vorteile auf. Neben kleinen Aufmerksamkeiten wie Jausen, Getränken und Snacks, die man meist bei der Spende bekommt, dient der Prozess auch wie ein kleiner Gesundheitscheck. So wird das Blut natürlich im Nachhinein im Labor analysiert, wo es auf Auffälligkeiten wie beispielsweise infektiöse Krankheiten getestet wird, die dann umgehend der Spenderin oder dem Spender gemeldet werden. Weiters klärt Marcel Hausegger, der Bezirkspressereferent der Voitsberger Bezirksstelle des Roten Kreuzes, rund um Fragen zur Lage im Bezirk auf.

Fragen an Marcel Hausegger

MeinBezirk.at: Wie viele Blutspende-Termine haben Sie im Zeitraum vom 1. Jänner bis zum 30. Juli durchgeführt/geplant?
Marcel H.: In diesem Zeitraum wurden 22 Blutspende-Aktionen im Bezirk Voitsberg durchgeführt.

MeinBezirk.at: Wie viele Blutkonserven konnten Sie in diesem Jahr bereits im Bezirk sammeln? Wie sieht es im Vergleich zum Vorjahr aus?
Marcel H.: Im ersten Halbjahr konnten 1.356 Konserven abgenommen werden. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es ebenfalls 22 Blutspendeaktionen, bei denen 1.355 Konserven abgenommen wurden.

MeinBezirk.at: Ist die Zahl der Spenderinnen und Spender im Bezirk Voitsberg im Vergleich zum Vorjahr gestiegen oder gefallen?
Marcel H.: Die Anzahl unserer Blutspenderinnen und -spender ist glücklicherweise annähernd gleich geblieben, wir danken jeder und jedem Einzelnen für die wertvolle Unterstützung.

MeinBezirk.at: Wurde in gewissen Bereichen bereits das Niveau das vor Corona herrschte erreicht?
Marcel H.: Im Vergleichszeitraum 2019 hatten wir im Bezirk Voitsberg 23 Blutspende-Aktionen und konnten 1.227 Konserven abnehmen, somit gibt es eine Steigerung der Konservenanzahl um 129 Stück.

MeinBezirk.at: Was sind häufige Gründe, aus denen sich Freiwillige bereit erklären zu spenden?
Marcel H.: Allgemein ist es so, dass die meisten Spenderinnen und Spender dies machen, um anderen Menschen in Not zu helfen oder einfach der Gesellschaft etwas Gutes tun wollen. Häufig wird auch der Grund genannt, dass man selbst mal eine Blutkonserve brauchen könnte und dann hofft, dass andere Menschen gleich denken.

MeinBezirk.at: Welche Vorteile bietet eine Blutspende für Spenderinnen und Spender?
Marcel H.: Eine Blutspende bringt mehrere Vorteile - vor allem das gute Gefühl mit der Blutspende, einem anderenMenschen geholfen zu haben. Sie erhalten dadurch:

• die Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesus-Faktors
• die Bestimmung des Hämoglobin-Werts
• den Nachweis spezieller Antikörper oder Oberflächenmerkmale - diese zu kennen ist für den Falllebenswichtig, dass man selbst einmal Blutkonserven benötigt.
• die Benachrichtigung bei Verdacht auf Erkrankungen
• einen Blutspende-Ausweis

MeinBezirk.at: Worauf sollten Personen vor dem Spenden im Sommer achten?
Marcel H.: Besonders im Sommer ist es wichtig am Tag der Blutspende ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auch etwas zu essen. Sie sollten etwa zwei bis drei Stunden vorher ordentlich gegessen und getrunken haben. Dies beugt möglichen Kreislaufbeschwerden vor.

Blutspende-Termine im August

• 1. August: St. Bartholomä, St. Bartholomä 60, Kulturraum, 16 bis 19 Uhr
• 19. August: Maria Lankowitz, Puchbach 122, Freiwillige Feuerwehr, 15 bis 19 Uhr
• 22. August: Bärnbach, Schulgasse 1, Volkshaus, 15 bis 19 Uhr
• 31. August: Söding-St. Johann, Packerstraße 181a, Festsaal, 16 bis 19 Uhr

Weitere Informationen telefonisch unter 0800/ 190 190 oder per Mail.

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