Areal in St. Martin
Geplanter Schottersteinbruch braucht keine UVP
Unternehmer Hannes Leicht verkleinerte das geplante Areal des Schottersteinbruchs nahe der Teigitschklamm in St. Martin am Wöllmißberg und braucht mit 4,7 Hektar Fläche keine Umweltverträglichkeitsprüfung. Die Gemeinden St. Martin, Ligist und Krottendorf-Gaisfeld versuchen diesen Steinbruch im Landschaftsschutzgebiet zu verhindern.
ST. MARTIN/W. Seit drei Jahren beschäftigt ein geplanter Schotterabbau des südsteirischen Unternehmens Leicht aus St. Veit bei Straß die Gemeinden St. Martin am Wöllmißberg, Ligist und Krottendorf-Gaisfeld. Denn das Areal befindet sich im Landschaftsschutzgebiet in unmittelbarer Nähe zur Teigitschklamm im Gemeindegebiet von St. Martin. Ursprünglich hätte Hannes Leicht als möglicher Betreiber eine Umweltverträglichkeitsprüfung gebraucht, verkleinerte nun aber die geplante Fläche auf 4,7 Hektar. Damit ist keine UVP notwendig, die BH Voitsberg ist die erste Instanz, die nun eine Genehmigung für die baurechtliche und naturschutzrechtliche Bewilligung und die Rodungsbewilligung erteilen muss. Am 4. Juni wurde um 9 Uhr im Turnsaal des Kindergartens Unterwald eine Lokalaugenscheinsverhandlung unter der Leitung von BH-Stellvertreterin Eva Maria Ninaus angesetzt.
Bereits 300 Unterschriften
In den Gemeindeämtern von St. Martin und Ligist wurden Unterschriften gegen diesen Schotterabbau aufgelegt, knapp 300 Bürgerinnen und Bürger haben sich eingetragen. "Außerdem gibt es mehr als 100 Anträge von Anrainern und Betroffenen zur Parteienstellung für dieses Verfahren", erklärt der Ligister Bürgermeister Roman Neumann.
Die Gründe der Gegnerschaft sind vielfältig. Da wäre zum einen das Landschaftsschutzgebiet, das laut St. Martin-Bürgermeister Johann Hansbauer beeinträchtigt werde. "Für die Anrainer bedeutet der Betrieb ein vermehrtes Staub- und Lärmaufkommen mit Siebanlage, Presse und weiteren Einrichtungen. Und es sind 40 Lkw-Fahrten täglich auf engen Gemeindestraßen geplant."
Zu viele Engstellen
Genau da haken Neumann und der neue Bürgermeister von Krottendorf-Gaisfeld, Lukas Vogl, ein. "Ich habe ein Gutachten bei der A7 des Landes Steiermark angefordert, weil es auf der Straße in Unterwald viel zu viele Engstellen gibt, wo keine zwei Lkw nebeneinander fahren können." Außerdem wäre laut Neumann auch der Kindergarten Unterwald von den Lkw-Fahrten betroffen. "Wir haben dort ein Idyll, das empfindlich gestört werden würde. Und wir sind für die Sicherheit unserer Kinder verantwortlich."
Hannes Leicht hat vollstes Verständnis für die Anliegen der anrainenden Bevölkerung und wartet nun auf den Genehmigungsbescheid der BH Voitsberg. "Ich will den Abtransport des Materials nicht auf den Straßen der Ortschaften durchführen, sondern die Auffahrt der Autobahnmeisterei Unterwald der Asfinag nutzen, die sich in unmittelbarer Nähe befindet", so Leicht. "Um diese Auffahrt benutzen zu können, müssten die Gemeinden und die BH Voitsberg als Behörde einen Antrag stellen." Sollte Hannes Leicht diese Möglichkeit nutzen können, würden sich die Nachteile für die Bevölkerung und die Umwelt sehr in Grenzen halten.
Umbauten viel zu teuer
Leichts Idee, die Ausfahrt der Autobahnmeisterei Unterwald auf die Autobahn für den Abtransport des Schotters zu nutzen, können die Bürgermeister wenig abgewinnen. "Das ist eine reine Betriebsein- und ausfahrt. Für eine reguläre Autobahnausfahrt bräuchte man Verzögerungs- und Beschleunigungsstreifen", so Neumann, der selbst Polizist der Autobahnpolizei Unterwald ist und die Gegebenheiten sehr gut kennt. "Die Asfinag müsste den Umbauarbeiten zustimmen, die enorm viel Geld kosten würden, ich halte das für absolut unmöglich."
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