Private Photovoltaikanlagen
Miete als Alternative zum investitionsintensiven Kauf

Die Nachfrage bei PV-Anlagen für den Privatgebrauch steigt immer weiter. | Foto: Netz NÖ / Wurnig
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Private Photovoltaikanlagen werden zunehmend beliebter. Wer sich welche leisten kann, muss zwar bei der Anschaffung eine Menge Geld in die Hand nehmen, kann sich auf Dauer aber einiges sparen. Verschiedenste Firmen wollen das erzeugen eigenen Stroms nun mithilfe von Mietmodellen der breiten Masse anbieten.

BEZIRK VOITSBERG. Ökostrom, besonders aus Photovoltaikanlagen, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Dazu beigetragen haben nicht zuletzt der Klimawandel und die aktuelle Energiekrise, doch nicht jede und jeder kann sich grüne Alternativen leisten. So ist die Anschaffung einer eigenen PV-Anlage meist mit hohen Investitionen und bürokratischem Aufwand verbunden.

Grüne Energiequellen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. | Foto: Wien Energie/Johannes Zinner
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Miete als Alternative

Diese Problematik mit einfachen monatlichen Fixkosten zu umgehen, versprechen nun immer mehr Unternehmen mithilfe von Mietmodellen, in denen oft die Installation und Instandhaltung der Anlagen inkludiert sind. Doch rentiert sich das auf Dauer und wie sieht es mit dem Angebot im Bezirk Voitsberg aus? Dazu hat MeinBezirk.at mit den Geschäftsführern Werner Schmuck von den Stadtwerken Voitsberg und Michael Stolz von den Stadtwerken Köflach gesprochen. 

Wie stehst du zu Photovoltaikanlagen im privaten Gebrauch?
  • Es gibt mittlerweile verschiedenste Anbieter, die es ermöglichen, PV-Anlagen zu mieten. Steht das bei Ihnen auch in Planung oder könnten Sie sich vorstellen, solche Mietmodelle anzubieten?

WERNER SCHMUCK: Wir haben schonmal über Mietmodelle nachgedacht, bisher jedoch noch keines umgesetzt. Das könnte aber noch werden, wenn das der Trend ist, dann schließen wir uns sicher nicht aus.

MICHAEL STOLZ: Wir haben bisher die Erfahrung gemacht, dass unsere Kunden die Photovoltaikanlagen lieber selbst kaufen. Dabei ist von Anfang an klarer einsehbar, womit man es zu tun hat.

  • Oft wird damit geworben, dass man sich bei der Miete die hohen Anschaffungskosten erspart. Denken Sie, dass sich die PV-Anlagen dadurch trotz Miete rentieren würden?

SCHMUCK: Die Preise bei neuen Modulen haben sich stark verändert, mit den aktuellen Fördermöglichkeiten ist auch die Kaufvariante nicht unattraktiv, da kommt es aber natürlich auf die eigenen finanziellen Mittel an. Zwar erspart man sich bei der Miete die Anschaffungskosten, beispielsweise Verwaltungskosten usw. könnten da aber natürlich auch noch dazu kommen. Die Anlagen selbst zu kaufen ist da sicher noch am lukrativsten. Eine PV-Anlage lohnt sich aber immer, mit Energiespeicher wird das noch attraktiver, damit kann man die erzeugte Energie noch besser nutzen. 

STOLZ: Die Miete ist in dem Fall vergleichbar mit Leasing, bei dem natürlich auch ein Aufschlag hinzugerechnet wird. Für den Kunden wird da schnell undurchsichtig, was alles im Preis inbegriffen ist bzw. ob die Produkte und das Finanzierungsangebot gut sind. Dementsprechend empfehle ich, sich mehrere Kauf-Angebote einzuholen, diese zu vergleichen und dann per Bankkredit zu finanzieren. Die Ratenzahlungen eines Bankkredits laufen da wohl auf das gleiche hinaus, sind aber durchsichtiger. 

  • Wie schätzen Sie die allgemeine Einstellung gegenüber Ökostrom im Bezirk Voitsberg ein?

SCHMUCK: Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen ist um ein Vielfaches gestiegen und momentan ungebremst. Im letzten Jahr haben wir bestimmt mehr verkauft, als in vielen Jahren davor, da wird es schon schwierig den ganzen Kundenwünschen nachzukommen.

STOLZ: Das wird bei uns immer mehr zum Thema. Bei den PV-Anlagen ist die Nachfrage mittlerweile sehr hoch, vor allem im letzten Jahr. Besonders der Spargedanke spielt dabei neben dem Umweltschutz eine wichtige Rolle. 

Im Jahr 2021 wurde im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojekts eine Photovoltaikanlage am Schlossberg in Voitsberg eröffnet. | Foto: Wiedner
  • Im Jahr 2021 wurde im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojekts eine Photovoltaikanlage am Schlossberg in Voitsberg eröffnet.
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Ein Modell das in eine ähnliche Richtung geht, ging im Jahr 2021 an den Start. So investierte die Stadtwerke Voitsberg GmbH 1,5 Millionen Euro in eine 7.700 m2 große Photovoltaikanlage, bei der im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojekts insgesamt 69 Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben wurde, sich an der Energiewende gewinnbringend zu beteiligen. MeinBezirk.at hat berichtet.

Interessanter Fakt: allein im Jahre 2022 sind ca. 400 Ansuchen für PV-Kleinanlagen (Privathaushalte) mit einer Gesamtleistung von 4.000 kWp bei den Stadtwerken Köflach eingelangt.

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