Boy's Day

Karrierechancen für junge Burschen im Krankenhaus

Insgesamt 13 Burschen der NMS Krottendorf-Gaisfeld schnupperten mit Pädagogin Elfriede Mixner am Steirischen Boy's Day in die Sozialberufe des LKH Voitsberg. Der Steirische Boy's Day ist ein Aktionstag für Burschen zur alternativen Berufsorientierung. Die Burschen lernen im Rahmen von Exkursionen in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Street-Work oder Ausbildungseinrichtung bislang typisch "weibliche" Berufswelten kennen.

Keine Grenzen und Barrieren

Die berufliche Orientierung fast aller jungen Männer wird nach wie vor durch den Tunnelblick traditioneller Rollenbilder eingeengt: Automechaniker oder Elektrotechniker liegen im Mainstream. Die Zweiteilung der Berufswelt in "männlich" und "weiblich" wird weiter festgeschrieben. Soziale Berufe sind nach wie vor fest in Frauenhand. Wolfgang Obendrauf, Bereichsleiter des Boy's Day in der Steiermark, möchte Burschen Mut machen, auch männeruntypische Berufe zu ergreifen. Pflege-Einrichtungen suchen dringend mehr männliches Personal. Der Boy's Day soll daher den Burschen aufzeigen, dass es für sie bei der Berufswahl keine Grenzen und Barrieren gibt. Die Burschen können Berufsfelder kennenlernen, die sie bisher vielleicht noch nicht für ihre persönliche Zukunft in Betracht gezogen haben. 

Viele Berufssparten

Stationsschwester Christine Ploder empfing die Gäste und bot einen allgemeinen Überblick über die Organisation und Berufssparten im Krankenhaus. Der ärztliche Leiter des LKH Voitsberg, Peter Mrak, stellte den Jugendlichen den Aufgabenbereich des Arztes vor. Außerdem wies er auf die besondere Schwerpunktsetzung, der altersmedizinischen Versorgung, im LKH Voitsberg, und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit unter den Berufssparten, hin: "Die Menschen werden immer älter. Daher ist es unausweichlich, dass wir uns um die ältere Generation besonders kümmern müssen. Gerade bei älteren Personen ist es wichtig, dass das gesamte Team funktioniert und darauf haben wir uns mit der geriatrischen Station hier im LKH spezialisiert." 

Technische Berufe

Die Schüler waren sehr verblüfft darüber, dass in einem Krankenhaus nicht nur soziale, sondern auch technische Berufe ergriffen werden können. Deshalb lauschten sie dem Techniker, Mario Kral, auch gespannt zu, der über seinen beruflichen Werdegang und seinen Aufgabenbereich im Krankenhaus ausführlich berichtete. Dann gab es eine Führung durch das Krankenhaus, vom Keller, wo die diversen technischen Anlagen, wie die Kältezentrale, der Heiz- und Batterieraum, installiert sind, bis hin zur Ambulanz im Erdgeschoß und zum Therapiegarten für die geriatrischen Patienten im Obergeschoß. Das Highlight für die Schüler war aber sicherlich der Gipsraum, wo einem Schüler sogar ein Gips am Finger angelegt wurde.

Fazit der Besichtigung

Die Vielschichtigkeit der Berufe, die man in einem Krankenhaus ausüben kann, wurde den Schülern an diesem Tag auf alle Fälle ausdrücklich vermittelt. Wer eine Karriere im Krankenhausbereich anstrebt, dem stehen viele Möglichkeiten offen. In der Ausbildung gibt es von einfachen Hilfsdiensten bis zur Spezialisierung eine große Auswahl an Schulungsmöglichkeiten. Einige Krankenhausangestellte berichteten von ihrer bisherigen beruflichen Laufbahn, die in einem völlig anderen Beruf begann und erst später den Weg in den Sozialbereich fanden. Stationsschwester Ploder riet dazu, wer sich nicht ganz sicher ist, ob ein Beruf im Sozialbereich das richtige ist, könnte als Zivildiener einfach mal hineinschnuppern.