"Gelbe Karte" für das Schloss Piber

Figaros Hochzeit auf Schloss Piber sprengte alle Rekorde. Mit mehr als 3.700 Zuschauern und bis auf zwei Ausnahmen ausverkaufte Ränge lassen die Organisatoren von "Theater absolut" mit Agnes Redl und Georg Ofner an der Spitze jubeln. Vor der vorletzten Vorstellung wurde auch noch ein Scheck von 2.500 Euro - der Erlös aus der Köflacher Charityveranstaltung - von Bgm. Helmut Linhart überreicht, hier werden fünf Familien aus der Region unterstützt.

3.700-Besucher-Marke

Waren es im ersten Jahr der Schlossfestspiele nur knapp fünf Prozent der Gäste, die aus der Lipizzanerheimat kamen, so besuchten heuer schon 30% aus dem Bezirk Voitsberg das Schloss. "Die Maßnahmen mit den Richtmikrofonen und den Vorhängen zur Verbesserung der Akustik haben sich voll ausgezahlt", freute sich Redl. "Wir bekamen ein sensationelles Echo, auch der neue Caterer Culinarius aus Mooskirchen wurde sehr gelobt. Ein Danke auch an die hervorragenden Mitarbeiter des Köflacher Bauhofs."

Kaputte Dachkonstruktion

Alles eitel Wonne also? Keineswegs! Denn die filigrane Dachkonstruktion sorgte nicht nur einmal für Ärger. Insgesamt wurden die Segel vier Mal aus der Verankerung gerissen, auch das Tuch selbst hielt der Belastung nicht stand. "Wir mussten eine Nachmittagsveranstaltung abbrechen, weil es für die Zuschauer viel zu gefährlich war", ärgert sich Redl. "Wir hatten extrem viel Wetterglück, sonst hätten wir diese Zuschauermarke nie erreicht. Unter diesen Bedingungen spielen wir nicht mehr in Piber. Wir haben mehrere Gemeinden mit Schlösser als Interessenten, dieses Risiko gehen wir nicht mehr ein, wenn sich an der Überdachung nichts ändert."

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Lösungen werden gesucht

Allen Verantwortlichen ist diese Tristesse durchaus bewusst. "Es wurden Zehntausende Euro in diese untaugliche Dachversion gesteckt, die jetzt schon das vierte Mal kaputt ist", sagt der Köflacher Bgm. Helmut Linhart. "Die Stahlkonstruktion verspalte sich mit den Rundbögen, das halten diese nicht aus. Ich plädiere für eine Dachkonstruktion aus Glas und werde hier beim Land vorstellig werden."
Gestüts-GF Erwin Klissenbauer, am Freitag begeisterter Besucher der Vorstellung, versprach ebenfalls Abhilfe. "Wir werden Maßnahmen setzen, aber wir müssen das in Übereinstimmung mit den Bundesdenkmalamt tun." Genau da hakte es auch beim letzten Mal. NAbg. Elisabeth Grossmann, ebenfalls am Freitag Gast in Piber: "Wir werden Präzedenzfälle zusammentragen, wo eine Überdachung an denkmalgeschützten Gebäuden gut gelungen ist." Das hat auch Linhart vor. "Wir brauchen eine sichere Lösung."