Alex Serdjukov
Monatelanges Training in Schweden

Die Natur ist das älteste Medikament für den Menschen, sagt Alex Serdjukov. | Foto: KK
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  • Die Natur ist das älteste Medikament für den Menschen, sagt Alex Serdjukov.
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Alex Serdjukov startet nächstes Jahr bei zwei der längsten Schlittenhunderennen Europas.

MARIA LANKOWITZ. Wer Alex Serdjukov kennt, weiß, dass er Herausforderungen liebt.  Als Teilnehmer der Südpol-Expedition mit Hermann Maier, als einer der besten Hundeschlittenfahrer Europas, als Organisator und Betreiber der mittlerweile weltweit bekannten Huskycamps oder als Extremfischer. Und so stellt sich Serdjukov, der mit seiner Lebensgefährtin Petra zusammen auch den mittlerweile wieder geöffneten Käseladen am Alten Almhaus betreibt, einem neuen großen Abenteuer. Im kommenden Winter wird er mit dem Femundlopet in Norwegen und dem Finnmarklopet in Finnland - mit 1.200 Kilometern das längste Schlittenhunderennen Europas -zwei Hundeschlittenrennen der World Series 2021 in Angriff nehmen.

Am Fuße des Fjälls

Dafür ordnete er jetzt monatelang alles unter. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin zog er für mehrere Monate nach Nordschweden, genauer gesagt nach Vilhelmina, wo er für sich und seine 18 Huskys einen kompletten Trainingsstützpunkt am Fuße des Fjälls mietete. Diese spezielle Rennhusky-Rasse hatte er mit seinem Freund und Spitzen-Musher Hans Gatt gezüchtet. "Die Bedingungen wechseln aufgrund der Klimakrise in Schweden derzeit extrem. An einem Tag hat es minus 30 Grad, 48 Stunden später plus acht, daher bestanden viele Trails aus blankem Eis", erzählt Serdjukov. Mehrtägige Trainingseinheiten bis zu 200 Kilometern standen auf dem Programm, unterbrochen durch mehrstündige Pausen und Übernachtungen in der Wildnis. Angst? "Nein, in Schweden sind die gefährlichsten Tiere der Vielfraß und die Elche selbst, Wölfe gibt es hier keine und die Bären schlafen um diese Jahreszeit."

Gegen die Weltspitze

Serdjukov will in diesen beiden Rennen, wo die gesamte Weltspitze antritt, unter die Top 5 und bildete zusammen mit Petra zwei Husky-Teams aus. Eines für bergige Etappen mit viel Tiefschnee, das andere mit flachen, schnellen Trails mit wenig Schnee. "Es lässt sich noch nicht vorhersagen, wie die Bedingungen im kommenden Winter im hohen Norden sind, ich überlasse bestimmt nichts dem Zufall und bereite mich akribisch vor", so Serdjukov. Im September fliegt der Abenteurer wieder nach Schweden, um weiter zu trainieren. "Meine Konkurrenten trainieren teilweise den ganzen Sommer durch, aber das geht aufgrund unserer Husky-Camps nicht."
Stichwort Husky-Camps. Serdjukov flog nicht wegen der Corona-Krise nach Österreich zurück - in Nordschweden bekam man sowieso nichts davon mit -, sondern wegen des völlig ausgebuchten Ostercamps, das er jetzt leider absagen musste. "Zum Glück haben alle unsere Teilnehmer für den Sommer umgebucht, wir hoffen sehr, dass zumindest diese Camps mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen stattfinden können", sagt Serdjukov.

Käs'laden ist geöffnet

Nach Rücksprache mit dem zuständigen Ministerium öffneten Serdjukov und seine Lebensgefährtin jetzt den Käs'laden am Alten Almhaus wieder. "Unter den vorgegebenen Sicherheitsmaßnahmen des Gesundheitsministeriums ist der Laden ab sofort geöffnet." Sein Appell: "Kommt auf die Alm, wir haben Käse und Getränke und die Natur ist das älteste Medikament für den Menschen. Sagten mir schon die Indianer in Nordamerika."

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