Diese neue Lehre führt in den Wald

Der Harvester von Peter Konrad ist ein High-Tec-Gerät, das den Waldarbeitern viel Sicherheit bietet. | Foto: Cescutti
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  • Der Harvester von Peter Konrad ist ein High-Tec-Gerät, das den Waldarbeitern viel Sicherheit bietet.
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Seit neun Monaten gibt es die neue Ausbildung zum Forsttechniker. Einer der ersten Lehrlinge in ganz Österreich ist der Spittaler Simon Schweiger, der bei Peter Konrad, auch Vorsitzender des Österreichischen Forstunternehmerverbands, arbeitet und den Beruf von der Pike auf lernt. "Ich wollte schon immer im Wald arbeiten, denn meine Eltern haben eine Landwirtschaft", erzählt Schweiger. Nach dem Abschluss der Landwirtschaftsschule hörte er von diesem Beruf und wusste: "Das will ich unbedingt machen!"

Vielseitige Ausbildung

Schweiger, der im April 19 Jahre alt wird, ist noch bis August 2018 Lehrling. Bis dahin durchläuft er eine vielseitige Ausbildung mit Kenntnis modernster Holzernte- und bringungsmaschinen, Umgang mit GPS, Internet und Datenkommunikation, Planung und Umsetzung von Durchforstungs-und Pflegearbeiten im Wald, Auswahl und Markierung der zu entnehmenden Bäume, Kommunikation mit Waldbesitzern und Förstern, Wissen über Waldbewirtschaftung, über Sicherheit und Schutz im Wald, Elektronikwissen über die Bordsysteme, Grundlagen der Hydraulik von Forstspezialmaschinen, Mechanik und Reparaturen, Wartung und Instandhaltung der Geräte, manuelle Holzernte auch mit Motorsäge, Einsatzplanung, Arbeitsverfahren, Auswertung von Listen und Wissen über Biodiversität und Ökologie.

Manuelle Arbeit

Diesen Lehrberuf hätte auch Daniel Pauritsch ergriffen, wenn es ihn damals schon gegeben hätte. So besuchte er die landwirtschaftliche Fachschule in Stainz und lernte sein Wissen anhand seines Berufs als Selbstständiger für Holzschlägerung und -bringung. Er arbeitet eng mit Peter Konrad zusammen und wird dort eingesetzt, wo die High-Tec-Maschinen nicht mehr hinkommen oder das Holz zu sehr verkeilt ist. Pauritsch ist mit einer Seilwinde und einem Traktor-Kranwagen ausgestattet und natürlich mit einigen Motorsägen. "Ich richte das Holz zum Abtransport her."
Erfahrung, die auch Peter Konrad mitbringt. Er gründete 1982 in Norddeutschland ein Forstunternehmen und setzte bereits früh auf die hochmechanisierte Holz-ernte. Seit 2004 ist er Unternehmer in Krottendorf. "Die teil- und vollmechanisierte Holzernte entwickelte sich in den 1980er Jahren in Skandinavien. Der richtige Durchbruch für die vollmechanisierte Holzernte in Deutschland und Österreich kam 1990 mit dem Jahrhundertsturm Wiebke. Dort setzte man die Spezialmaschinen Harvester und Forwarder für die Aufarbeitung des Schadholzes ein. Mit diesen moderrnen Erntesystemen war ein großes Plus für die Arbeitssicherheit geschaffen und durch die enorme Leistungskapazität konnten die Schadholzmengen relativ rasch aufgearbeitet werden. Drohende Kalamitäten wie Borkenkäferbefall wurden dadurch stark minimiert", weiß Konrad. Harvester und Forwarder zählen zu Konrads hochmodernem Maschinenpark. "Das sind alles High-Tec-Geräte mit Sensoren, GPS, Internet und mobilem Büro", so Konrad. "Im Cockpit eines Harvesters bedient man mehr Funktionen gleichzeitig als ein Pilot in seinem Flugzeug. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass es seit Juni 2016 nun endlich den neuen Lehrberuf Forsttechniker gibt, denn die Qualifikation der Mitarbeiter ist sehr wichtig geworden."

Weitere Berichte zum Thema Holz aus ganz Österreich finden Sie in unserem Themen-Channel.

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